At last he has a roof over his head, a pen in his hand, and is writing his letter on a table. He has been through some terrible experiences and there is more unpleasantness to come. If he is as fortunate with these as he has been in the past, he can truly thank the Almighty, who has protected him so far. He has had more than one opportunity of earning the confidence of the Field Marshal and the love of his comrades. He doesn’t know how long they’ll be here. He has found his father’s letter here, after some delay in him following him the headquarters, because he has been assigned for a time to General Blücher. He thanks his father very much for the 1861 forints that he has transferred to Ballabene. God can attest to how much he needs it, for he and his men look like beggars, and his horses are limping and sick. There is likely to be a small battle today, for the French are entrenched at Hochheim, but the Allies will probably take their camp.
Geschrieben in Frankfurt[a] den 6 9ber 1813.[1]
Endlich wieder ein Dach, ein Tisch, und eine Feder — und, keine Gefahr —
Lieber guter Vater, eine gräßliche, eine schreckliche Zeit vorüber.[b] – Gott lob, auch überstanden: — noch ist das Werk aber nicht vollbracht, es erwarten uns noch unangenehme Augenblicke; kann ich alles Künftige so gut wie bis her und so glücklich überstehen so danke ich unsern Allmächtigen Gott. der mich bis jetzt wunderbar beschützte. In diesen schrecklichen 2 Tägen bey Leiptzig[2] wo den 2000 Kanonen[3] gegen ein ander spielten, und wo beynahe kein Mensch ist der nicht ein Ungluck und zugleich Glück hatte, geschah mir gar nichts als daß mein Pferd erschoßen wurde, und daß ich bey einer Attaque, wo der arme Schlick[c] so infam durch einen Russen in’s Gesicht gehauen[4] einen tüchtigen NB[5] flachen Hieb auf den Rücken bekam (nichts zu sagen, eine hübsche blessur[6]). Übrigens bin ich froh einige Gelegenheit auch gefunden zu haben, mir das Zutrauen meines FM.[7][d] und die Liebe meiner Kameraden zu erwerben.
Wie lange wir hier bleiben werden, das weiß der liebe Himmel, ich hoffe. nicht sehr lange, denn obwohl ich für mein individuelles Glück gerne einige Zeit in diesen Capua[e] zubringen möchte, so glaube ich daß es besser für die allgemeine gute Sache sey allso gleich über den Rhein zu gehen — und dorten einen schönen Frieden[8] machen: den[9] diese Art Kriege sind wirklich zu dumm barbarisch, kann man sagen, als daß der tollste Mensch auf diesen Erdboden daran einen Wohlgefallen haben könnte; der Weg von Leiptzig bis hierher ist so gräßlich da wenigstens 15.000 Leichen und 10,000 Pferde auf den Straßen liegen – so daß man weder reiten noch fahren kann, ohne auf todte Menschen zu tretten: kein Dorf in der ganzen Gegend welches nicht abgebrannt oder ausgeplündert wäre: es ist wirklich so gräßlich daß man sich keinen Begriff machen kann.[f]
Euer Gnaden Ihre Briefe habe ich hier gefunden, da ich selbst etwas späther hierher gekommen bin, wie das ganze Hauptquartier, da ich für meine Person bey den FM.[10] von Blücher8[g] auf einige Zeit zugetheilt war:[h] ich danke tausendmal für die 1861 fl.[11] welche Euer Gnaden an Ballabene[i] geschickt haben Gott weiß wie nöthig ich Sie hatte da ich und meine Leute wie Bettlers aussehen.[j] und alle meine Pferde krum und krank sind: ich kann wirklich meine Dankbarkeit nicht bezeigen, den9 es kam mir so unverhoftt, daß ich diese Liebreiche Gnade meines Guten Vaters nie vergessen werde.
Heute werden wir vermuthlich wieder ein kleines Gefecht haben da die franzosen noch ein verschanztes Lager bey Hochheim8[k] haben, welches wir Ihnen aber vermuthlich entreißen werden.
Nun Lieber Vater bitte ich um den Segen, wie auch den meiner einzig geliebten Mutter
Stepherl
[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.
[2] One letter deleted.
[3] Inserted afterwards.
[4] Missing word: wurde. One word deleted.
[5] Nota bene. Latin: note well.
[6] French: injury.
[7] Feldmarschalls
[8] Széchenyi’s underlining with straight line.
[9] Instead of denn.
[10] Feldmarschall
[11] florins
[a] A German town on the banks of the Main River, enjoying the status of a free state, then a member of the Confederation of the Rhine.
[b] See the previous letter written on 22 October 1813.
[c] Count Franz Heinrich Schlick (1789–1862) imperial-royal cavalry general, commanding officer of the Austrian Emperor. In the cavalry charge on the first day of the Battle of Leipzig, he was probably struck by a Cossack cavalryman who, in the inevitable rush or because he thought he was an enemy, cut him on the head with his sword, causing him to go blind in one eye.
[d] Prince Karl Schwarzenberg (1771–1820) Austrian field marshal.
[e] After much deprivation and suffering, he sees Frankfurt, relatively spared from the vicissitudes of war, as Capua, famous in antiquity for its comfort-loving and soft-hearted citizens, might have been.
[f] Széchenyi’s picture of the situation is hardly exaggerated, since in the “battle of the nations” the Allies lost 60,000 men, the fleeing French lost 100,000.
[g] Baron Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819) Prussian cavalry general.
[h] From 22 October to 6 November 1813, he served in Blücher’s general staff.
[i] Karl Balabene (1786–?) banker in Prague.
[j] See the letters written between 31 August and 13 October.
[k] A Prussian town on the right bank of the Rhine.
Recommended reference:
István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Frankfurt, 6 November 1813. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.