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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing London
Date 1815. December 1.
Language German
Tag family travel
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/59.
Place of Publication Zichy 184-185.
Classification Original
Content Summary

He arrived from the countryside the day before and received a letter from his parents. He will decide within a few days when he will return home, and he will try to stay there as long as possible. His career may be over once and for all.

Ferenc Széchényi

Geschrieben in London den 1 Decemb. 1815[1]

Mein lieber Vater, gestern bin ich von dem Lande zuruckgekommen[a] und fand meiner lieben Eltern Brief[b] – daß alles gesund ist, freut mich ungemein – es will auch so bleiben – Gott gebe es, bis ich zuruck komme — das wird sich in einigen Tagen entschieden — und bin ich einmal in der Direction nach Wien, so will ich so geschwinde sein, wie möglich.

Wie mich Euer Gnaden Ihre Güte und Nachsicht – bewegte, kann ich kaum sagen — ich würde zu glücklich sein wenn ich nach diese Reise, die mir viel nachzudenken geben wird — recht lange bei mein guten Eltern verweilen dürfte = es wird sich vieleicht auch so arrangiren lassen — daß mein Wunsch erfüllt – und meine Pflichten als Soldat dennoch nicht verletzt sein würden. – dieser letzte Article wird mich noch viel geniren — es muß aber sein – und eben hier will ich die erste Pflicht des Kriegers — ‚Beharrlichkeit1 zeigen. — . Am ende – wenn wir den Sturm – und das Gewitter ruhig und geduldig überstanden haben – kömmt gewöhnlich — das belehrende das sanfte dasein der Blumen – und der Frucht – die ungesehen und[2] ungeahndet in der Natur für uns keimten. –

Es ist möglich daß meine Carrière auf einmal los geht —– wer kann das wissen? — nur will die alte coquette die Fortuna nicht gezwungen sein — Sie muß von sich selbst kommen – und Jahre sind oft zu wenig – um Ihr glückliche Liebhaber zu sein — – und will sie die abscheuliche – uns dennoch nicht gut, so sind in der Welt der Träume und der phantasie – andere Wesen – die uns entschädigen = Selbst Beruhigung und Bewustsein —„

Ich freue mich nach Wien, und in die Arme meine liebe Eltern, wie ein Bräutigam auf seine Hochzeit –.

Auf baldiges Wiedersehe. Steph

Meine gute Mutter möge die Vorsicht, mit ihren besten Segen beschenken.


[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[2] One word deleted.


[a] He was a guest of the Duke of Bedford, see his previous letter of 24 November 1815.

[b] The letter is not known.

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, 1 December 1815. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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