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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing Altenburg
Date 1813. October 13.
Language German
Tag health money
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.43/16.
Place of Publication Zichy 85–86.
Classification Original
Content Summary

He has received his father’s letter dated 11 September. So far he has not been able to reply, although he would have liked to elaborate on some of the points in it. He thanked his father for having transferred the requested 1,000 forints and 200 ducats to him, so he was able to reassure Dr Sachs, Captain Appel and the banker Ballabene, who had lent him money without charging interest. His father should realise that he could not have done otherwise, and that he was not negotiating with usurers. He did not consider Mr Sax, or Captain Appel, who often honoured himself with the Prince’s escort, or even Banker Ballabene as such, although it is possible that the latter would withhold the usual percentage of the 150 ducats he had on him for transfers. His health is good, and he hopes that his fever will not return. A great manoeuvre took place today, and they hope to reach Leipzig.

Ferenc Széchényi

Geschrieben in Altenburg[a] 3 Meilen[b] von Leiptzig den

13 8ber 813.[1]

Lieber guter Vater, den Brief von 11 Sep. bekam ich vor drey Tagen,[c] es war mir aber unmöglich bis jetzt darauf zu antworten, so gerne ich auch einige Puncte die vorkommen[2] auseinander gesetzt hätte. – Vor allen andern muß ich Euer Gnaden aber für die Erlegung der 1000 fl[3] und 200 Duc.[4] herzlich danken, mit der Versicherung, daß ich glücklich bin den ehrlichen Doctor Sax1[d] und den Rittmeister von Appel,1[e] über ihr Geld einige Beruhigung gegeben zu haben die mir das Geld, so wohl wie auch der Banquier Ballabene,[f] ohne einen Groschen procento gaben,[g] und meine Dankbarkeit umsomehr verdienen, da meine Freunde1 und die meines Gleichens1 auch so viele Bedürfnisse hatten. wie ich, und ich unmöglich so indiscret hätte seyn können, sie in den Augenblick um Geld zu ersuchen. wo sie‘ s selbst am meisten benöthigten – so eben wäre‘ s unmöglich gewesen. den Feldmarschall um Geld zu ersuchen, da der gute Herr mit so vielen Geschäften, von so unendlicher Wichtigkeit stets umgeben ist, die jetzt das Wohl Europas entscheiden das[5] es wohl gewissenhaft und unverantwortlich gewesen wäre seine Attention auch nur einen Augenblick auf unbedeutende Geld Summen zu ziehen, besonders, da er seine Geschäfte, in hinsicht des Geldes gar nicht selbst besorgt, sondern alles seinen Kammerdiener übergeben hat. – Mein guter Vater sehen wohl also, daß ich nicht anders handeln konnte, und daß ich mich gar nicht an Wucherer wandte, den für den Hr.[6] Sax,1 und den Ritt.[7] Appel,1 der wirklich mit unendlicher Auszeichnung in der Suite des fürsten dient, und um elendes Geld, seine Freundschaft nicht verschenkt stehe ich mit meiner Ehre gut, und den Banquier Ballabene hält ich auch nicht dafür, da er mir das Geld ohne Procento gab, möglich, daß er mir die gewöhnlichen Procentos1 noch abzieht, die in jeder Geldumsetzung1 erlaubt ist, da 150 Ducaten anjetzt bey ihm liegen müssen, von denen ich noch gar keine Nachricht habe: Übrigens hatt mir Gott so viel Verstand gegeben, daß ich ein rechter Esel seyn müßte Geld[8] mit Wucher aufzunehmen, und die Hälfte zu genießen, wenn ich überall ohne Interessen welches bekomme: —

Meine Gesundheit ist anjetzt erstaunend gut, und ich hoffe, daß ich kein Fieber mehr werde leiden müssen. – Heute haben wir eine große Recognosierung und hoffen bis Leiptzig zu kommen: überhaupt stehen wir so gut, daß in 8 Tagen vermuthlich keine franzöische Armée mehr existiren wird[h] — Morgen ist der entscheidende Tag. So bald wie’s möglich seyn wird, werde ich Euer Gnaden von Leiptzig schreiben.

Den Segen bitte ich nun, und auch den von meiner theuern Mutter.

Euer Gnaden

Dankbarster Sohn Stepherl


[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[2] One word deleted.

[3] florins

[4] Ducaten

[5] Instead of daß.

[6] Herrn

[7] Rittmeister

[8] Széchenyi’s underlining with straight line.


[a] Saxon town south of Leipzig, near the river Pleiße.

[b] 1 Austrian mile = 7.5859 km.

[c] The letter is not known.

[d] József Sachs (1761–1839) was a medical officer, at that time head of the Austrian army’s medical service.

[e] Baron Keresztély Appel (1785–1854) was at that time second captain and commanding officer in the general staff, and in the Battle of Leipzig he became first captain, out of turn. He was promoted to major in 1822, in 1826 to chief aide-de-camp to Emperor and King Francis. In 1834 he was made a general, and he died as a cavalry general.

[f] Karl Balabene (1786–?) banker in Prague.

[g] See also the letters of 31 August, 3 September and 2 october 1813 for the transaction.

[h] The prophecy was only partially fulfilled: it is true that Leipzig was taken from Napoleon in eight days, but the French army was not destroyed.

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Altenburg, 13 October 1813. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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