Yesterday’s letter from his father reassured him; he thought he did not deserve so much love and kindness. It was only imagination that had caused his backache, and perhaps the loneliness of the wilderness had also contributed to it. He writes but briefly, for he is busy. Poor Tamássy, through his misfortune and downfall, must have forgotten much of his art.
Alojzia’s scarf, which he kisses a thousand times, will now be devoid of all perfume. He apologises for the haste.
Simmand den 26
7ber 1810
Euer Gnaden, Liebster Bester Vater!
Glücklich bin ich nun wieder und ruhig: des theuresten Vaters Brief den ich gestern empfang,[a] verdiene ich nicht. so viel väterliche Liebe so viel güte herscht in dessen Stil, daß ich mich ganz beschämt fühle, meinen letzten Brief fortgeschickt zu haben: doch bester Vater[1] Mein größtes Glück, von meinen Ältern geliebt zu seyn, habe ich verlohren geglaubt; ich habe mich ganz meinen Schmerz überlassen; die härteren Ausdrücke die ich vieleicht gebraucht habe, verzeiht ja mein Vater. ich sehe nun wie sehr1 ich mich geirt habe, anstat mich zu haßen wie ich glaubte, lieben meine Ältern mich nur mehr. Oh wie glücklich ist der Sohn, der solche Ältern besitzt. Wer weiß ob man auch die Ältern glücklich nennen darf. Die Einpildungs Kraft,[2] die alles um so viel vergrößert, war vieleicht Ursach an meinen Schmerz: hier in der Wüste wo man von den menschlichen Leben separirt zu seyn glaubt hier wo man fast keine angenehme Stunde hat, braucht es nicht viel um einen ganz unglücklich, ganz melancholich zu machen: nun bin ich aber wieder Froh und Lustig die Stunden verfliehen mir schneller; und jede minuten in der ich auf meine Ältern denke macht mich glücklich. Bester Vater verzeihen Euer Gnaden, daß ich meinen Brief, obwohl ich noch viel zu schreiben habe, schon schließe allein fast keine leere minutten habe ich mehr. in ein parr[3] Tägen ist die Contraction aus, und mit frischen Muth werde ich meine Briefe fortsetzen. Der arme Tamassӱ,[b] wird gewiß bey seinen großen Unglück und Sturz, ein paar seiner Künste vergessen haben. Der Schal von der guten Louise,[c] die ich tausendmahl küsse, wird nunhero jeden parfum entberen.[4] Nun bitte ich um den Segen so wie auch[5] den meiner Besten Mutter — und bleibe
Euer Gnaden
dankbarster Sohn Stephan
Verzeihen Euer Gnaden meine Eile.
[1] Inserted afterwards.
[2] Einbildungskraft
[3] Instead of paar.
[4] entbehren
[5] One word deleted.
[a] The letter is not known.
[b] Person unknown.
[c] Lajos Széchényi’s first wife Countess Aloysia Clam-Gallas (1781–1822).
Recommended reference:
István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Simánd, 26 September 1810. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.