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Címzett Széchényi Ferenc
Írás Helye Messina
Dátum 1819. április 11.
Nyelv német
Címke utazás vesztegzár
Őrzés Helye MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/4.
Közlés Helye Zichy 294–297.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Túl van a vesztegzáron, és a pestis is elkerülte. Másnap meg is kezdi utazását Szicíliában, május 10. körül Nápolyban lesz, ahol embereitől is megválik.

Széchényi Ferenc

Messina den 11ten April 1819[1]

Mein lieber guter Vater, endlich hab’ ich alle Quarantaine überstanden und kann mich endlich in die Zahl der Khristlichen-Einwohner rechnen. Die Gefahr der Pest ist auch überstanden. – Die Comission der öffentlichen Gesundheit=anstallten, hat aus besonderer Rücksicht[2] für meine bedeutende Person,2 die Täge meiner Passage von Malta hierher in die Quarantaine mit eingerechnet — und da selbe von 9 Tagen war – blieben wir 5 oder ganz aufrichtig gesprochen nur 4 Tage in einer miserablen, engen und ungesunden Gefangenschaft.[a] – Ein englischer Reisende kam auf den selben Schif mit mir hierher und bekam unter meiner protection heute seine Freiheit. Mehrere seiner Freunde, die um einige Täge vor uns Malta verließen, sitzen ganz geduldig in dem entsetzlich schlechten Lazaret von Syracusa und werden vor 8 Tagen noch nicht heraus kommen können. – Sie können nicht glauben, lieber Vater, wie froh ich bin 20 Tage, angenehmer zubringen zu dürfen, als man’s in einer Quarantaine zu thun pflegt. – Morgen gehe ich nach Reggio[b] — übermorgen nach der Insel Stromboli, und den Tag nach[3] meiner Zurückkunft[4] nach dem Berg Aetna. Meine Reise werde ich dann über Catania, Syracusa, Giorgenti und Marsalla nach Palermo ohne Aufschub und Zeitverlust antretten, um nicht später als den 10ten Mai in Neapel einzutreffen. Von Palermo werde ich wahrscheinlich auf einer Americanischen Fregate, meine Fahrt nach Neapel machen. – Im Fall das nicht sein wird, so nehme ich das nächste beste Schif: ich bin in der hinsicht so aguerrirt, daß ich mich auf der See wenig um Bequemlichkeiten umsehe – und bin es ganz und gar gewohnt. –

Ihre Briefe werden mich bestimmen, was ich von Neapel aus anfangen soll. – Wäre ich unglücklich genug keine Ihrer Briefe zu finden, so bleibe ich zwischen Neapel und Rom bis ich welche bekomme. – Landschulz,[c] Ender,[d] und mein Koch, werden in Neapel sich von mir trennen. Der letztere war im Anfang vortrefflich, dan aber machte er sich eine kleine Summe, zuletzt – änderte er sich wieder zu seinem Vortheil, nachdem ich ganz nahe daran gewesen[5], in einer der jonischen Inseln ihn sitzen zu lassen — In meinen zwei kleinen See Reisen von Patras nach Malta, und in der von Malta hierher, wie auch in meinen beiden Quarantainen war er von aller größten Nutzen für mich – Besonders da mein Kammerdiener Zimmermann,[e] zur See so krank ist, daß er in einer ewigen Ohnmacht, so zu sagen, dahin liegt – und der Herr Koch ein vortrefflicher See Mann ist. — Wenn ich den kleinen Speculations Geist — in seinen Talenten auch gar[6] nicht bemerkt haben wurde, welcher beinahe2 mit allen Köchen, ein gemeiner Fehler ist, so denke ich doch, daß ich ihn auch damals verabschiedet hätte, da ich mit meinen Aussichten und Wünschen, mit einem Kammerdiener und einen Bedienten mehr als genug habe! – Die beide von der aller besten Qualität sind, und mehrere Proben ihre Treue und Ehrlichkeit gegeben haben. –

Den Herrn Landschulz und Ender werde ich eine Summe Geldes in die Hände geben, um daß sie beide ihre Reise von Neapel nach Wien nach Belieben2 und eignen Wohlgefallen einrichten mögen. Mir scheint diese die einzige Art, wie ein Edelmann gegen Lehrer und Künstler verfahren soll. – Von Ender bleiben mir einige charmante Andenken – Das was ich von Landschulz gewinnen hätte können,2 wäre für mein ganzes Leben unbezahlbar gewesen, das was ich aber wirklich gewonnen habe, sehr wenig, beinahe gar nichts[f] — die Schnelligkeit unserer Reise, meine üble Gesundheit, und mein nicht immer glückliches Gemüth – erlaubten mir nicht – einen seriosen Studium mit Beharrlichkeit nachzugehen — Meine Jahre sind nicht mehr jene in welchen man gewiß sein kann alles erlehrnen zu können, was man wißen will. – Über das, was ich diesen beiden Herrn, zur Belohnung ihrer Mühe, Sorge, Fatigue und am meisten, ihre Ängsten,2 nach vollendeter Reise, zu geben gedenke – werde ich Ihnen, von Neapel schreiben. Mir scheint aber, daß man für eine Kleinigkeit,2 die man mehr giebt, als man à la rigueur[7] geben3 sollte, sich für großmüthig passiren machen kann: Was nach meinen Begriff — vis à vis[8] von Artisten, nicht gerade entehrend ist. — Man kann mit solchen Leuten nicht genug splendid[9] sein, den[10] man ist in ihren Händen, weil sie nicht das zu sagen brauchen was sie sahen, sondern was sie sagen wollen – und ich bin aus der Gesellschaft der Welt, noch nicht ganz heraus, um über eine Calomnie zu lachen, da ich von der bösen Göttin in meiner Laufbahn ohnehin schon mehrmal verwundet wurde.[g] Übrigens kömt man ja in seinem Leben, das zweitemal mit Gelehrten doch nicht zusammen.

Schreiben Sie mir, lieber Vater, nach Neapel. Ich bitte ihren Seegen und den meiner Mutter, und wünsche Ihnen glückliche Osterfeste Gott möge erlauben, daß wir einst alle glücklich, vereinigt, und seelig auferstehen mögen

Stepherl


[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

[2] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[3] Utólag betoldva.

[4] Javított szó.

[5] Hiányzó szó: war.

[6] Törölve egy szó.

[7] Francia: legfeljebb.

[8] Francia: szemben.

[9] Angol: nagyszerű.

[10] denn helyett


[a] Lásd a beszámítás további indoklását SzIN 1. 558.

[b] Tengerparti város az olasz szárazföldön Messina városban.

[c] Julius Landschulz klasszikus nyelvekben és műveltségben jártas filológus és pedagógus, korábban Zichy József gróf nevelője volt.

[d] Johann Ender (1793–1854) osztrák festő.

[e] Zimmermann Jakab, Széchenyi inasa.

[f] Napközben mindentudónak nevezi, de komoly pillanatokban gyáva, kényelemszerető volt, az utazást éppen nem becsülte semmire.

[g] Fortuna, a szerencse Istennője nemigen pártolta.