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Címzett Liechtenstein Jánosné
Írás helye Diószeg
Dátum 1823. július 19.
Nyelv német
Címke érzelmek
Őrzés helye MTA KIK Kt K 222 37v–39v
Közlés helye SzIN II. 389–391.
Minősítés Eredeti
Tartalmi kivonat

Már több mint három hónapja nem látta, és nem volt nap, hogy ne akart volna írni neki, de nagyon keserűnek és igazságtalannak érezte magát, így várt, hogy lenyugodjon.
A hercegnő egész családjával szemben keserűséget érez, ellenséget lát bennük, de ez az érzés elviselhetetlen számára, mert szereti őket.
Továbbra is úgy érzi, Henriett-tel összeillenek.
Nővérének, Zsófiának is megírta, hogy nem kap híreket.
Egyébként jól van, mohón olvasta Stolberg köteteit, volt azonban néhány túl hosszúra elnyújtott fejezet benne, amit unalmasnak talált.
Bocsánatot kér, hogy eddig még nem küldte vissza Bécsbe a könyveket.

Liechtenstein Jánosné

Nun[a] sind es über 3 Monate daß ich Sie[b] zum letztenmal sah[c] – Es ist kein Tag vorübergegangen, ohne, daß ich an Sie nicht[1] schreiben wollte.[d] Ich fühlte mich aber so leidenschaftlich, so erbittert und ungerecht, daß ich von der Zeit die Ruhe – meines Gemütes – und die richtige Beurtheilung meiner Lage,[2] erwarten wollte, und diese Gelassenheit durch welche1 man allein über seine eigne Lage zu urtheilen im Stande ist – und sich auch auf dem Standpunkt hindenken kann, von welchem andre Menschen sehen und beurtheilen.

Daß ich gegen Sie, Ihre Tochter S–[e] Ihre ganze Familie kann ich sagen, erbittert war – und noch zu Zeiten bin, kann ich und wollte auch nicht läugnen. Ich sehe, wenn ich meine Leidenschaft nicht bekämpfen kann, in Ihnen Allen, so viele Feinde und Widersacher, die meinem heiß gewunschenen Glück entgegenstehen –. Diese Stimmung ist mir aber unerträglich — und am Ende erringt mein Herz den Sieg – und ich fühle daß ich Sie und alle die Ihren, doch aufrichtig liebe – Selbst Ihre Toch[3] Se die mich recht kränkt – und in den Augenblick, wo ich so zu sagen von allen Menschen verlassen bin, mich vergessen zu scheint, kein Wort des Trostes mir gibt – mich verschmachten läßt – Ich kann sagen, daß ich allen meinen Freunden die ich je gehabt[4], minder gut geworden bin, und alle Gefühle der innigsten aufrichtigsten Freundschaft, deren ich fähig bin, in V.[f] und S-e so zu sagen vereinigte –

Ich habe in meinem Leben oft mich1 getäuscht und betrogen – Gegen andre gehandelt, wie ich’s nicht mehr wollte –

ich will einen Schleyer darüber ziehen – daß ich aber mit Ihnen immer die aufrichtigste Sprache führen werde, das schwöre ich — und mir alle Mühe geben mich selber nicht zu täuschen, und in keinem Fall in irgend einer unnatürlichen Lage, die Ihnen am Ende doch unangenehm seyn könnte, so unbedeutend ich bin – Es mag geschehen, was Gott will, bleiben wir gute Freunde!

Ihnen ist’s leichter, wie mir; – indessen wird mir‘s auch gelingen; denn ich habe viel nachgedacht. In Wien fragte ich mich – ob H[g] – für mich passend wäre – und ich konnte, bey meiner Ehre nichts anderes, als ein ewiges ja in mir finden – – Hier, und so viel vermag die Zeit! lernte ich, mich fragen, ob ich für sie passend wäre – und da kommt mir, ich kann’s nicht läugnen, die Sache ganz anders vor – so beiläufig, wie sie Ihnen am 1 Februar vorgekommen seyn mag, wen[5] ich das erstemal mit Ihnen von Hg sprach –

Sonderbar wie sehr wir träumen können, – ich zum wenigsten. Vor drey Monat – sah ich hell und heiter in die Zukunft – alle meine Wünsche – möglich: – heute sehe ich meine Lage, ich fürchte, wie sie ist – und der letzte Trost den ich in mir finden kann ist Ergebenheit in dem Willen des Allmächtigen – und der Vergleich mit so vielen Tausenden, die unglücklicher sind, wie ich es bin

