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Címzett Széchényi Ferenc
Írás Helye London
Dátum 1815. október 15.
Nyelv német
Címke lovak pénz utazás
Őrzés Helye MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/50.
Közlés Helye Zichy 160–170., Kovács-Körmendy-Mázi-Oplatka 35-37.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

János főherceg 20-án Doverbe érkezik, Esterházy két nappal előzi meg. Az az ötlete támadt, hogy másnap elmegy Newmarketbe megnézni egy lóversenyt, később Epsomba is ellátogat, nehogy kihagyjon bármilyen látnivalót utolsó angliai útján. Bankárjától megkapta apja levelét, úgy véli, apja elintézte az üzletet Bremberggel a 350 dukátról szóló kötelezvénnyel kapcsolatban. Költséges az angliai élet, de sok mindenhez hozzájut kedvező áron ismeretségei révén. Szülei anyagi támogatását továbbra is kéri, mert a főherceggel együtt szeretné beutazni Angliát és Skóciát. Egy hónap múlva érkezne Bécsbe, majd Cenkre, s a nyarat Somogyban töltené, hogy az alkotmányt és törvényeket tanulmányozza. Herz bankár 1500 fontot folyósított neki a Harmann bankházhoz, kéri apját, vállaljon érte kezességet.

Széchényi Ferenc

Geschrieben in London den 15 Octob. 18151

Mein lieber guter Vater endlich haben wir Nachricht, daß der Erzherzog Johann beiläufig den 20ten in Dower ankommen soll — Eszterházya wird ihn um 2 Täge devanciren2 — Durch dieses Ereigniß werde ich den aus meiner Tagsordnung herausgebracht — die bis jetzt gleich eines Chronometers – in der größt möglichsten Gleichheit und Richtigkeit, unveränderlich jede Stunde des Tages –3 und die daran gehafftete Beschäftigung gesetzmäßig aufrechhielt – . Es ist auch die einzige methode – sich in den langweiligsten Ort der Welt – wo auch nicht ganz besonders – doch immer ziemlich gut zu unterhalten — und zweckmäßig seine Zeit zu verwenden: Bis jetzt lebte ich nur in Büchern – die ich aber, so wie ein gut aufgetischtes Mitagmahl – in viele Gerichte, möchte ich sagen – eben so eintheilte – wie es ein vernünftiger Koch thun würde – um den Eckel und Überdruß durch die Gleichförmigkeit so leicht erregt – so lang wie möglich zu vermeiden, – ich gehe daher von der Zeitung – durch Romane — Erleuterung neuer mechanischer Erfindungen – Comödien bis zum englischen Tempel der Poesie — Shakespeare meine ich — das ist meine Hausmannskost — die, wie zu vermuthen sehr selten verdaut, wie garstige Üblichkeiten verursacht — und oft schmerzliche Kopfwehen zuzieht — allein — durch die Körperliche Nahrung, die aus 2 Speisen und eine große quantität Bier besteht – und dadurch, nämlich durch diese regelmäßige Einförmigkeit, von unserer Nahrung und der franzöischen vorzugsweise – mit so viel Vortheil verschieden ist – erhalte ich meine Person in einem schönen Gleichgewicht4 – das der Born der Gesundheit Zufriedenheit und des Glück’s ist – . – Wie sonderbar, daß man in allen Handlungen ein gewißes System annimmt — wie man aber leben soll — Seele und Körper in Einigkeit beschäftigen — deren harmonie uns allein zu lebenden, kräftigen und viel vermögenden Menschen macht — alle beide zu pflegen — das verstehen so wenige, und die, die wir Gelehrte nennen – am wenigsten – obschon wir davon überzeugt und durchdrungen sind — daß ein Kopfweh — ein übler Schlaf oft Ursache von Handlungen und Übereilungen waren – die späterhin kein Unwille, keine Reue zurückzuruffen im Stande ist — aus diesem état5 bringt mich nu6 ein Erzherzog! freilich nicht ganz unangenehm — da ich nun — wie ich hoffe, an seine Seite oder gegenüber wenigstens von ihn — die etwas wohlfeilem Beefsteck’s7 und soup’s8 und das gute porter Bier9 — nach Ansehung von 20 Sobrignen10 täglich – eben so genießen werde — wie ich es bis heute — gegenüber von Woyna der untröstlich ist in England sein zu müssen – und nahe an einen Spleen11 zu leiden – und an der Seite Neuman’s that — der sich zu meiner großen satisfaction12 ganz abschäulich annuirt. —

