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Zichy Károlyné Seilern Crescence
Pest
1829. február 13.
német
érzelmek
MTA KIK Kt K 254/9.
SzIN 3. 477‒488., Fenyő 2001. 16‒30.
Eredeti

Magyar fordítását közli: Fenyő 2001. 16‒30.
Másokat becsapni helytelen dolog, önmagunkat pedig nagy baj. A szelíd gondviselés ezért küldte a barátságot, ami két dolgon alapul: korlátlan bizalom és a lehető legnagyobb őszinteség.
A grófnő miatt kételkedik abban a mondásban, hogy a legrövidebb út az egyenes, mert minél egyenesebb volt vele, annál kevésbé karolta fel.
Wesselényit jó barátjának tartja, ezért korlátlanul bízik benne.
A grófnő gyakran inkább volt ellensége mint barátja.
Sorra veszi káros következményeit a grófnő gyanakvásának. Emiatt nevetséges szerepet játszik, ellenségei kinevetik. A grófnő bizalmatlansága többet árt neki, mint gondolná. Legalább tíz évet öregedett attól, hogy a grófnő elzárkózott előle.
Úgy látja, hogy a grófnő legalább annyira szenved a bizonytalanságától, mint ő maga.
A grófnőnek még egy hibája, hogy alakoskodik és nagyvilági álarcot ölt, de ha Széchenyi teszi ezt, akkor rögtön hamisnak tartja.
Bocsánatát kéri, ha szigorú volt hibái és gyengéi sorolásakor.
Kettejük kapcsolatában az a legfontosabb, hogy nyugalmat teremtsenek.
A grófnő teendője, hogy korlátlanul bízzon benne, ne titkolózzon előtte, kössenek örök érvényű lelki szövetséget, tanúsítsanak nagyvilági talpraesettséget.
Ha a grófnő megszűnik szeretni őt, az számára a halál.
Kéri, mindig mondja meg neki, hol találkozhatnak, hová menjen, hová ne, és hogyan viselkedjen.
Biztosítja, hogy nem lesznek jelenetek, gyakran meglátogatja őt, részt vesz Alfréd és Geyza nevelésében.
Kötelességei vannak a grófnő iránt, amelyet soha nem fog elmulasztani. A szíve soha nem lesz másé. A grófnő kötelessége pedig levetkőzni azokat a hibákat, amelyeket felsorolt, és soha nem szabad elzárkóznia előle. Legyen a női erény mintája.
Ő maga pedig az ország jótevője lesz, támogatja a művészeteket, tudományokat.
Jövőbeni terveit illetően egyetértésben van önmagával. Örökre lemondott a házasságról.
Érdeklődik, hogy a grófnő férje Bécsben kapott-e állást vagy kvietál?
Kéri, hogy nemes és tevékeny élete után, biztosítson neki helyet a maga közelében.
Erről az írásról senki nem tud. Kéri, szívleljen meg mindent, amit mondott.

Zichy Károlyné Seilern Crescence

Lebens Regeln und Rath eines treuen Freundes.[1] 1829.

Wenn Freundes Wort auch hart und bitter ist, so verwundet es doch nie Freundes Brust.[2]

Andere[3] täuschen und3 betrügen ist schlecht, sich selbst[4],3 täuschen,3 hintergehen ist ein großes Unglück ‒ und doch fällt man oft,4 ohne zu wollen ‒4 ohne es4,3 nur[5] ahnden, in einem oder den andern Fehler. Man verbittert sich dadurch das eigene5 Leben, und[6] vergiftet[7] und zertritt das Daseyn, ‒ oft gerade derjenigen, die man achtet, liebt, und für die man sich zu opfern glaubt.

Um uns gegen dies Unglück zu bewahren, sandte eine milde Vorsehung die Freundschaft[8] unter uns, ‒ und sie allein, und nichts anderes kann uns zur ewigen Wahrheit führen. ‒ Wissen Sie aber, auf welche zwey Grundsteine die Freundschaft ruhet und gesetzt ist?[9] ‒ Ohne Bitterkeit ‒ Nein, Sie wissen es nicht — und ich will es Ihnen sagen! ‒ Auf Unbegrenztes Vertrauen, auf die größte Offenheit.[10]

Zwey Freunde werden4 an ihrer gegenseitigen Vervollkommnung4 unablässig arbeiten — und diese4 edle Beschäftigung ist die Kette, die durch alle Ewigkeiten —4 Freunde[11] zusammenhält. Kann man sich aber gegenseitig vervollkommnen ohne Vertrauen ohne Offenheit?

Und Sie, theure Schwester, wie sehr hintergehen Sie sich, oft selbst5 in Ihren Begriffen von Freundschaft, in Ihren Begriffen von Pflicht!5 Sie sagen mir ’ich meine es gewiß ehrlich mit Ihnen, keine11 bessere Freundin, wie mich haben Sie nicht ‒ und4 ich bin fest davon überzeugt, daß Sie‘s treu und ehrlich meinen5 und nichts in der Welt kann6 meinen Glauben an Sie erschüttern. Aber wirklich Sie betrügen sich denn5 Haben6 Sie5 Vertrauen in mir ‒ ein unbegränztes Vertrauen? ‒ O Nein, ‒ das Kleinste ist hinlänglich Sie irre zu führen.[12] Sind Sie offen gegen mich? O Nein, für keinen Menschen so verschlossen, wie für mich. ‒ Je mehr Sie mir verbergen können, desto lieber scheint es Ihnen zu seyn. Und würde Sie4 ein solcher Freund8 nicht zu Tode quälen,6 der kein Vertrauen in Sie, der Geheimnisse vor Ihnen[13]. Seyen Sie gerecht, und urtheilen Sie anders nach Ihren eigenen Gefühlen.5

