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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing London
Date 1815. November 17.
Language German
Tag travel
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/57.
Place of Publication Zichy 181-182.
Classification Original
Content Summary

Lord Sligo will arrive in London in ten days, and it will be decided then whether he stays or goes to Ireland with the lord. The Regent has been in the country all this time, and will not return to the capital until tomorrow or the day after. With regard to Pál Esterházy’s ambassadorship he said that he was better respected at home than in England, where he was doing his work. He believes that few people enjoy the present age, looking either to the future or to the past instead. He himself lives only in the hope of seeing his parents soon.

Ferenc Széchényi

Geschrieben in London den 17 Nov. 1815[1]

Mein lieber guter Vater, Lord Sligo,[a] mit dem ich rendez-vous hier habe, wird nun in kurzer Zeit meinen künftigen Willen ob ich hier bleiben, oder mit ihn nach Ireland gehen soll, entscheiden – er muß in beiläufig zehn Tagen hier eintreffen – Meine guten Eltern werden dan meine künftige Pläne alsogleich erfahren. Ich glaube, daß ich in der Hinreise – nämlich nach Ireland – einige Tage bei dem Prinz Regenten[b] verweilen dürfte — wenn es wirklich datzu kommen sollte – und besonders da Lord Sligo mit ihn auch auf einer sehr gutem Vertrauen lebt – so wäre es möglich, daß der Séjour sich verlängerte – –

Der Prinz Regent war die ganze Zeit auf den Lande abwesend und erscheint nur morgen oder übermorgen in der Haupstadt — Die beiden Erzherzöge kommen erst bis gegen der Mitte des Monath December zuruck – um sodan in sehr kurzer Zeit, ihre Reise weiter fortzusetzen. 

Paul Eszterházy[c] hat bis heute noch kein ihn angemessenes Haus gefunden, welches in einer angenehmen Gegend der Stadt unendlich schwer zu finden – und auffallend theuer zu bezahlen ist — Überhaupt der ganze Posten des Botschafter‘s in England ist ehrvoll – aber nach meiner Idee sehr unangenehm ~ Er wird, finde ich viel mehr in unseren Lande geachtet – wo er nicht sein kann — als wo er ist, und wo ein Botschafter, von einem gemeinen Reisenden nicht sehr unterschieden wird[d] — In ganzen genommen finde ich ist es angenehm in England Botschafter gewesen zu sein![2] und so geht’s beinahe mit jeder Sache — die gegenwärtige Zeit die genießen nur selten wenige, die meisten leben – in der Zukunft oder was noch schlimmer ist in der Vergangenheit. — Ich Zum Beispiel lebe – im ganzen Sinn des Ausdrucks, nur in der lieben, mich immer aufheiterenden Hofnung – bald, recht bald, meine guten lieben Eltern zu umarmen deren Segen ich anjetzt innigst mir erbitte, Steph


[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[2] Széchenyi’s underlining with straight line.


[a] Howe Peter Browne, 2nd Marquess of Sligo (1788–1845) Irish statesman, Lord Lieutenant of the County of Mayo (1831–1845), Governor of Jamaica (1834–1836). Széchenyi met him in Naples in 1814. SzIN 1. 66.

[b] George Augustus Frederick, Prince of Hanover (1762–1830), heir to the English throne, King of England as George IV (1820–1830). Széchenyi named him Prince Regent because he exercised the rights of monarch as regent from 1810 in place of his father George III (1738–1820, King of Great Britain and Ireland: 1760–1820).

[c] Prince Antal Pál Esterházy (1786–1866) diplomat, ambassador to London, later minister besides the king.

[d] More about his opinion on Esterházy: SzIN 1. 149.

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, London, 17 November 1815. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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