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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing Kisbér
Date 1809. September 17.
Language German
Tag military
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No. 39.
Place of Publication Zichy 16-17.
Classification Original
Content Summary

On 15 September, the day of his departure, he was already in Neszmély at noon. On arriving in Tata, he met Szádeczky, who was delighted to have found the lost map sections again and came back to Kisbér with him. At the headquarters they are expecting a visit from Lieutenant General Radetzky. His stables are in good order, except for one horse, which appears to have contracted colic. If its condition does not improve, he will be forced to shoot it.

Ferenc Széchényi

Kissbér den

17 September 1809

Euer Gnaden, Liebster Bester Vater!

Den 15 September, den Tag meiner Abreiße[1], war ich so glücklich schon um 12 Uhr in Neszmél[a] anzukommen, wo ich durch die Vorspann über 5 Stunden aufgehalten wurde, doch die Zeit verging mir in der Gesellschaft der Officiere des 2ten Secler Regimentes, die auch bey meinen Besten Eltern zu Pest waren, sehr geschwind; um 4 Uhr kam die längst gewartete Vorspann an, die mich aber sehr contentirte, indem ich vor 6 Uhr schon in Dotis[b] war, und gleich in der ersten Gasse den Überglücklichen Zadetzkӱ[c] begegnete; der, erfreut über sein Glück, die verlorenen Sectionen wieder gefunden zu haben, ganz außer sich ist, und mich, nach etwelchen Stunden aufenthalt in Dotis, auch nach Kissbér, wohin er zurück ging, mitnahm: nun bin ich wieder zu Hause, und bin vergnugt in der Gessellschaft meines Bruders: doch izt[2] bin ich eben in der Kantzeleÿ, und warte zamt den übrigen Officieren auf den FML.[3] Radetzky[d] der[4] hier durchreiset, und den wir en parade[5] unsere Aufwartung machen wollen. Euer Gnaden werden verzeihen daß mein Brief so geschwind geschrieben ist. Meinen Stall fand ich, da ich zuruck kam, in guter Ordnung und gesund, außer meinen Falben der auf einmahl, obwohl er sonst recht braw war, aufeinmahl so wild ist daß, ihm kein Mensch nicht butzen[6] kann, er frist auch nicht, und ist nicht zum Reiten, so daß ich glaube er sey collerisch, der Schmidt der hier ist und sehr geschickt seyn soll glaubt auch das nämliche, und so bin ich in einiger Verlegenheit was mit ihm zu machen sey, den[7] verkaufen kann ich ihm nicht ohne daß ich den Fehler den er hat zu endecken,[8] und da glaube ich schwerlich, daß, sich wer finden wird, der es kaufen wolle; länger will ich ihm in Stall auch nicht halten, den7 er ist so böse, daß er meinen armen Reitknecht, da er ihm eben füttern wolle, so schlug, daß er gar nicht gehen kann: ich werde ihm noch etliche Tage bey mir halten und dan, ich glaube wenn es nicht besser wird, so schieße ich ihm Tod. ich werde in meinen ersten Brief den ich schreiben werde[9] den Erfolg schon melden. Ich küsse die4 Hände meiner besten Mutter tausendmahl, und bleibe

Meines Besten Vaters

dankbarster Sohn Stephan Széchényi


[1] Instead of Abreise.

[2] A variant of the archaic form ‘itzt’ of the determiner ’jetzt’ used by Széchenyi.

[3] Feldmarschalllieutenant

[4] Deleted one word.

[5] French: procession.

[6] Instead of putzen.

[7] Instead of denn.

[8] Instead of entdecken.

[9] Two words deleted.


[a] Neszmély is a village on the Danube in Komárom County.

[b] Tata (Totis or Dotis) is an agro-town in Komárom County. The headquarters of the main army was there.

[c] Antal Szádeczky is a lieutenant in the general staff of the noble insurrection. It is probably the sections of the Lipszky map. See note f) of the letter of 11 July 1809.

[d] Count Joseph Wenzel Radetzky (1766–1858), lieutenant general, after the Battle of Aspern he became commander of the 4th Corps.

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Kisbér, 17. September 1809. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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