Oft waren Sie Ursache, daß ich6 an der Wahrheit5 des guten alten Sprichwortes, ehrlich währt am längsten, zu zweiflen anfing, denn je gerne5 ehrlicher ich war, desto mehr[14] ließen Sie mich oft sinken.5 Gottlob, daß ich nun daran wieder glauben kann, und[15] Gott der allmächtige segne Sie,5 daß Sie nach so viel Jahren5 mir einmal ehrlich5 offene, brüderliche Sprache erlauben. Sie werden es nicht bereuen.9

W.[16],4 halte ich für meinen guten Freund, und bin gewiß5 der seine. Deshalb ist mein Vertrauen in ihn unbegränzt, ich würde der ganzen Welt, die ihn verläumdet, nicht trauen, ja selbst meinen eigenen Augen, Ohren, Vernunft nicht — Würde ich aber einen augenblick über ihn5 irre, oder mißfiel mir5 das geringste in ihn, ‒ gleich auf der Stelle würde ich ihn fragen; und offen, aufrichtig mit ihm sprechen. Hat ja der Mörder das Recht8 von unbekannte Richtern gehört11 zu werden,5 bevor6 er verurtheilt wird und sollte4 der Freund4 von seinem Freunde nicht einmal5 so viel6 verlangen dürfen?4 Vieles haben wir4 uns W.16 und ich,4 schon gesagt, was uns an einander mißfiel, und wir wurden durch uns5 edler, besser! Wie viel bleibt aber noch für uns zu thun übrig, ‒ besonders für mich bevor ich sagen kann ’Gott, ich bin rein genug, um mich Dir zu nähern, ‒ und datzu müssen Sie, ja Sie werden mir datzu die Hand bieten,! So unglücklich ich bin, zittert mein Herz von himmlischer Vorgefühl und5 unbeschreiblicher Wonne ’daß Sie mein treuer liebevoller Schutzengel4 ― werden —. Bis jetzt — vergeben Sie mir wenn ich hart bin, Sie müssen sich aber bessern — haben Sie mich niedergebeugt, zertreten, anstatt mich empor zu helfen.

Sie waren oft mehr mein Feind, als mein Freund, und vernichteten mich und brachten mich4 am Rande der Verzweiflung, oft5 gerade damals, wenn ich allein5 ohne Zeugen die edelsten Tugenden übte, die schönsten Siege über mich errungen — und Ihrer Liebe Ihrer Achtung5 am meisten werth war. Wenn ich oft Nächte hindurch an meinen Knien gelegen bin, oder vor Ihrem4 Wohnung5 stand, und Gott allein als Zeuge meines Jammers anruffte, und nur für Ihr Wohl und für Ihr Glück mein innigstes Gebet sammelte,9 sah ich den andern Tag in Ihren Blicken Geringschätzung, Verrachtung. Oft hing mein Leben an einem Haar, und wo ich Kraft fand, mein unglückseliges Daseyn zu ertragen, daß weiß ich nicht ‒. Ich lebe aber, ‒ glücklich nicht ‒4 von Ihnen hengt es aber5 ab4 Seelen Ruhe und innere Frieden5 mir wieder zu geben.

Nehmen wir kaltblütig nun, welche üble Folgen Ihr Mißtrauen6 und Ihre Verschloßenheit theils für mich, theils für Sie bereits5 hatten und wie viel Kummer und Gram4 sie5 uns4 erspart haben, hätten Sie mir nur einmal offene Sprache zu führen4 erlaubt,9 denn15 ich bin unschuldig5 mein Vertrauen für Sie hatte11,4 nie5 Grenzen,8 für Sie4 hatte ich nie5 Geheimniße –

Sehen wir zu nächst, welchen Schaden Sie mir zugefügt ‒ und ohne es zu ahnden, oder4 das Gegentheil denkend, ‒ mich oft5 ärger als mein ärgster Feind es thun hätte können5 behandelt haben.

Durch Ihr Mißtrauen5 lassen Sie[17] mich im allgemeinen eine lächerliche4 oder wenigstens eine nicht zu beneidende Rolle5 spielen. Ich bin überzeugt, es würde Sie tief kränken, wüssten Sie, was man über4 meine Liebe für Sie spricht. Die mir gut wollen kränken sich darüber, meine Feinde lachen mich aus.9Misslingen,10 in was es immer sey, wirft auf einen Mann Schatten. Es ist ein Beweis, daß er nicht Voraus gesehen, seine Mitteln schlecht berechnet, ‒ oder ihn die Kraft, die Beharrlichkeit gefehlt seinen Plan zum Schluß zu bringen. Deshalb sieht man einen4 Mann von Kraft, in Liebens4 Angelegenheiten5 – nie lange zu seufzen, denn5 ‒ es deutet immer auf Schwäche ‒ er siegt4, oder zieht sich zurück, ‒ sollte8 aber so ein Verhältniß wieder zwischen uns beiden5 eintreten — ganz offen gesprochen — wo gegenseitige Neigung und Liebe da ist, wo aber die Umstände eine Riesen Mauer zwischen zwei Herzen gezogen die für einander glühen, — dann nimmt der kräftige Mann den Gift Becher, oder es entfaltet sich aus solcher Liebe allmählich das edelste reinste Bündniß, das Sterbende an einander ketten kann, ‒ und alles, was Groß, Erhaben und Unsterblich ist, quillt aus diesem Born, der himlischesten Gefühle, mit welcher Seraphinen aneinander gekettet sind. Ja dieses Bündniß, theures Wesen, das müssen wir schließen, – und unsere Neben Menschen, unser Vaterland, soll aus unserm gebrochenem Herzen, einstens Glück und5 Segen schöpfen.

