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Címzett Széchényi Ferenc
Írás Helye Róma
Dátum 1818. augusztus 9.
Nyelv német
Címke utazás
Őrzés Helye MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/17.
Közlés Helye Zichy 189–192.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Már többször járt Rómában, s most újra felkeresi a régen látott helyeket. Keveset alszik a hőség és a legyek miatt, reggelente nagy sétákat tesz, esténként korán fekszik. Meglátogatta Kaunitz hercegnét, másnap pedig Genzanoba megy látogatóba Schlegelnéhez. Lützow gróffal augusztus 15-re beszéltek meg találkozót Anconában.

Széchényi Ferenc

Geschrieben in Rom dem 9ten August 18181

Mein lieber Vater, ich bin schon mehrmal in Rom gewesen, und hab’ alles das, was gewöhnliche Reisende, die sich mit denen Alterthümern nicht ausschließlich beschäftigen, anzusehen pflegen – gekannt, dennoch fand ich ein neues Vergnügen, mich noch einmal an alle jene Örter zu sehen – die ich vor einigen Jahren, mit wenigern Interesse und Geschmack besuchte –: es hat sich nichts verändert und seit der Zeit blieb alles so wie es war, nur ich allein bin anders geworden! – So lebhaft habe ich diesem Unterschied noch nicht bemerkt und bin in Rom ganz traurig geworden, den2 ich kann mir die Illusion nicht mehr verlängern, daß ich aus denen Jahren des Jünglings schon ganz herausgewachsen bin: — das ist freilich ein unangenehmer Fall, besonders wenn man es gewahr wird, und die einzige unheilbare Krankheit, der man ausgesetzt sein kann – ich will auch aufhören Ihnen länger meine traurige Stimmung darzustellen, die mir aus der Erkenntniß meines Alters3 geworden ist, um nicht etwa in eine Jeremiade zu verfallen, und lieber von denen Augenblicken sprechen, in denen ich fröhlich und munter bin, und die, um alle unheimliche1 Gedanken zu verscheuern, aus Grundsatz,4 auf die höchst mögliche Zahl in einem Tag gebracht werden.

Ich schlafe sehr wenig; theils kann man wegen der Wärme nicht, und über das tröste ich mich, den2 es geht jeden Menschen so, und en compagnie5, was kann man da nicht erleiden? –theils aber wegen denen Fliegen, die ich aber in Ancona mit meinem excellenten Bett,4 gewiß abhalten werde, mich, so wie hier zu peinigen, tröste mich also auch mit der Aussicht in’s bessere Lager; Es wird also mit dem Aufgang der Sonne aufgestanden – und eine lange Zufuß promenade vorgenommen – die gewöhnlich bis 9 auch 10 Uhr verlängert wird -. Dieß übrigens geschieht nicht aus Oeconomie der andre Opfer gebracht werden, von denen zu sprechen meine Modestie nicht erlaubt – Die depence6 eines Wagens war aber durchaus nicht zu vermeiden, theils da es der Gesundheit schädlich wäre in der brennenden Hitze sich zu große Bewegungen und fatiguen7 zu erlauben, und alle Landparthien durchaus ausbleiben müßten, theils aber – weil die steife Cravatte und die jetzt gewöhnlichen Anzüge, wenn man halbwegs in Gesellschaften gehet wo Frauen sind, die Vorsicht einer Remise indispensable machen um in seiner toilette nicht ganz fanirt und chiffonirt – sein, anjetzt zum Mann gereiften Gesicht, nicht an unelegance und Blässe noch mehr zuzugeben –. Ein Jüngling braucht freilich alle diese Vorsichts Maßregeln gar nicht, aber mich kann man schon entschuldigen wenn ich meinem Anzug und meinem Halstuch zu ehren etwas unternehme. — Die Wagen coursen verschieben sich indessen, nachdem ein frugales Frühstück die Kräfte wieder geben soll – meistens bis gegen 4 Uhr –. Sie sehen lieber Vater, daß ich, zumahl wenn ich in einem Wagen bin, die Italianische Wärme gar nicht fürchte, und von der gewißen à la8 Fraîcheur de Vendôme alle Tage im vollsten Maß genieße. Zuhause wird dan eine Stunde, manchmal mehr meistens aber weniger, jenachdem der Appetit sich einstellt, ausgeruht und ein wenig meditirt und sodann gespeißt –. Die Abende bring ich meistens zu Hause zu, und hab’ auch in Florenz das selbe gethan, den2 es ist doch das einzige Mittel recht früh aufstehen zu können, wenn man sich des Abends frühzeitig niederlegt, wenn man auch nicht schläft

In Italien denke ich ist aber das Schlafen gar nicht so nothwendig, und ein gewißes Assoupissement9 welches nach vieler Fatigue erfolgen muß ist bei weitem alles was man braucht um sich zu restauriren. – – Vor 2 Tagen war ich in Frascati bei der Fürstin Kaunitz.a Der Fürst selbst ist in Neapel um ein Bad zu brauchen, da er mit seiner Gesundheit nicht recht in Ordnung ist. – Morgen in der Früh gehe ich nach Genzanob um daselbst der Schlegelc einen Besuch zu machen — ich werde sodann wahrscheinlich über Frascatid da der Umweg nicht sehr groß ist, nach Rom zuruckkehren — da die Fürstin Kaunitz so artig gewesen ist – mich noch einmal zu sich einzuladen – und sodann ohne Aufschub meine Reise nach Ancona antretten – dem 15ten August ist unser rendez vous zum Einschiffen festgesetzt. –

Genzano dem 101

Aus Zufall ist meine Brieftasche mit in meinen Wagen, und ich kann diesen in Rom angefangenen Brief hier endigen — und aus dem Zimmer der Frau von Schlegel expediren –. Ich hab’ Sie also besucht, und freu mich sehr sie zu sehen, um einen halben Tag mit Ihr zuzubringen den2 Sie ist meinen lieben Eltern zugethan, und dankbar – Diese Stunden werde ich recht glücklich verleben, und mich in das liebe Heimath denken!

Bitte um den Segen! – Sie werden noch einen Brief aus Rom von mir erhalten, indessen küße ich die Hände

Steph

1 Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

2 denn helyett

3 Törölve egy szó.

4 Széchenyi aláhúzása egy egyenes vonallal.

5 Francia: társaságban.

6 Francia: költség.

7 Francia: fáradság, törődés.

8 Utólag beszúrva.

9 Francia: pihenés.

a Alois Fürst von Kaunitz volt ekkor Ausztria rendkívüli követe a Szentszéknél, felesége Franzisca Gräfin von Ungnad–Neissenwolf.

b Község Róma közelében, a pápai állam területén.

c Dorothea Mendelssohn és férje Friedrich Schlegel mémet író és államférfi, a német romantika egyik megteremtője, közeli összeköttetésben álltak Széchényi Ferenccel.

d Tengerparti üdülőhely Róma közelében, a pápai állam területén.