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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing London
Date 1815. December 7.
Language German
Tag money learning travel
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/61.
Place of Publication Zichy 186-188.
Classification Original
Content Summary

He has already spent the 1.500 HUF transferred on the bill of exchange from Herz, and he doesn’t need any more money. The money he has borrowed so far is sufficient to live on for at least a year. He has spent a lot of time abroad for his age, and is now looking for peace of mind and to processing his experiences in Cenk. The Prince Regent has showered him with favours and honours. His English master is pleased with him, and other teachers also find his language skills excellent. His business is generally going well, and he wouldn’t mind being able to say the same about his finances.

Ferenc Széchényi

Geschrieben in London dem 7ten 10ber[1][a]

Mein lieber guter Vater, die 1500 fl[2] auf die ich von Herz[b] einem Credits Brief hatte hab’ ich bereits ausgegeben – mehr will und brauche ich nicht – es ist dieß hinlänglich – mich wenigstens auf ein ganzes Jahr einschränken zu müßen — ich will auch die Zeit – oder bei meinen guten Eltern, oder bei mir zubringen – und ich bin entschloßen mich dergestallt zu benehmen, und alles so einzurichten – daß mir diese Reise, die für meine Erfahrung und meine Kenntniße nicht unnütz war — für meinen Beutel und künftiges Schicksal – auch nicht schädlich sein möge — Ich bin für mein Alter in der Welt genug herum gewesen – nun will ich auch einmal etwas stille stehen – und um[3] einige Reflexionen über alles das zu machen, was ich sah, ist Zinkendorf der herrlichste Platz =

Wie froh bin ich, daß ich diese Reise beinahe vollendet hab’ ich kann’s nicht sagen – obwohl ich sehr gerne in England bin — ich hab’ aber zu viel gethan – und mich zu sehr angestrengt – und bin von Ansehen — Nachdenken, und Studium so müde – daß ich mich weg sehne — Um mich zu unterhalten finde ich’s zu theuer – und um mich so anzuwenden, wie ich’s bis jetzt gethan hab’ bin ich – oder[4] zu müde wie ich’s bereits sagte, oder3 zu faul: eines von beiden. — Sligo[c] hat mich von der Reise nach Ireland, die bloß wegen der Unterhaltung gewesen wäre – dispensirt — der Prinz Regent[d] mit allen Ehren und Gnaden überhäuft —— Mein englischer Sprachmeister ist auch ganz zufrieden mit mir —— andere Lehrer1 geben mir auch wenigstens die erste Classe — und so ist gar nichts was mich an dieses Land bindet — und alles in allem – was mich nach Wien zieht – und erwartet – und so ruffe ich mit heller Stirn, Gottlob „ – Die Zeit die ich weg war gut angewendet — schmeckt die Ruhe, und das Wiedersehen um so mehr. — Alles wäre, in dieser hinsicht in Ordnung — wenn auch meine Finanzen auch schon so wären! – Ich sehe es zu sehr ein, daß man mit allen Talenten – allen Verdiensten und liegenschaften, gar nichts ist – in der Welt gar nichts vorstellt – wenn man seine Geschäfte und Umstände nicht in Ordnung hat – die ist die basis – von allem =. Ich werde den[5] auch so bald die Zeichnung einer Standarte, die der P. R.[6] dem Regiment schenkt, und mir die Comission gab, sie machen zu lassen. fertig ist, meine Segeln spannen, und – unaufhaltsam nach Wien kutschieren. — Mein guter Vater, da bitt‘ ich mir mit Rath und That beizustehen — Von nun an will ich mein ganzes leben, nach dem Wunsch meiner lieben Eltern lenken — ich will jeden Wunsch, keinen ausgenommen – wie ein guter Sohn – erfüllen. — und kann ich zu ihrer Zufriedenheit, als Dank, für alles was sie mir gethan, das geringste beitragen, so bin ich ein glücklicher Mensch gewesen ———

Ich küße meine gute Mutter; ich kan’s nicht erwarten Ihr um den Hals zu fallen ~ Ich weiß nicht warum ich mich noch nie so gar auserordentlich nach Hause gefreut hab’ — – Soll das bedeutung von künftigem Glück sein? — Gewiß – und es liegt – in der Gegenwart[7] meiner Eltern – von denen mich gar nichts mehr weg bringen soll.

Der Allmächtige segne meinen lieben Vater, und meine gute Mutter – Steph

Ich werde vieleicht gar nicht mehr schreiben — obw[ohl ich vor][8] dem Neuen Jahr schwerlich ankommen werde. —

Nicht sehe ich, werde ein kleines Zimmerchen [im]8 Hause kriegen? — Bitt‘ recht schön.


[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[2] florins

[3] Inserted afterwards.

[4] Instead of entweder.

[5] Instead of denn.

[6] Prinz Regent

[7] Corrected word.

[8] Part of the text is not visible due to the position of the seal.


[a] The letter was written in 1815. See the previous letters!

[b] Leopold Edler von Herz (1767-1828) Viennese banker and merchant.

[c] Howe Peter Browne, 2nd Marquess of Sligo (1788–1845) Irish statesman, Lord Lieutenant of the County of Mayo (1831–1845), Governor of Jamaica (1834–1836). Széchenyi met him in Naples in 1814. SzIN 1. 66.

[d] George Augustus Frederick, Prince of Hanover (1762–1830), heir to the English throne, King of England as George IV (1820–1830). Széchenyi named him Prince Regent because he exercised the rights of monarch as regent from 1810 in place of his father George III (1738–1820, King of Great Britain and Ireland: 1760–1820).

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, London, 7 December 1815. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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