Mit allen Ihren kleinlichen, in der That miserablen Vorwürfen und Misstrauen, wie weit sind wir aber noch von diesem schönen Ideal. O nehmen Sie das nicht4 was man Ihnen von Liebe sagt, und was Sie im alltäglichen Leben bemerken zur Richtschnur äußerer Empfindungen. ‒ Gewöhnliche Menschen dürsten nur nach thierischem Genuß, ‒ und5 ist der einmal sattsam5 befriediget, so4 stirbt die Liebe, und wird durch Eckel, oft durch Haß ersetzt. — Wir sind durch ein edles Feuer an einander gebunden — durch Zeit und5 Unglück geläutert — das nie erlöschen kann, das nie erlöschen wird ‒, Sie dürfen es aber nicht durch Mißtrauen, verunglimpfen, dessen Zauber brechen. ‒15 Soll also das lächerliche meiner Rolle aufhören, — so müssen Sie auf mich bauen wie auf Ihre Seeligkeit[18],10 denn sonst falle ich in die gemeine Classe der7 jenigen seuftzenden Schwächlingen, die zu Gelingen wünschten aber nicht können.

Ihr Misstrauen schadet mir mehr4 denn5 Sie denken. Ich will6 meine Landsleute5 nicht schmeichlen aber mit Ihnen5 wahr wenn auch hart seyn, denn ich will4 keine6 blinden Anhänger haben,5 aber ich will nützen. Durch diese Art beleidige4 und rebutire ich aber5 viele Leute. Jüngere Menschen sind oft5 im Zweifel, ’sollen sie mir und meinen lehren glauben, sollen sie nicht, ― nun bemerken sie4 Ihr Mißtrauen —14 und nimmermehr kann ich ihnen Vertrauen einflössen, Sie zur5 Tugend führen —. Sie sind Ursache oft, daß ich Sie verliere.

Endlich hat Ihre Verschlossenheit, und daß Sie mich oft vermieden haben mich5 bereits um 10 Jahre älter gemacht. Ich gestehe, ich5 habe das Bedürfniß meinem Herzen Luft zu machen, —6 und mich4 widerstehet nichts so sehr, als Unsicherheit. — Oft4 war ich wochen, Monate lang8 mit einem immerwährenden Grübeln beschäftiget, was Sie gegen mich erkaltet, oder5 aufgebracht hat. Es war mir als hätte ich einen Krebs im Herzen5 — und konnte es nie mehr5 finden ‒ o wie das abnutzt und4 elend macht5 — bis endlich, nachdem Sie mich durch Ihre in der That sträfliche Verschlossenheit, beinahe zum Wahnsinn gebracht haben — und Monate lang marterten, — immer die Verläumdung von Nichtswürdigen Menschen, oder[19] eine gut gemeinte5 Lüge8 um Sie zu heilen, zur Sprache kamen, ‒ und Sie selbst einsehen mußten,4 wie4 grausam Sie, mich unschuldigen verurtheilten.

Indessen, so wie ich es neulich gesagt[20]14 der Schaden den Sie mir zugefügt haben, ist unbedeutend5 denn bevor ich gegen Sie perfide seyn sollte, Nein, beym allmächtigen Gott — lieber sollen mich alle Leute auslachen, Nichts was ich angefangen, soll5 gelingen, ich allmählich zu Grunde gehen, ‒ Meine Eitelkeit, mein6 Unternehmungen, mein Leben, kommen in kein Anbetracht, handelt sich’s um Ihre Ruhe, Ihren Seelenfrieden, Sie selbst aber Gute Cresc[21] — leiden, durch Ihr Mißtrauen, Ihre Verschlossenheit nicht minder als ich. Sie sagen in5 sich oft, nachdem Sie von einer immer wahrenden[22] Dissimulation ermüdet und4 ganz erschöpft sind, und4 allein in Ihrem Gemach die Vergangenheit und Gegenwart in Ihr zusammengepresstes Herz zusammenrufen ’So viel Gram, so viel Kummer verdient der Mensch doch nicht, der auf mich vergißt, ‒ sich gut unterhält, jeder Schönheit huldigt & ‒ und Sie leben Ihre Stunden mit Mühe und Bitterkeit durch, ‒ zehren ab ‒ und entdecken endlich nach langem Kummer und Gram4 ’daß alles was man sagte oder5 Grund falsch ist, ‒ oder daß Sie sich alles eingebildet haben4 und ich armer Teufel, der vielleicht5 noch mehr gelitten4 hat wie Sie,4 weiß5 nicht mehr4 wie ich es recht machen soll.10 Und ist es nicht so? Können Sie’s läugnen? Und schämen Sie sich solcher Kleinlichkeit nicht? – Sie haben aber einmal schon in Niclo5 davon gesprochen ’daß es Ihnen5 schien Sie machten sich4 Leiden ohne Ursache — Gottlob, daß Sie es erst einsehen, denn so können Sie diesen großen Fehler ablegen, ‒ der mit der Zeit nur wächst und5 Sie selbst in Ihren häuslichen5 Pflichten6 hindern könnte, ‒ denn anstatt jede minute5 Zeit gut anzuwenden, — brüten Sie in finsteren Ahndungen dahin, und sind zerstreut, ohne es zu wollen. Sie haben aber in der That eine Art Leidenschaft sich zu kränken und zu betrüben, ‒ die mich mehr als alles andere unglücklich macht ‒ denn ich fürchte nichts, nichts in der Welt, als Sie kränken — und oft habe ich nicht Vernunft und Einsicht genug es4 zu vermeiden, denn ’ich bitte, überdenken Sie’s10 und Sie müssen darüber erröthen — Ich darf in Ihrer Gegenwart nicht einmal lachen[23] ohne Ihr Mißtrauen zu erregen! ‒ Sie glauben nicht wie mich, diese Kleinlichkeit an Sie kränkt und betrübt, ‒ Zum Glück6 weiß5 es kein Mensch wie ich ‒, und ich bin ja der5 erprobter alter Freund — Sie müssen aber diese Schwäche ablegen. ‒ Was kann ich dafür, daß ich den Zug von Falschheit in meinem Gesicht habe wie Sie sagen5? Kennen Sie im Gegentheil nicht auch falsche Menschen, mit recht ehrlichen Gesichtern? Und ist’s der Maske, und der falten reichen phisionomie der Sie bei mir glauben, ‒ nicht meiner Seele, meinen Handlungen ‒?