Überhaupt ich hab’ das schlechte an mir – mich ganz kindisch zu freuen, wenn ich jemanden in einen Ort lang weis – und ich sehe, daß ich in kurze Zeit mehr davon weis13 wie er im Stande war — so geht’s mir mit Neuman – der 2 Jahre in London sitzt – und mit dem besten1 und ernsthaftesten1 Willen überall zu sein und eingeladen zu werden – mittel gefunden hat – um 8 Uhr Abends bei sich ganz amusant alleine zu Hause zu sitzen – es hat ihn auch ganz garstig gekränkt, bei einigen Dinée14 nicht gebethen gewesen zu sein – die ich ihn, im Grunde gerne geschenkt hätte – da das Drinken – das abscheuliche Saufen dabei – nicht zu evitiren – und so eine Fete15 für mich wenigstens ein Gräul ist. – zu denen ich bei meiner Ankunft eingeladen wurde.

Ich hab’ die Idée morgen in eine Diligence eine kleine Reise nach New marketb wo ein berühmtes Wett laufen – in einigen Tagen statt haben soll – zu unternehmen, ich16 werde später auch nach Epsomc gehen – um nichts, was zu sehen zu versäumen, da diese – meinem Willen nach wenigstens die letzte Reise in England sein wird – da nie doch der Nebel im ganzen nicht besiegen kann.

Nun lieber Vater bitt’ ich um den Segen – meine guten lieben Mutter küße ich die Hände tausendmal — Steph.

So eben erhalte ich durch meinen Banquier, meines guten Vaters ersten Brief — dem ersten von meiner Heimath. – Ich denke, daß Euer Gnaden das Geschäft mit Brembergd gerichtet haben – ich glaubte, wie mir auch Baptiste sagte, daß die Obligation 350 # sey — und bin froh, wenn etwa kein Nachtrag kommen sollte, was nicht zu vermuthen ist — wegen schlechten Gedächtniß1 Baptist’s 50 # Ducätchen genommen zu haben — da er mir die Schuld für ein Pferd, freilich auf das Jahr 1817 für 350 # – auf die Auswechslung der Brembergschen Obligation übertrug. —

Ich hoff‘ daß die Tabattieren bald ankommen und gut verkauft werden — und daß Liebenberg auch Ducaten, die ich für mein Pferd bekommen soll – bald schickt — denn hier lieber guter Vater geht’s ganz toll — und wo Euer Gnaden mir nicht mit Rath und That beistehen – so rettet mich kein Mensch von einem kleinen dérangement17 – Bis jetzt hab‘ ich nicht viel ausgegeben — da all’ das Geld beinahe für Comissionen aufging, die ich bei Lafitte in Paris erhob – und die in einigen Wochen wieder ganz bestimmt einkommen werden — eben so ist hier – nur mit dem Unterschied, daß die Eincassirung der Gelder die ich hier en comission18 ausgegeben habe und noch ausgeben werde – bloß bei meinem Ankommen16 geschehen kann — da ich alles selbst mitbringe – und nach Rechnung des Banquier Herz meine Ausgaben freilich momentanement19 ungeheuer sein müssen – Mein guter Vater ich kann’s nicht läugnen — auch ich selbst hab’ die Idée – aquisitionen zu machen die für mein ganzes Leben16 bestimmt – und die nur in diesem Lande zu finden sind — Wenn zum Beispiel Erzherzog Johann Pferde kaufte — so glaube ich wäre es thöricht nicht auch welche zu nehmen – da ich hier – besonders in diesem Augenblick – da ein ganzes Armée Corps von Ausländern aufgelöst wurde – die besten Pferde von 100 bis 200 Ducaten kaufen kann für die ich in Wien 3 mal so viel erlegen müßte – so ist’s in vielen Sachen — und mir scheint es eine gute Art – zu Sachen von großem Werth — wohlfeil kommen zu können — Es ist der einzige Anstoß nur, daß ich dieß Jahr so viel schon ausgegeben habe — daß ich glatterdings nicht weis13 wie ich damit anfangen soll – auszukommen — wenn Euer Gnaden mir nicht voraushelfen können. Weit entfernt unwirtschaftlich zu sein – bin ich eben so in Angst – die Güte meiner lieben Eltern in Anspruch zu nehmen, die so viel für mich gethan — und so wenig refusirten – bitte ich,20 mir Euer Gnaden Ihre Idée darüber zu sagen — da ich im Fall, daß Euer Gnaden mir – im16 der Probabilität, daß ich’s brauchen würde nicht etwas Geld vorstrecken könnten — entschlossen bin England zu verlaßen – so sehr mir dieß hart wäre, — bei Gott nicht darum, um ein Land zu verlaßen wo man sich amusirt — aber weil ich glaube, daß diese Reise zu meiner Bildung vieleicht beitragen könnte – so wäre ich doch entschloßen dieß Opfer freudig meinen guten Eltern zu bringen, denen zu gefallen und lieb zu sein, mein einziger Wunsch in dieser Welt ist –

