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Recipient Ferenc Széchényi
Place of Writing Pest
Date 1813. March 26.
Language German
Tag family travel
Location of Preservation MNL OL P 623 A-I.-9.-No.43/3.
Place of Publication Zichy 62-63.
Classification Original
Content Summary

He sends his filial greetings to his father for his nameday with the greatest haste, before he leaves Pest. His father has always forgiven his frivolity, and he keeps his promises. As soon as he arrives in Gyöngyös and Oroszi, he will send letters home with every stagecoach. Should his father write to him, he should address his letters to Gyöngyös, that way he will receive them most quickly and safely.

Ferenc Széchényi

Pesth geschrieben den 26 März 1813[1]

Euer Gnaden, Liebster Bester Vater!

In der größten eile muß ich – meinen guten Vater — die innigsten Wünsche, die mein kindlich fühlendes Herz stets beseelt, bringen, bevor ich noch von hier wech[2] gehe — Mein guter Vater kennt mich — und verzeiht – den, gehatten[3] Leichtsinn — mit Väterlicher Warnung, in der Überzeugung — daß ich gewiß keinen Misibrauch[4] – von der Gnade machen werde, die meine guten Ältern – immer, besonders aber jetzt für mich hatten – Sollte ich je einen Schritt – beginnen, der Ihnen nur einen Augenblick mißfallen könnte – wie bereit wäre ich – Ihren Liebe Warnungen zuvor zu kommen – Nur eins bitte ich inniglich – daß Euer Gnaden ein Vertraun in meine Versprechungen setzen sollen — und ich will – im Gegentheile auch ehrlich halten — was ich versprach.

Da Euer Gnaden – von meiner Liebe ohnehin überzeugt sind – so will ich die leeren Wörter – eines Glückwunsches1 auslassen[a] — und lieber in der That[5] beweisen — wie sehr ich Euer Gnaden dankbar bin —

Wie ich in Gyöngyös ankommen werde, und in Oroszӱ,[b] so bekömt mein guter Vater alle Postage von mir Nachricht[c] — Die Briefe die Euer Gnaden mir gütigst schreiben wollen — bitte ich alle nach Gyöngyös zu addressiren – da ich die auf diese Art am geschwindesten und am sichersten Bekomme.

Ich erneuere meine Wünsche noch mit innigen und dankbarn Herzen, und bitte um den Segen, wie auch den meiner einzig guten Mutter, dessen Hände ich tausendmal küsse –

Euer Gnaden

dankbarster Sohn Stepherl


[1] Széchenyi’s underlining with wavy line.

[2] Instead of weg.

[3] Instead of gehabten.

[4] Instead of Missbrauch.

[5] Széchenyi’s underlining with straight line.


[a] He congratulates on his father’s name day (2 April).

[b] Gyöngyös is a town and Oroszi is a village in Heves County.

[c] None of his letters remained, probably because he left the regiment with his brother-in-law in the spring (around April).

Recommended reference:

István Széchenyi to Ferenc Széchényi, Pest, 26 March 1813. Edited and annotated by Szilvia Czinege. Published in Correspondence of István Széchenyi. Digital edition. Edited by Szilvia Czinege and Zoltán Fónagy. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ Abbreviation for further references: SzIL-Digit.

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