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Recipient Széchenyi's parents
Place of Writing Altkirch
Date 1814. January 3.
Language German
Tag military
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.43/1.
Place of Publication Zichy 61–62.
Classification Original
Content Summary

These are the first lines he sends home from truly hostile territory. The post offices are badly run, the letters are opened, and this again causes delays. Five days ago he was in Freyburg, where he saw his friend Nesselrode again, of whom he had known nothing during the whole campaign. They went to Basle together, and there they spent a whole day together in General Pappenheim’s quarters, from which they could admire the bombardment of the fortress of Hünningen. The next day at dawn they parted again; Nesselrode set off for the Netherlands while he crossed the Swiss border. The next day they will go to Montbéliard and from there to Langres, 50 French miles from Paris. He is very tired. Field Marshal Schwarzenberg was completely unaware of Blücher’s operations.

Széchenyi’s parents

Geschrieben in Altkirch[a] den 3 Janner 1813[1].[2]

No 7.2

 Meine Lieben guten Eltern! Dieß sind die ersten Zeilen. die ich aus dem wirklich feindlichen Gebieth2[b] in mein Vaterlande sende – Auch sind sie um meinen Lieben guten Vater, und meiner innigst geliebten Mutter meinen herzlichsten Neues Jahr’s Wunsch darzubringen: Wie ich Sie ungemein liebe. und wie unzertrennbar mein Glück und Wohl mit den Ihrigen verknüpft sey wissen Sie ohnedieß, und es kann bloß meine kindliche Dankbarkeit – und mein täglich Gebeth zu den Allmächtigen, das einzige seyn welches ich Ihnen für Ihre Sorge, Ihre Liebe — wiedergeben kann — „Ein so klein Geschenk; es kömmt aber aus dankenden Herzen und treuer biederer Brust „ —

Meinen letzten Brief, den ich noch aus Hünningen2[c] schrieb, vergaß ich wieder zu numerieren, und gab ihm auf die Post, – Ob ihm Euer Gnaden wohl schon bekommen haben? – Die Post Anstallten sind so ungemein Schlecht, und übrigens werden alle Briefe aufgemacht, welches doch immer einige Zeit aufhält, daß ich kaum wage sie auf die Post zu senden: sondern warte so gerne auf courire die von nun an beynahe alle Tage ganz gewiß von hier in das Hoflager, und von da nach Wien abgehen werden. –

Vor 5 Tagen war ich in Freÿburg,[3] wo ich, stellen sich Euer Gnaden vor, meinen alten Freund Nesselrode,[d] den ich die ganze Campagne, nicht sah — ohne zu wissen, daß er da sey. fand. Meine Freude war wirklich unbegrenzbar — Auch kam er mit mir nach Basel, wo ich bey den Generalen Pappenheim,[e] der ganz nahe von der Festung Hünningen seine Wohnung hat, 24 Stunden, die angenehmsten dieser Campagne, in seiner Gesellschaft zubrachte. – Besonders war für uns die Beschießung dieser Festung ganz vorzüglich angenehm. die man aus seinen Fenstern ganz superbe sehen konte — in der Früh giengen wir wieder auseinander, er in die Gegend von Holland2 und ich über die Grenze der Schweitz,2 – wo uns das Schiksal wieder zusammen führen wird, weiß der Liebe Himmel —

Morgen gehen wir nach Montbelliar,2[f] und werden bis Langer3[g] (50 franzöische3 Postmeilen von Paris) ohne uns sehr lange aufzuhalten wohl vordringen – Bis dahin werden mein guter Vater heutige Nachricht von mir erhalten —.

Nun schließe ich meinen Brief den Segen meine guten Eltern bittend.

Stepherl


[1] Instead of 1814.

[2] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[3] Széchenyi’s underlining with straight line.


[a] Upper Alsace town on the Ill River, between Basel and Belfort.

[b] The main army started crossing the Rhine on 20 December 1813, and during days it crossed Switzerland into France, marching towards Langres.

[c] The letter is not known.

[d] See the previous letter written on 1 January 1814.

[e] Count Karl Theodor von Pappenheim (1771–1853) Austrian general, from 1809 general of the Royal Bavarian Army.

[f] Montbéliard, a French town at the confluence of the Alaui and Lisaine rivers on the Rhine-Rhone canal.

[g] Langres, a fortified French town on the left bank of the Marne.

Recommended reference:

István Széchenyi to his parents, Altkirch, 3 January 1814. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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