Meine Idee ist übrigens mit dem Erzherzog Schottland und England zu bereisen — und vieleicht mit meinem alten Freund Sligof eine kleine excursion nach Irland zu machen – und beiläufig dem Monath bequem in Wien zu sein — von da gehe ich nach Zinkendorf – und den Sommer in Somogy – wo ich den21 auch die Idée hab’ mich mit unserer Constitution und Gesetzen bekannt zu machen — . weiterhin liegt noch alles in der dunkeln Verworrenheit — Es kann ja bis dahin wieder Krieg sein — das übrige überlaße ich der Vorsicht – Ich würde bis dahin gut englisch sprechen – was ich, ich weiß nicht warum sehen will — der Wille ist aber hinlänglich, daß es sei — und die kleinste Perfection giebt Zufriedenheit — den22 wir sind der Möglichkeit6 näher – dem Lande zu dienen — Das uns gebahr — und dem Volk was wir lieben. — Ist’s also möglich, daß Euer Gnaden mit Herz der mir einen Crédits Brief an Harmanng in London von 1500 Pfund englisch Geld mitgab — alle die Geschäfte richten — die ich auf diese Summe bis zu meiner Rückkehr4 erheben würde — so wären alle meine Zweifel gelöst — weniger1 alle comissionen eingerechnet die bedeutend sind – werde ich gewiß ausgeben – und mehr auf keinen Fall.4 Da aber unser Cours von dem wir so sehr abhengen, diese im Ausland nicht sehr bedeutende Summe auf eine ½ Million bringen könnte – so bitte ich lieber guter Vater, bei der nächsten Gelegenheit mir hirüber zu antworten — Ich bin zu alt um Auswege zu suchen – und sage gerade wie es ist – und küße die Hände recht vielmal. — Es wäre gut wenn Euer Gnaden, und die die mir schreiben, die Briefe dem Herz zuschicken wollten, der sie anjetzt nicht mehr nach Paris aber an Harmann in London adressieren sol –

1 Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

2 Francia: megelőz.

3 Törölve egy betű.

4 Széchenyi aláhúzása egy egyenes vonallal.

5 Francia: rend, állapot.

6 nun

7 Angol: marhasült.

8 Angol: leves.

9 Angol barna sör.

10 Francia aprópénz.

11 Angol: mélabú.

12 Angol: megelégedés.

13 weiß

14 Francia: vacsora.

15 Francia: rendezvény.

16 Törölve egy szó.

17 Francia: tönkremenetel.

18 Francia: kiküldetésben.

19 Francia: átmenetileg.

20 Törölve két szó.

21 denn helyett

a Esterházy Pál herceg, Ausztria londoni követe.

b Neumarket, híres angliai lóversenyek színhelye; a 17. század eleje óta évente hét futtatást tartanak itt.

c Epsom, város Surrey grófságban, Londontól 22 kilométerre, ahol a 17. század eleje óta tartanak lóversenyeket.

d Angol lovászmester, és lókereskedő. Lásd még SzIN I. 36. és Széchenyi 1816. január 10-én Liebenberghez intézett levelét.

e Batthyány János gróf.

f Howe Peter Browne, Sligo második márkija (1788–1845) ír államférfi, a Mayo grófság főhadnagya (1831-1845), Jamaica kormányzója (1834-1836). Széchenyi Nápolyban ismerkedett meg vele 1814-ben. SzIN 1. 66.

g Harmann, londoni bankár. Lásd még SzIN I. 782., 815., 820.