Von Ihren Pflichten haben Sie auch nicht ganz richtige Begriffe. Sie denken sich tugendhaft, wenn Sie mich — nach so vielen Jahren und nach allen was schon5 geschehen ist — vermeiden, mich sinken lassen, mich zertreten, ‒ Mein Leben verkürzen, oder mich so sehr zum Wahnsinn treiben, daß ich endlich ohnmächtig mein Leben zu ertragen, nach dem Dolch greife ‒. Indessen7 lassen wir das Fallen — Es handelt sich um mich — und ich sey der Letzte, wenn es nur Ihnen wohl ergehet. ‒ Sie haben aber noch einen großen Fehler daß Sie ’sich selber für nicht falsch halten wenn Sie dissimulirt und Welt klug sind, mich aber gleich für einen Betrüger und einen falschen Menschen halten, dissimulire ich, bin ich Welt klug. — Und4 wegen5 diesem Selbstbetrug,10 sind Sie für mich von einer Beispiellosen ungerechtigkeit. ‒ Ich halte Lebensklugheit und Dissimulation gar nicht für Falschheit, ‒7 und behaupte sogar, daß man sie im Leben haben muß, will man nicht eine dumme Figur spielen, ‒ und Sie verbieten mir ’Lebensklugheit, Dissimulation zu haben, — nur Sie sehen das in mir für einen Fehler, was Sie in sich nicht für einen Fehler halten, ‒ Ist das Gerecht, ‒ ist es vernünftig? Keines von beiden ‒ besonders ist es aber unvernünftig, und quillt aus Mangel an Vertrauen!10

Wie viele Szenen haben Sie mir deshalb gemacht wie oft gesagt ’Sie bringen mich4 auf das Äuserste, ‒ Einmal in Presburg bey Ihnen, weil ich mit der Felicie[a] viel gesprochen habe ‒ ein andermal weil ich bey der Alten Est.[24],4[b] die Ringe der Kegl.[c] angesehen, hier innigemal weil ich mit der R. O.[d] gesprochen habe. In Niclo weil ich von der Gr.[25] Nugent[e] mit einer 3ten gesprochen habe, von einer Frau, die ich kaum kenne, und die5 auf 100 Meilen von uns entfernt war!9 &

Sie sind hingegen mit allen Leuten freundlich, Gr.[26] Haller[f] flüstert in Ihre Ohren, Gr-26 Lasansky[g] sitzt Stunden lang bei Ihnen —. Der eine besucht4 Sie des Morgens der andere des Abends — und ich werde an Sie10 deshalb5 nicht irre, O nein, – und nannte ich4 diese Herren auch5 einigemal so war es, um Sie auf das Lächerliche der Sache aufmerksam zu machen. Ich lobe im Gegentheil Ihr Betragen, ich finde es gar5 nicht falsch, aber vernünftig. O wenn4 Sie mir nur erlaubten auch vernünftig zu seyn — Sie wünschen es aber, daß ich es nicht sey — Alle Gesellschaften meide -, bin ich4 in einer,5 wie ein Verbrecher oder ein Dummkopf dastehe ‒ und Sie dadurch, zu compromittiren gezwungen sey. Was sollen auch die Leute denken; ich rede12 mit Niemanden ein Wort — sodann setze ich mich zu Ihnen und rede bloß mit Ihnen. Sagen Sie, wenn Sie11 auch das selbe thäten, wäre es klug?4 Jetzt bin ich aber5 so ängstig, daß ich nicht mehr weiß was ich anfangen soll — denn wüsste ich’s was Sie wünschen, ich thäte es gerne.[27] Spreche ich nicht, gehe ich nicht in Gesellschaft, so fällt es auf, ‒ ich compromittire4 Sie — Gehe ich, und spreche nicht, mache die finstersten Gesichter, so ist es auch nicht recht. — Wer trägt die Schuld hievon? ‒ Sie, ja Sie. Warum haben Sie nicht so viel Vertrauen in mich, wie ich in Sie? ‒ Und mir würden Sie dadurch nicht nur sich Kummer ersparen5, sondern mir und allen meinen Unternehmungen10 wesentlich5 helfen, wenn Sie erlaubten, daß ich lebensklug wie Sie sey —. Welche Kraft supponirt man in einen Mann, der sozu sagen das Spielwerk einer Frau zu seyn scheint, den ein Blick niederbeugt? Und Sie wollen mir und meiner Sache5 gewiß nicht, schaden,4 nur aus Eitelkeit Ihre Gewalt über mich4 zeigen,6 gewiß nicht6 dessen bin ich fest überzeugt. Sie betrügen sich nur selbst.9 Das kann aber nur seyn, nehmlich ’daß ich auch Lebens Klugheit habe, wenn Sie ein unbegränztes Vertrauen in mich haben, durchaus nicht irre werden; denn bevor ich mich aussetze5 so wie den vorigen Winter, gefoltert zu werden, da will ich auf einem ganzen Ball lieber stumm und dumm17 bleiben.