Auf diese Erkenntniß meiner Selbst gründet sich meine Hoffnung, daß ich nie aufhören werde, Ihnen mein lebeLang, aus dem Grunde meines Herzens ergeben zu seyn — ob ich H-g besitzen werde – oder nicht: und ich gelobe Ihnen, daß ich eben1 so[6] als1 ich6 auf dem Besitz Ihrer Tochter nie1 verzicht leisten werde, solang sie frey ist – – eben in dem Grade mich bemühen werde, Ihnen und allen den Ihrigen, so gut zu bleiben, wie ich’s in diesem Augenblick bin.

Ich schrieb meiner Schw[7]– S–[h] vor einige Wochen[i] unter andern1– daß ich auser der W. Z.[8] und dem I. Bl.[9] gar keine Nachrichten erhalte – Vorgestern bekomme ich von Ihr einen Brief[j] in welchen Sie mir sagt ,,hätte ich gewußt daß dich P[10] Liech – S Este – (ich nannte Sie beide übrigens nicht, das konnen Sie sich vorstellen) so grausam behandeln – ich würde gerne Dir recht oft geschrieben haben“ – Sagen Sie1 nichts davon, und auch Ihrer Sorte – nicht – Sie liebt mich ja doch gewiß und auch der V–,f nur erfahre ich’s gar selten oder gar nicht, und bin in dieser Hinsicht unausstehlich.

Übrigens gehet es mir ganz gut. St[11] Reisen[k] die Sie mir borgten, las ich mit avidität – es war hinlänglich, daß Ihr Name auf dem ersten Band geschrieben stand – damit ich sie nicht mehr aus der Hand gab – Es würden mich sonst, einige, in das Unendliche gezogne Stellen, der Geschichte5 Gelons von Sicilion Z. B.[12]gelangeweilet2 haben – Es ist mir zu gelehrt, und zu1 gründlich. Vergeben Sie mir‘s daß ich’s Ihnen noch nicht zurückgesendet. Es gehen wenig sichere Gelegenheiten von hier nach W–[13]


[1] Utólag beszúrva.

[2] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[3] Tochter

[4] Hiányzó szó: habe.

[5] wenn helyett

[6] Törölve egy szó Széchenyi által.

[7] Schwester

[8] Wiener Zeitung

[9] Intelligenz Blatt

[10] Prinzessin

[11] Stolbergs

[12] zum Beispiel

[13] Wien


[a] A fogalmazvány mellé oldalra jegyezve: „19ten July expedirt”. Ezt a levelet tehát elküldte.

[b] Herceg Liechtenstein Jánosné Fürstenberg Sophie Josephine grófnő (1776–1848).

[c] 1823. április 5-én találkozott Henriett-tel és anyjával a Práterben. SzIN 2. 351.

[d] Lásd 1823. június 29-i fogalmazványait!

[e] Sophie, Esterházy Vince grófnak (1781‒1835), Széchenyi barátjának és unokabátyjának a felesége, Liechtenstein Zsófia hercegnő (1798–1869). 1817-ben házasodtak össze.

[f] Széchenyi barátja, Esterházy Vince gróf (1781‒1835).

[g] Liechtenstein Henriett hercegnő (1806–1886), később gróf Hunyady József (1801–1869) felesége lett. Széchenyi Liechtenstein Henriett iránt érzett szerelméről bővebben: SzIN 2. XLI–LXI.

[h] Nővére, Zsófia (1788–1865), Zichy Ferdinánd gróf (1783–1862) felesége.

[i] A levél nem ismert.

[j] A levél nem ismert.

[k] Friedrich Leopold Stolberg gróf (1750–1819) Reise in Deutschland, der Schweiz, Italien und Sicilien. (Leipzig, 1794) című négykötetes művére utal.

Ajánlott hivatkozás:

Széchenyi István Liechtenstein Jánosnénak, Diószeg, 1823. július 19. S. a. r. és jegyz.: Czinege Szilvia. Közli: Széchenyi István levelezése. Digitális kiadás. Szerk. Czinege Szilvia–Fónagy Zoltán. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ További hivatkozásnál rövidítve: SzIL–Digit

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