Now he hears that Colonel Kinsky, who was taken prisoner of war at the Battle of Dresden and has only recently been released, is leaving for Vienna immediately. He is worried that he has still not heard from home. The Field Marshal is said to leave on the 20th by mail coach. He will go immediately to Nagycenk, if the Prince has no further need of him here. He will send the ring that Karolina has asked him for within a few days.
Geschrieben in Paris den 1 Maÿ 1814.[1]
Eben erfahre ich, daß der Obrist Gf[2] Kinskӱ[a] der bey der Affaire von Dresden gefangen wurde, und aus der Gefangenschaft erst ankam in dießen Augenblick nach Wien abreist‘ — Dieß gute Gelegenheit will ich nicht versäumen meinen lieben guten Eltern zu sagen, daß ich mich recht sehr gut befinde, und den Tag gar nicht mehr erwarten kann, der mich nach meiner Heimath bringen soll. — das einzige macht mich nur ein wenig unruhig, daß ich von meinen lieben Eltern bis zu dieser Stunde nicht die kleinste Nachricht erhielt. Vor 3 Tagen kam ein Courir von Wien hier an, der ein großes Paquet an das Armée Commando, in der meine Briefe gewöhnlich eingeschloßen zu sein pflegen mit sich brachte — es war Abend als er hier ankam, und voller Ungeduld wartete ich auf den künftigen Morgen, da die Eröfnung dieser Briefe in S. Cloud[b] immer geschieht — Zum Unglück aber wurde dieses Paquet auf den Wagen des FM.[3][c] auf den Bock aufgebunden, und bey der Nacht, da er hinaus fuhr abgeschnitten, so ist den[4] auch dieser Strahl von Hofnung für mich verblichen, man sagt daß der F. M.[5] den 20ten dieses mit der Post von hier abreisen soll – wie ich eigentlich nach Wien komme weiß ich nicht – ? auf jeden Fall werde ich aber, wenn der Fürst mich hier nicht mehr braucht, so geschwind, wie möglich in den lieben Zinkendorf ankommen.
Indessen bitte ich, Lieber guter Vater um den Segen.
Stepherl
Carolinen[d] lasse ich sagen, daß ich den Ring[6] den Sie von hier haben wollte, in einigen Tagen schicken werde.[e]
[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.
[2] Graf
[3] Feldmarschalls
[4] Instead of denn.
[5] Feldmarschall
[6] Széchenyi’s underlining with a thick line.
[a] Count Christian Kinsky von Wchinitz und Tettau (1777–1835), commander of the 21st Infantry Regiment.
[b] Saint-Cloud, French town on the left bank of the Seine, near Sevres.
[c] Prince Karl Schwarzenberg (1771–1820) Austrian field marshal.
[d] The first wife of Count Pál Széchényi, Caroline Meade (1794–1820).
[e] His sister-in-law, Karolina asked an iron ring from him as a souvenir of Paris.
Recommended reference:
István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Paris, 1 May 1814. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.