[28]Und das sind5 Ihre Fehler, und Schwächen, aus dem so vieles Übel für Sie und für mich bereits5 quoll,6 Sie müssen sie allmählig ablegen.17 Wenn ich hart war, so vergeben Sie mir. Es ist ehrlich gemeint ‒ und ich werde sehen ob Sie ohne Groll, von Freundes Mund Wahrheit hören können. ‒ Ziehen wir einen Schleyer aufs Vergangene; Sehen wir die Zukunft.

Gott gab uns Vernunft die uns leiten soll. Benützen wir Sie. Es handelt sich in unserem Verhältniß, daß wir in unserer Lage, den höchst möglichen Grad von Ruhe erreichen9 nach meiner Meinung

Daß Sie und ich rein im Gewissen und schuldlos vor der ewigen Wahrheit6 dastehen, daß Sie12 keine Szenen im Ihren Interieur und in Ihrer Familie zu5 haben sollen

daß die Welt Sie und mich achte, von uns beiden gar nicht, oder mit Verehrung spreche ‒  

daß wir uns so oft wie möglich sehen können, Sie Zeuge meiner Handlungen seyn ‒ und ich zuweilen7 von Ihren4 lieben5 Augen Stärke und Muth und Ausdauer saugen könne.

Kann11 dieß4 alles erreicht werden – So wird uns das Daseyn leichter, das Leben minder ecklich, und wir besser, edler, Gott gefälliger! Und man kann alles das erreichen. Glauben Sie meiner Erfahrung, glauben Sie meiner Vernunft, glauben Sie vor allen andern meiner Rechtschaffenheit. Hören Sie, was zu machen[29]

1 Sie müssen ein unbegränztes Vertrauen in mich haben, und niemals über mich irre werden so wie ich an Sie glaube, und mich nichts über Sie irre machen kann.

2 Sie müssen für mich kein Geheimniß mehr haben, wie auch ich weder Gedanken noch That zu geheim gegen Sie6 hielt5.

3 wir müssen einen Seelenbund auf immer schließen. Sie9 müssen mich mit der reinheit eines Engels über alles lieben, so wie ich Sie wie meinen Engel über alles liebe und verehre.

4 Wir müssen, nicht nur Sie, ich auch die größte Lebensklugheit beobachten. ‒

In Jemanden Vertrauen haben der es nicht verdient5 ist eine große Unbesonnenheit ‒ . Jemanden hingegen zu Mißtrauen der des Vertrauens würdig4 wäre, ist hingegen ein großes Unglück, und ist ein gewöhnlich ein5 Beweis von eingeengten Charakter ‒. Denken Sie nun auf den Anfang meiner Neigung für Sie, bis auf heute? Verdiene ich Ihr Vertrauen, oder nicht? Wie viel Jahre sind es, daß ich Sie anbete? ‒ Wie oft hat man mich verläumdet? hat sich irgend eine große Schuld erwiesen? Opferte ich Ihnen nicht meine ganze Existenz? Habe ich nicht schon lang auf alles häusliche Glück verzicht geleistet? Habe ich Ihnen je eine andere Sprache geführt, II n’y a pas de bonheur sans vertu,9 Haben Sie mich nicht zu einem besser Menschen gemacht? Stellte ich mich nicht auf die edelste Stelle?6 Führte ich15 je5 die Sprache eines Verführers? Denken Sie darüber nach! Und endlich, sagt denn Ihr Herz nicht, daß ich Vertrauen Verdiene? Und sind Sie, wenn auch nicht glücklicher, durch mich nicht edler geworden? O gewiß!9

Daß Sie offen für mich5 seyn müssen, und mir alles sagen, was Sie je gedacht11 gesagt4 gethan, besonders aber, mir alles entdecken was Sie übles gegen mich gehört gesehen, damit ich mich rechtfertige oder mich bessere,9 ist Ihre Pflicht, wenn Sie6 es, ehrlich und gut mit mir meinen, und für mich Freundschaft haben; an der ich nie zweifeln werde so lange sich mein Puls bewegt! Wird Sie’s nicht freuen, wenn Sie hören, daß ich unschuldig, aber nur verläumdet bin, ‒ oder, daß Sie mir Gelegenheit zur Selbsterkenntniß zur Besserung9 gaben8? und daß ich durch5 Sie besser wurde? Es muß Sie ja freuen, wenn Sie Seelenharmonie mit mir empfinden! Ich werde das selbe thun. Und bei Ihnen ist noch Manches noch zu verbessern, und wie vieles erst bei mir!

