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Címzett Selina Meade
Írás Helye Bécs
Dátum 1819. július 31.
Nyelv német
Címke érzelmek
Őrzés Helye MTA KIK Kt K 247 1-5.
Közlés Helye SzIN I. 836–838.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Nem akar vádaskodni, azt megtették mások. Már több mint egy éve nem látta, elég vakmerő gondolat volt, hogy azt hitte, egyszer majd a felesége lesz. Kéri, képzelje magát a helyébe, sírni szeretne, ha arra gondol, hogy 15 évesen alapok és elvek nélkül küldték el a nagyvilágba. Úgy véli a jelekből, hogy a nő érez némi barátságot iránta.

Selina Meade

Wenn ich bedenke daß ich an Sie schreibe, so möchte ich beinahe lieber alles in mir selbst verschließen was ich seit so langer Zeit Ihnen zu sagen wünsche. Sie zu beleidigen hällt mich davon ab, die Gewißheit hingegen, daß ich nur damals ganz ruhig sein kann, wenn ich Sie über einige Dinge werde aufgeklärt haben, bestimmt mich datzu. – Ihre Güte und Großmuth nehme ich also in Anspruch – und ich bitte Sie, mich ruhig hören zu wollen, bevor Sie mich verurtheilen.

Mich bei Ihnen anklagen will ich nicht — den1 das haben andre gethan; rechtfertigen könnte ich mich über vieles — was Sie sich unmöglich ganz aufzuklären fähig sind, und das2 würde gegen meine heiligste Pflicht sein –3 wäre es möglich2 daß ich ganz schuldlos vor Ihnen erscheinen könnte, und wäre diese Rechtfertigung mein eignes Werk — so müßten Sie mich verabscheuen.3 was ich in dieser Augenblick Ihnen sage? können Sie2 das verstehen;3 deutlicher kann ich leider nimmermehr zu Ihnen sprechen. –

Es ist mehr als ein Jahr, daß ich Sie zum letztenmal sah – Damals hätte ich für glücklich mich gehalten wenn ich Sie überweisen hätte können, daß ich Ihrer guten Meinung nicht ganz unwerth war —. Ich konnte es thun, und es war in meiner Macht – Sie hätten die Ursache4 meiner Inconsequenz eingesehen, und die Ausenseite meines Betragens – verziehen —. Sie können niemanden2 bloß wegen4 seiner Art sich in2 Gesellschaften zu2 benehmen verurtheilen. ich hab‘s aber nicht gethan4 und Wüssten Sie wie viel wunderliches unbegreifliches sich damals zugetragen hat – als ich so glücklich verwegen war – zu denken, daß Sie einstens meine Frau werden könnte! Sie würden mich bedauern

Die nämlichen Rechtfertigungen hab‘ ich jetzt auch noch in Händen — und mit einmal könnte ich den Schleier von Ihren Augen ziehen. Doch werde ich es nie, den2 fest habe ich‘s in mir selbst beschloßen! – diesen schweren Sieg – bis in mein tiefstes Alter über mich zu gewinnen!

Wenn ich auf mein voriges Leben zurückdenke, ich entsetze selbst vor allen dem was ich in meinem Leichtsinn – in meiner Blindheit handeln Konnte. Ich sehe, daß vieles nie mehr, manches nur schwer — und meine heißeste5 Hoffnung5 nur mit unendlichen Aufopferungen vollbracht werden kann. –

Ich verlebte ein Jahr – in einer schrecklichen Geisteszerrüttung und hab‘ nach und nach meine Ruhe wieder erhalten – Setzen Sie sich selbst in meine Laage — Ohne Erziehung, ohne Freunde – in schlechten Gesellschaften — und – ich möchte weinen, wenn ich daran denke – mit solchen Verwandten – mit 15 Jahren als Knabe mir selbst überlaßen – Ohne Grundsätzen, ohne allen Principien von Ehr von Rechtschaffenheit – so war ich in die Welt gesendeta — Was ich jetzt bin ist mein Werk – und meine Erfahrung hab‘ ich mit bittern Thränen erkauft —

2mein Schicksal mag4 nun6 bringen2 was es will – in der Zukunft bin ich auf alles gefaßt – und erwarte jedes Geschick mit Ruhe — hab‘ ich ja lehrnen können Sie nie zu besitzen – – und ich begreife es doch kaum –2 den1 fühle es daß ich das unbegrenzeste Glück erreichen würde – wie Sie mein wären – Wenn ich mein ganzes Leben Ihrem Glück und Ihre4 Wünschen widmete — Mein Vermögen, mein Alter, mein Geschmack – meine Lebens Art – mit einem Wort alles was ich denken, was ich wünschen kann – Ihren Willen Unterordnete.

Hören Sie mich, — Erlauben Sie mir einmal mit Ihnen, ohne Zeugen sprechen zu dürfen — Sie werden meine Frau, und sonst nie eine das schwöre ich Ihnen —

Versagen Sie meine Bitte nicht, ich beschwöre Sie bei allen dem was Ihnen lieb und heilig ist ——

In so zerrötetem Sinn, wie ich das Jahr – 1818 Wien verließb – könnte ich nimmermehr es verlassen –

Ich müßte unterliegen — Von Ihrem Munde will ich hören, daß Sie mir verbiethen, Sie zu lieben, Sie mir zu verdienen — Glück und Unglück bis zum Grab mit Ihnen theilen. —7

Er wusste auf zwei Seiten alles das zusammenzudrängen, was man in einem Leben hindurch, über die Edelheit der Gesinnungen, der Richtigkeit des Geschmacks, und mit einem Wort, was man4 über die Vollkommenheit und Glorie des menschlichen Characters – in hinsicht des Gemüths und Bildung – nur immer vernünftiges und gegründetes sagen könnte – und mit so vieler elegance und Leichtigkeit – daß es scheint ihm ein Spiel gewesen zu sein, und eine angenehme Erhohlung, was andre Menschen Kaum fühlen können, und noch keiner auszudrücken im Stande war.c

Vous m’avez donné tant de témoignages de votre bonté, que j‘2ai8 tout le droit de penser que vous avez eu toujours9 un peu d’amitie pour moi – et que vous me la conserverez aussi long-temps, que je ne m’en rendrai pas indigne –

Die Liebe ist der Anfang der Musick und der Poesie, – den die erste Stimme, die erste Laute sang nur Liebe.

Gott ist darum der glücklichste weil er alles erschafft —d

1 denn

2 Törölve egy szó. (Széchenyi által.)

3Törölve két szó. (Széchenyi által.)

4 Utólag beszúrva.

5 Javított szó.

6 Törölve három szó. (Széchenyi által.)

7 Innen később hozzáírva

8 ai a sor fölé írva az áthúzott avais helyén

9 eu toujours a sor fölé beszúrva

a Igazságtalan önjellemzés, a maga lebecsülésével és fájdalmainak ecsetelésével akart hatni.

b Úti naplójában ennek nincs nyoma.

c Valószínűleg jellemzés Alfieri olasz drámaíróról.

d Valószínűleg olvasmányai hatása alatt írt gondolatok.