His father cannot have received the letter he wrote while passing through Mannheim. From there he travelled on to visit the fortresses of Strasbourg, Schletstadt and Belfort, and then came here. He returned to headquarters at dawn, spending the day resting and writing letters. Blücher is still the same; his corps is in excellent condition, especially since the arrival of the Prussian reservists. He found letters from his father and brothers in his quarters. He thanks his father for the recipe for medicinal vinegar. Mr Appel and Mr Sachs were paid six months ago. However, he knows nothing about the 1.200 forints his father sent him to France, but will inform his father as soon as he has picked up the money or knows for certain of its arrival. Not knowing whether the future will bring war or peace, he bets on peace.
Geschrieben in Vesoul[a] den 14ten Jäner 814.[1]
No 10.1
Meinen Brief aus Manheim[b], den ich in meiner Durchreise schrieb, haben Euer Gnaden bis jetzt ganz gewiß schon erhalten: von da gieng den[2] meine Reise fort an denen Festungen Straßburg[3] Schletstadt3[c] und Belfort3[d] bis hierher, und war eine der unangenehmsten und ermüdensten,[4] die ich in meinen ganzen Leben gemacht[5]. Ich fand nirgends Pferde. alle Wege, die sonst superbe seyn müssen lagen so tief unter den häufigen Schnee, daß meine Wanderung in Lothringen ganz einer Kamtsadalischen Reise gliech;[e] heute in der Früh kam ich wieder in den Kreis meiner Famille,[f] und bin recht froh einen Tag wieder in sanfter Ruhe zubringen zu könen: dessen Genuß für mich desto größer ist, da ich einen Augenblick auch meiner Heimath und meinen Lieben Eltern schenken kann.
Blücher[g] ist noch immer derselbe, und verdient wohl den Namen den man ihm hier gab, „nämlich „ der General Vorwärts:3[h] – sein Corps sieht prächtig aus, besonders da alle reserven von Preussen angekommen sind: die letzten Jünglinge dieser so respectablen Nation, die den Grundsatz bestärken, daß man ein Volk nie unterjochen könne.1 – Blücher empfing mich sehr freundschaftlich, und seine ganze Umgebung, die mir so unendlich schätzbar ist. da ich oftmaliger Zeuge ihrer Verdienste war. – — Meine Mission zu Blüchein hatte unterandern auch die Ursache, zu erfahren, was er nun eigentlich beginne? und in was für einen Theil Frankreichs er nun eindringen werde? seine Antwort war ganz superbe und bestand in dieser folgenden Construction. „Ich gehe immer geradezu wo mich mein Gott und meine Waffen hin führen —„1
Meines guten Vaters Brief fand ich unterandern Nachrichten meiner guten Lieben Geschwister schon hier. Ich danke vielmal für den Gesundheits Essig3 dessen recept mir Euer Gnaden gütigst schickten. — In hinsicht der Versicherung des Herrn Appel[i] und Sach‘s,[j] die auf mein heiligstes Ehrenwort schon ein halbes Jahr bezahlt sind, schrieb ich Euer Gnaden gewiß schon dreymal[k] „den Schuldschein des Herrn Sachs’s3 hat Ballabene[l] längstens schon in Händen. den Rittmeister Appel gab ich nie welche,3 und schrieb das schon längst an Ballabene. In hinsicht aber der 1200 Gulden, welche mein guter Vater gnädigst nach Frankfurth schicken wollten. bath ich den Banquier Herz mir selbes aus Frankfurth kommen zu lassen — welches bis jetzt gewiß schon geschehen ist, aber ich kein Wort davon weiß, da ich den Herrn Herz vor 3 Wochen nur sah und in diesen Moment auf seine Antwort bloß warte —— So bald ich selbe Summe erheben[6] habe, oder einige Nachricht davon erhalte, werde ich meinen guten Vater allsogleich in Kentniß davon setzen.
Ob nun Frieden ob Krieg die Zukunft uns bringe weiß der Liebe Himmel — ich wette auf den Frieden, und werde recht froh sein wenn diese Hetze einmal zu Ende geht. —
Nun Lieber guter Vater bitte ich um den Segen und bleibe auch mitten in Frankreich3 der alte getreue Sohn Steph
[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.
[2] Instead of denn.
[3] Széchenyi’s underlining with straight line.
[4] Instead of ermüdendsten.
[5] Missing word: habe
[6] Instead of erhoben.
[a] Vesoul is a town in eastern France, in the Burgundy-Franche-Comté region, at the confluence of the Colombine and Durgeon rivers.
[b] See the letter written on 10 January 1814.
[c] A town in Alsace along the Ill River.
[d] Fortified town in Alsace on the Savoureuse River.
[e] In other words, it was as if he had travelled to Siberia.
[f] He means the headquarters.
[g] Baron Gebhard Leberecht von Blücher (1742–1819) Prussian cavalry general.
[h] See the letter written on 10 January 1814.
[i] Baron Keresztély Appel (1785–1854) was at that time second captain and commanding officer in the general staff, and in the Battle of Leipzig he became first captain, out of turn. He was promoted to major in 1822, in 1826 to chief aide-de-camp to Emperor and King Francis. In 1834 he was made a general, and he died as a cavalry general.
[j] József Sachs (1761–1839) was a medical officer, at that time head of the Austrian army’s medical service.
[k] For the transaction and the persons involved, see Széchenyi’s letters between 31 August and 13 October 1813, and the letter written on 17 December 1813.
[l] Karl Balabene (1786–?) banker in Prague.
Recommended reference:
István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Vesoul, 14 January 1814. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.