Warum sagen Sie mir nicht alles was Sie auf Ihrem Herzen haben. Besitzen Sie einen besseren, ehrlicheren Freund wie mich5, und9 warum sagen Sie mir alles, was Sie drückt,5 nicht gleich5 jetzt? Warten Sie bis ich meine Treu mit Blut besiegle? Oder Sie nicht mehr sind, und ich in Wahnsinn5 und Raserey erst dann5 alles erfahren werde, was Sie im Leben gedrückt! Könnten Sie so unedel seyn! ’Wenn Sie nur nicht leiden, was kümmern Sie sich um mich“ Dachte ich so, ‒ und4 liebte ich Sie nicht6 weit mehr als selber5 mich ‒ lange12 würde ich schon unter den Todten schlafen! ‒ Nein, Sie4 dürfen kein Geheimniß für mich haben ‒! Ich weiß ja doch das Meiste ‒ und während ich klar gesehen, und bemerkt, wie sehe ich Ihr ganzes Wesen durch mich verändert ‒ und4 wie ich Sie ganz erfülle, habe ich mit4 durstender4 Seele nach Liebe, berauscht4 von Ihren unendlichen Reitzen den Menschen in mir so zu sagen erdrückt. — Mir bricht das Herz, daß ich Ihnen4 nicht mehr sagen darf als ein Bruder ‒, O die ewige Tugend ist aber noch schöner als Erdenlust!

Ja Ihr Geist hengt4 an den meinen, unauflöslich —7 Die Harmonie gleichgestimmter Seelen klingt ewig fort, und ich ahnde, daß einst unsere Seelen, in dem Bande wo alle Verhältnisse schwinden, ewig vereint, Gott und seine Werke loben werden. Sie können nicht mehr zurück, ‒ es ist nicht in Ihrer Gewalt, so wie in der meinigen nicht mehr.4 Aufhören Sie5 zu lieben, ist für mich der Tod ‒ und auch Sie können nie mehr mein Andenken aus Ihrem Herzen reissen, so lange4 Sie athmen. Lieben Sie mich wie den Genius dieses zurückgebliebenen Landes, ich Sie wie meinen Schutzengel. Verbannen wir alles menschliche, alles sinnliche aus unserem Wesen, entfalten wir mehr und mehr unsere Seelen Eigenschaften. Entflammen Sie mich zu allem Großen, — ich werde Sie immer[30] verehren, die Pflichten einer treuen Gattin einer zärtlichen Mutter zu erfüllen. —12 Viel hat es mir gekostet diesen Sieg über mich zu erringen, ‒ denn auch ich bin4 nur aus Fleisch und Blut. — Ich kenne auch das was Sie fühlen, O ich kenne das Drängen, die Begierde zur Lust, — Ich kenne das Feuer, daß Sie, und mich noch mehr, allmählich ausbrennt! Gott ist aber groß, und ich darf nie mehr wie Ihr Bruder sey ‒

Lebens Klugheit kann uns endlich unsere noch übrigen Tage verschönern oder wenigstens erträglicher machen9 Sie6 werden ruhiger ‒ ich wirkender, und wird Sie’s nicht freuen wenn man allenthalben, mein Lob spricht ‒?

Sie werden mir immer sagen, wo wir uns sehen können5 wohin ich kommen4 wohin nicht, ‒ und wie ich mich benehmen soll. In unserm Verhältniß15 wäre es Hypocrisie oder Fachsen, Um das Kind bey seinem wahren Namen zu taufen9 wollten Sie so wie bis jetzt, mich errathen, ‒ laufen, warten mich ängstigen lassen —; das ist gut für einen angehenden Liebhaber, ‒ aber nicht in unserm edlen Seelenbund, ‒  Und was finden Sie — ohne selbst Betrug – darin so übles, daß Sie mir sagen, — ’’ich werde da, dort seyn, nicht seyn ‒6 kommen Sie, es ist gescheidter Sie kommen nicht &. Finden Sie’s ehrlicher, mir ein Geheimniß von allen dem zu machen, hingegen mich oft viele Stunden lang, in Kälte und Regen umsonst warten zu lassen? Sagen Sie’s4 selbst.

Sie ahnden gar nicht welche Lebens Klugheit mir die Vorsicht gab ‒ die ich weiß Gott um Sie nicht zu kränken, weil Sie schon die Schwachheit haben10 mich damals für falsch zu halten wenn ich nur klug bin, — gar nicht benützen kann. Ich durchschaue aber die Menschen, und kenne die verborgensten Falten4 ihres Innern. Ich weiß z. B.[31] warum Sie mir ein Blatt von der Wahl Alcides,[h] nicht übersandten9 kein Mensch kennt auch Sie5 wie ich — Folgt aber aus dem allem, daß ich schlecht4 bin, weil ich manchen übersehe11,4? Muß der Hund, weil er ein starkes Gebiß hat, beißen, — das kräftige Pferd schlagen, ‒ muß ich zum bösen verführen, weil ich Eigenschaften datzu habe, — und muß ich Ihr Glück mit Füßen treten, weil ich Sie liebe? O welche falsche Ideen! — Eben weil ich moralisch stark bin, sollen Sie Vertrauen in mich haben. Der Fuchs ist falsch, denn er ist schwach. Halten Sie mich für schwach? Gewiß nicht. Warum sollte ich also falsch seyn? —

