All is well with his horses, but only at great expense, with which he does not wish to burden his parents. He has bought a Russian horse for 120 ducats, and exchanged one of his lame horses for another Bukovina horse for 60 ducats. Herz obtained a loan from a banker. He asks his father to deposit this sum with the Geymüllers. He also asks for advice. The Grand Duke Constantine wants to take him into his own cuirassier regiment and it is rumoured that he will take him to Petersburg with him – what should he do? He asks his father to inform both Karolina and the unfaithful Pál of this method of correspondence. He writes to them often, but rarely receives a reply.
Geschrieben in Frankfurt[a] den 23 9ber 813[1]
Mein guter Vater: Gottlob ich bin mit meinen Pferden in der größten Ordnung — doch um unendlich vieles Geld — das sehe ich selbst ein — und bin in großer Verlegenheit – meine guten Eltern, die mich mit ihrer Gnade ohnehin überhäuffen, zu abusiren – und die anjetzt ohnehin so viele so schreckliche Auslagen hatten. mit neuen depensen[2] wieder zu plagen: Ich will aber in allen übrigen Sachen mir Abbruch thun — und bin nur vergnügt, daß ich wieder Rosse Besitze auf die ich mich verlassen kann — und die mich aus jeder Gefahr muthig heraustragen werden. — „Ich habe mir ein rußisches Pferd um 120 Ducaten gekauft – und eins von meinen krummen mit einen andern Bukowiener, auf den ich 60 Ducaten auf bezahlen mußte – vertauscht – die Auslage also von 180 Ducaten in Gold. — der Banquier Herz[3][b] war so gut für mich das Geld zu erlegen: in hinsicht der Umsetzung Procentos weiß ich noch nicht wie viel er nehmen wird, da die Ducaten hier ein wenig schlechter stehen wie in Wien — Auf jeden Fall, wird’s nicht so viel ausmachen, da der Banquier Herz, der für unser Militair hier die Lieferungen hat, gar keine solche Geschäfte macht, und es blos für mich aus Freundschaft that – – Diese Geldsumme Lieber guter Vater bitte ich bey die Geymüllers[c] in Wien für mich zu erlegen – und bitte recht Umvergebung, daß ich meines guten Vaters Antrag ohne allen Umschweif — so äuserst stark benutzte — Gott weiß aber zu was mich diese Beyden Pferde machen werden: und ob ich Sie nicht tapfer verdienen werde. —
Noch eins muß ich meinen guten Eltern sagen, und Sie um theilnehmenden guten Rath bitten: – Großfürst Constantin,[d] der ein Cuirassier Regiment bekommen hat, will mich zu seinen Regiment haben, und hat ungemein viele Gnaden für mich – Man sagt er will mich mit sich nach Petersburg mit nehmen — Zu einen andern Regiment werde ich ohnehin eingetheilt — was denken also meine guten Eltern? — wenn er mich mit nehme, sollte ich‘s nicht annehmen? Es wäre die schönste Gelegenheit — diese nordische Gegend ein wenig zu bereisen – Major werde ich in dieser Campagne ohnehin nicht mehr — und wenn ich diese Schneeregion sattsam genoßen hätte – so bin ich überzeugt daß ich als bereister Magnat,1 in jedes andere Regiment leicht kommen könnte. Wenn’s also möglich ist, und sich meine Transferierung indessen aufschieben läßt — so werde ich auf die Antwort meiner guten Eltern indessen warten.
Unter andern gehen die Posten so äuserst schlecht, wäre es nicht besser wenn mein guter Vater, alle Briefe an mich an Rumpelmayer1[e] nach Wien schickte der das weitere durch die Cabinets Courire, oder die Teutsche Garde, die allmählich hin und her flieht, besorgen sollte. Auch ich werde meine Briefe fernerhin — durch die Cabinets Courire meinen guten Eltern senden ~~ und hoffe, daß ich Ihnen stets gute und fröhliche Nachricht werde geben können.
Wollen Euer Gnaden noch eine Güte für mich haben — Carolinen und meinen ungetreuen Paul,[f] in hinsicht der Briefe alles zu sagen, wie Sie sie nämlich besorgen sollen, so danke ich herzlich und bitte sie ein wenig zum Fleiß3 anhalten zu wollen[g] — den[4] ich schreibe Ihnen so oft,[h] und bekome so selten Antwort von Ihnen. —
Nun küsse ich Lieber Vater die Hände – und bitte meiner gnädigsten Eltern beglückenden Segen.
Stepherl
[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.
[2] French: expense.
[3] Széchenyi’s underlining with straight line.
[4] Instead of denn.
[a] A German town on the banks of the Main River, enjoying the status of a free state, then a member of the Confederation of the Rhine.
[b] Herz (†1850) was a Prague banker and wholesaler. His wife, Elisa Lämel (1788–1868), was a well-known humanist writer of her time.
[c] Geymüller & Co. The Vienna banking house of Swiss bankers Johann Heinrich Geymüller (1754–1824) and his brother Johann Jakob Geymüller (1760–1834).
[d] Grand Duke Konstantin Pavlovich of Russia (1779–1831), brother of Tsar Alexander I, commanded the Russian-Prussian reserve force in 1813 and was regimental commander of the 8th Russian Cuirassier Regiment. The Russian Grand Duke wanted to transfer Széchenyi to the 8th Hussar Regiment, which bore his name. See the letter written on 17 November 1813.
[e] Martin Joseph Rumpelmayer is the secretary of the Court War Council in Vienna, and supervisor of the courier service.
[f] His brother and his wife, Caroline Meade (1794–1820).
[g] I. e. to write more diligently.
[h] His letters to his brother Paul and sister-in-law are not known.
Recommended reference:
István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Frankfurt, 23 November 1813. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.