Four days ago, he returned from Nagyzerénd, after having travelled through several previously unknown areas. He liked the area between the rivers Fehér and Fekete Körös best. The varied beauty of the landscape here fascinated him. He compares the plains to youth, and the mountains to maturity. He found his household in order. He was given a piece of land on the Chamber’s estates, which was difficult to cultivate, and he was given a piece of vineyard to be planted later, which would produce up to 400 buckets of wine a year. His vineyard is in Magyarád, just an hour’s walk from Menes. Several people have already tried to buy it off him, and he could get thousands of forints for it, but he will not part with it, because in his old age he will be glad that he was an author when he was young. The vineyard will be tended by Mr Végh in his absence, and will be planted this year with vines from Ménes, which he has already acquired. He will have wine in the third year, and the costs will be recouped in 4-5 years, as he has been assured by Mr Végh and Mr Edelsbacher, who profit greatly from the wine.
Den 24 August zu
Világos.[a]
Euer Gnaden Liebster Bester Vater!
Glücklich bin ich nun wieder vor vier Tägen von N. Szerénd[b] in Világos angekommen, nachdem ich mehrere mir noch unbekannte Gegenden durchreißte,[1] von denen mir die zwischen der Fehér und Fekete Körös[c] am meisten gefiel. Die angenehme Ebene die auch durch mehrere anderr Flüße durchschnitten wird, giebt denen mit so schönen Wäldern prangenden Hügeln, und auch den mit Schnee und unfruchtbarer Erde ewig bedeckten Alpen die nur Schwach von des Siebenbürgens nahen Gränzen herüber grauen, ein schönes und entzückendes Ansehen. Dieß schöne Land hier gleicht der Jugend, fruchtbar ist es in allen, doch auch Unkraut wächst darauf: froh und munter war ich hier wie in der Gesellschaft junger Menschen: allein nicht immer möchten ich doch hier seyn, den[2] zu groß, wie zwischen jenen ist auch hier die Freude, zu groß die Abwechslung: die Zeit verflieht, sie kehrt nie wieder zurück, und die Zeit des Nachdenkens bleibt aus. — Die Alpen hingegen vergleiche ich mit den Ehrwürdigen Alter, hoch sind sie über das flache Land emporgehoben, und sehen hinab in die schöne Ebene, wie das beurtheilende Alter auf die Jugend. — Sie bleiben unverändert Jahre-Lang, wie auch das Alter in ihren Caracter: nicht jeder Regen nicht jeder Sturm macht in denen mit Schnee bedekten Alpen einen Unterschied, sie bleiben immer wie sie sind; auch der Greiß ist immer so wie er angefangen hat zu seyn. — Glücklich der dessen Anfang gut war. Er ist in Glück und Unglück gleich, scheint mehr zu fühlen als die Jugend, aber doch geduldiger zu seyn als selbe. Mein Hauswesen habe ich den Himmel dank bey meiner Rückehr in der größten Ordnung gefunden; meine Leute sind alle recht gesund und fleißig. Meine Pferde und Hunde sind auch wohl auf, und der Hausherr Stephan[d] wird dick und fett. Liebster Vater; erathen Euer Gnaden einmahl, welch groß Glück ich gemacht habe. Ich bin besitzer eines erst anbauenden[3] Weingartens, der mir alle Jahr 2, 3 auch 4 Hundert Eimer einbringen wird; und das zwar auf einen Gebirg 1 Stund von der berühmten Ménes, in Magyarád. — Der Kameral Prefect von hier machte der Kammer den Vorschlag einen Grund auf den Magyaráder Gebirg. der zwar sehr gut, aber wegen seiner beträchtlichen Größe, und zu wenig Kräften, von der Kammer unmöglich bearbeitet werden kann, und izt[4] gar nichts einbringt zu vertheilen, und das zwar auf ewig, mit den beding[5] alle Jahr eine kleinigkeit in Geld zu zahlen. Ich war auch so glücklich einen zu bekommen. Es gefreut mich nur, daß meine Landsleute so viel Achtung und Freundschaft für mich hatten, den2 nur die größern Edelleute hier können solche bekommen, und auch auf deren Ihr project und anersuchen machte mir der Prefect diese surprise. Schon viele Käufer habe ich auf mein neues aquisitum,[6] und könnte es um mehrere Tausend gulden verkaufen; Allein dies will ich nicht den2 in mein Alter wirds[7] mich noch gefreuen ein so junger aquisitor gewesen zu seyn. Den Weingarten wird in meiner Abwesenheit der Herr von Végh, der wirklich sehr viele Freundschaft für mich hat, besorgen: dessen einpflanzung geschieht noch dieß Jahr, und das zwar mit Ächten Méneser Weinreben, die ich mir schon in loco, nämlich zu Ménes schon verschaft habe. 2 Jahre habe ich noch zu warten, allein in 3ten Jahr trägt es schon auf diesen gesegneten Boden. Der gewiße nutzen und Auszahlung der unkösten, die man natürlich in die ersten paar Jahr machen muß, kömmt schon in 4 und 5 Jahr nach der Versicherung des Herrn von Végh[e] und Edelsbacher[f] die alle Jahr sehr viel profitiren. Nun bitte ich um den Segen
Meines Besten Vaters und bleibe
Euer Gnaden
dankbarster Sohn Stephan
[1] Instead of durchreiste.
[2] Instead of denn.
[3] Instead of anzubauenden.
[4] A variant of the archaic form ‘itzt’ of the determiner ’jetzt’ used by Széchenyi.
[5] An archaic form of the noun Bedingung.
[6] Latin: acquisition, profit.
[7] wird es
[a] Széchenyi’s letters that he wrote in Világos were dated in 1810.
[b] I. e. Nagy-Zerénd
[c] Two arms of the Körös River flowing into the Tisza.
[d] I. e. himself.
[e] Ferenc Végh was a chamber steward at the state estate in Arad County.
[f] Zsigmond Edelsbacher was a colonel of the noble insurgents of Arad County in 1796, later he was the deputy governor of the county and the county’s delegate to the National Assembly.
Recommended reference: István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Világos, 24 August 1810. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.