Ich versichere Sie5, daß ich allmählich, — denn Sie haben zu5 viel verdorben — NB[32] wenn Sie10 durch nichts irre werden,1 Alles wieder so ins Geleise bringe, daß Sie Ruhe und manches Vergnügen im Innern, – Nie keine Szenen mehr –12 kein Gerede — daß ich Sie recht5 oft sehen — Sie auf4 Ihr Landgut besuchen, Sie mich bei mir besuchen, daß ich4 auf Alfreds[i] und Geysas[j] Erziehung den größten Einfluß, und sie beide wahrscheinlich zu mir nehmen werde, ‒ und4 durch5 meine Sorge6 zeugen, Ob ich Sie betrogen habe., ‒ Sie werden sehen, daß ich den Abend meines Lebens in enger freundschaftlichen Verhältniß mit Ihnen seyn werde. Sie denken nicht, wie viel4 Zeit,4 Vernunft und wenn man nichts böses im Schild führt, am Ende ausgleicht. Ich wiederhole aber hundertmal Ihr11 Vertrauen darf keine Gränze haben, durch nichts dürfen Sie irre werden ‒, und vor allem müssen Sie Kraft über sich gewinnen, und Ruhe suchen, und das kann nur durch eine gut geregelte Beschäftigung erzweckt werden. Von dieser Art sich zu beschäftigen habe ich Ihnen viel gesprochen, ‒ Sie haben mich angehört ‒ meinen Rath aber nicht befolgt. Werde deshalb auch nie davon sprechen. Was aber das Gelingen alles dessen, von was ich gesprochen anbetrifft ‒ Lassen Sie mich sorgen.9

14Ich habe Pflichten für Sie, die ich nie verletzen werde. Sie können alt, decrepit werden ‒ Nie wird mein Herz wem andern gehören, als Ihnen5. Sie haben aber auch für mich Pflichten — und die sind ‘alle jene Fehler, die ich hernannte, allmählich abzulegen, — und vor allem andern’6 mich nie zu Fleiß vermeiden, oder sich gar vor mir zu versperren,10 denn das bringt mich4 schnell ins Grab’ — Ich sehe, daß Sie sich grämen und kann nicht helfen ‒12 O welche Qual.

Glücklich können wir hinieden nicht seyn, blicken wir aber gegen Himmel, und[33]

und das kann bloß durch5 das Bewusstseyn, ’Treu erfüllter Pflicht.

Sie müssen das Muster weiblicher Tugend seyn, und aus Ihren Kindern muß eine neue Ära für Hungarn seinen Anfang nehmen; lassen Sie mich dafür sorgen.

Ich hingegen muß4 der Wohltäter des Landes seyn ‒ Künste, Wissenschaften,7 unterstützen Glück in die Hüte und Zufriedenheit der Armen, Tugend in den4 Pallasten11 der Großen bringen. Ja ich muß Ihres Herzens werth seyn. Ich wagte Sie zu lieben, ich darf kein gewohnliche Mensch bleiben!

Um von meinen Plänen für die Zukunft zu sprechen, so bin ich mit mir lang in Einigkeit, O daß Sie auch Ihren Segen mir geben wollen5. Ich habe auf immer der Heirat entsagt, und will ein Ritter der Unterdrückten, der Schwachen der Verfolgten seyn. Meine Zeit will ich zwischen, Ausbildung4 meine Selbst, und Sammlung von Erfahrung — und so viel ich4 Nach Lebens Klugheit kann9 in Ihrer Nähe und in derselben Luft mit Ihnen leben. Jetzt zu nächst gedenke ich vor dem Wettrennen5 auf 14 Tage nach Wien und Zinkendorf zu gehen — Nachdem Wettrennen aber 1. July nach England, wo ich4 mich5 wegen der Reforme des Parlaments und4 einem Model für eine Heng Brücke zwischen Ofen und Pest, ernstlich beschäftigen will. Ist Landtag auf den Herbst, so komme ich zurück, ist keiner30 so gedenke ich nach den Vereinigten Staaten von America zu gehen, wohin man nun von England gewöhnlich in 14 Tagen5 fahrt.[k] America ist das Land wo die Rechte der Menschheit die gleichsten sind, wo die Verfassung die beste ist, — und ich halte es für meine Pflicht, da ich mein Leben für so edles Geschäft geweiht, den Quell aufzusuchen,4 aus welcher5 diese Essenz der Gerechtigkeit quillt. Zurück bin ich, in England um das Neue Jahr, hier oder wo Sie sind, längstens bis 1. März. ‒ Ich hoffe, Gute Crescence, Sie werden4 diese Zeilen5 standhaft4 lesen, — und sich die Kleinlichkeit nicht erlauben, ’etwa zu denken, es stecke etwas anderes dahinter als ich sage. — Wenn Sie mich für einen Lügner halten, — O dann bin ich untröstlich je gelebt zu haben. Was die Gefahr der Reise anbelangt, so kann ich nur sagen sie ist nicht größer, als wo immer, und ich stehe in Gottes Hand. ‒ Was weiter geschieht weiß ich auch — denn bis 1 März 1830 sagte ich Ihnen so5 eben meinen Lebensplan. – Carl wird am Ende doch in Wien angestellt,4 oder quittiren.[l] Ich werde mich so einrichten, daß ich immer in Ihrer Nähe seyn könne, denn nach meiner Reise, entferne ich mich dann5 nie mehr von Ihrer Seite. Werde auf jeden Fall5 viel hier seyn. Eine etwas5 längere Abwesenheit ist übrigens5 aber sehr5 gut — damit wir sodann, nach meiner Rückkunft mit aller Lebens Klugheit, unsere neue Existenz beginnen können. Sie werden mein Andenken treu bewahren, und für mich beten, — ich Erfahrung sammeln, und ein ehrliches, treues Herz Ihnen zurückbringen. Ich werde Ihrer Mutter schreiben und Sie mir, O gewiß Sie wird mir6 diese Bitte nicht5 abschlagen ‒ und so werden Sie immer wissen, daß es mir gut gehet, und ich Sie in meinem Herzen trage. verscheuen Sie übrigens alle finstern Ideen des Nichtwiedersehens ‒12 Gott ist gerecht. Er sieht wie edel wir unser Geschick tragen, und legt keine Bürde auf, die12 den Menschen11,8 erdrückt5.9

Bin ich sodann zurück, und habe ich ein edles, thatenreiches Leben vollbracht, dann7 bitte ich Sie5, gute, theure Seele, mir in Ihrer Nähe eine Ruhe Statte zu gönnen. Ein ehrlicher Bauer in Carlburg[m] wird6 meine Gebeine vielleicht in seinen Garten zu begraben erlauben. Und so4 Gott will werden wir einst in11 höheren Spheren ewig vereint Gottes Anlitz durch alle Zeiten schauen, und den Augenblick segnen in welchem wir uns erkannt haben, und durch ein andern besser und edler geworden sind.

Von dieser Schrift weiß kein Mensch. Können Sie12 sie aufbewahren, daß man es gewiß nicht finden könne; gut, lesen Sie’s oft durch9 wo nicht, so vernichten Sie es, ich habe dessen Copie.

Zeigen Sie’s keinem Menschen — oder nur einem so edlen wie wir sind. Gewöhnliche Menschen glauben auf so hohe Tugend nicht – weil sie dessen selbst unfähig sind

Nehmen Sie Alles was ich Ihnen gesagt20 zu Gemüt. Und üben Sie sich in denselben5,14 Sie sagten5 mir als ich das Letztemal Sie sah4 ’Ich halte Sie für den edelsten Menschen, — O es klingt dieß Wort5 immer in meiner Seele fort, – Dank, Dank, Mir ist so wohl!!! Ich werde es verdienen.9

Gottes Segen überhäufe Sie. Vergessen Sie nicht, das[34] nicht nur5 mein Leben, sondern5 auch mein Seelenheil in Ihren Händen ist!

Morgen Abends hoffe ich Sie4 zu sehen wie Sie mir versprochen haben. –

7Seyen Sie bis dahin froh, ruhig und gedenken Sie meiner mit schwesterlichem Wohlwollen und Vertrauen Sie Ihrem innigsten, ehrlichsten Freund und Bruder.[35]


[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

[2] A cím fölé jegyezve.

[3] Hiányzó szó: zu

[4] Törölve egy szó.

[5] Utólag beszúrva.

[6] Törölve két szó.

[7] Törölve két betű.

[8] Törölve három szó.

[9] Utólag betoldva.

[10] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[11] Javított szó.

[12] Törölve egy betű.

[13] Hiányzó szó: hat

[14] Törölve öt szó.

[15] Törölve négy szó.

[16] Wesselényi

[17] Szórendcsere jelölve.

[18] Fölötte beszúrás áthúzva.

[19] Törölve kilenc szó.

[20] Hiányzó szó: habe.

[21] Crescence

[22] immerwährenden helyett

[23] Széchenyi aláhúzása kettőzött vonallal.

[24] Esterházy

[25] Gräfin

[26] Graf

[27] Törölve két és fél sor.

[28] Törölve hét szó.

[29] Hiányzó szó: ist

[30] Beszúrás jelölve, de a beszúrandó szavak törölve.

[31] zum Beispiel

[32] Nota bene, latin: jól jegyezd meg.

[33] Baloldalra jegyezve, betoldás jelölés nélkül: hungarische Sprach

[34] daß helyett

[35] Fogalmazvány, amelyet valószínűleg nem küldött el.


[a] gróf Hoyos Henrik felesége, Zichy Felícia grófnő (1809–1880)

[b] gróf Esterházy Kázmérné Castiglione Borbála grófnő (1755–1842)

[c] gróf Keglevich Jánosné Zichy Adél grófnő (1805–1839)

[d] báró Orczy Lőrincné Batthyány Teréz grófnő (1784–1847)

[e] Laval Nugent gróf altábornagy felesége, Giovanna Sforza-Riario hercegnő (1797–1855)

[f] Haller Ferenc gróf (1796–1875) osztrák tábornok, József nádor hadsegédje, 1841-től horvát bán.

[g] Lažanský von Bukowa gróf, pontosan nem derül ki, melyik.

[h] Alcides Herkules görög félisten latin neve. Széchenyi Kis János (1770‒1846) versét – Herkules választása. Allegorikus költemény. Anglusból fordíttatott Lowth szerint – fordította németre a grófnő számára Alcides Wahl címmel, amely megtalálható az MTA KIK Kt K 254/8. jelzet alatt. Fenyő 2001. 41. 9. jegyzet Különlenyomatként megjelent a Pester Lloyd 1903. 226. számában.

[i] Zichy Alfréd gróf (1821–1856) Zichy Károly gróf és Seilern Crescence grófnő második gyermeke.

[j] Zichy Geyza gróf (1826–1911) Zichy Károly gróf és Seilern Crescence grófnő negyedik gyermeke.

[k] Egy amerikai út terveire lásd a Liebenbergnek 1822. június 30-án és 1829. február 21-én, Zichy Károlynénak 1828. június 25-én és Wesselényinek 1829. február 21-én írt leveleket!

[l] Zichy Károlyt a várakozásokkal ellentétben mégsem helyezték át Bécsbe.

[m] Oroszvár, a Zichy család birtoka.