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Címzett Selina Meade
Írás Helye hely nélkül
Dátum 1820. május 31.
Nyelv német
Címke érzelmek
Őrzés Helye MTA KIK Kt K 216 47–49.
Közlés Helye SzIN II. 20–22.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Azért ír, hogy megnyugtassa: könyörgése meghallgatásra talált, így a nő újra szabad. De Széchenyi még mindig őt tartja a legkedvesebb lénynek a földön. Amíg él az apja, igyekszik a nőt elkerülni, de ha meghalt, utána már nem lesz semmi, ami összehozhatná őket. Tudja, a nőnek kellemetlen az ő jelenléte, de biztosítja őt szerelméről és hűségéről.

Selina Meade

Meine Liebe — wenn ich Sie noch so nennen darf — nicht um mich über Sie zu beschwören – oder um meine Hoffnungen weiter hinaus zu dehnen, schreibe ich Ihnen dießmahl —. Es ist um Sie zu beruhigen. – Ich habe Gott gebethen – die ganze Last unseres Unglücks auf mich allein zu wältzen, denn ich glaubte daß Sie mit mir litten – Mein Flehen ist erhört – und da Ihre Vernunft den Sieg über Ihren Herzen davongetragen hat — so sind Sie wieder frey und glücklich — mich allein trifft das Ertragen — —. Warum Sie mich aber, nachdem ich zum zweytenmahle so peinlich meine Wunden zu heilen anfing – auf das Neue – mit leeren Hoffnungen zum Himmel erhoben — um mich dann so tief, so kalt und grausam fallen zu lassen, das begreife ich nicht und es thut mir mehr weh, als Sie glauben1 — Sie haben mich2 recht elend gemacht — und Sie werden sehen, welchen Einfluß Ihr3 Betragen auf mein ganzes Leben haben wird —. Ich schreibe Ihnen4 Ohne Bitterkeit, weiß Gott, Sie sind mir noch immer das theuerste Wesen auf der Welt, ich bethe Sie an — ohne Hoffnung das schwöre ich Ihnen — das Andanken aber der wenigen Augenblicke, wenn ich von Ihnen geliebt zu seyn glaubte – wird mich bis zum Grabe, mit seligen Gedanken erfüllen. Die Briefe, die Sie mir geschrieben haben – kann ich Ihnen nie wieder geben; es ist das Einzige was mir in der Welt noch lieb ist — Es wird Sie nie Jemand sehen — das Können Sie glauben – denn wenn Sie mich auch nicht lieben konnten – Ihrer Achtung bin ich doch gewiß werth —. Ich wiederhohle Ihnen noch einmahl, daß ich ganz ein andrer Mensch geworden bin, seitdem ich Sie liebe, und deshalb möge Gott Sie segnen – Ich werde Sie nie aus meinem Herzen bringen – und wollte auch nicht wenn ich es könnte – denn ich Liebe Sie bey Gott ohne Allen Eigennutz, so wie ohne Grenzen.1 So lange mein Armer Vater noch lebt, werde ich trachten Sie zu meiden, hat er aber einmahl seine Laufbahn geendet, und mit diesem elenden Leben ausgerungen, dann soll uns nichts in der Welt mehr zusammen bringen, für das werde ich sorgen — Ich unglücklicher soll Ihre Vergnügungen und Zerstreungen durch meine Gegenwart dann nicht mehr stören — denn ich fühle, daß Ihnen meine Gegenwart, wenn Sie ein menschliches Herz haben,2 doch unangenehm seyn muß. Sie haben Ihrer Schwester gesagt, daß Sie mich nie liebten, schämten Sie sich denn meiner? Oder war alles das —– was zwischen uns vorging – kalte leblose4 Komödie – Berechnung, um mich – der2 in der ganzen Welt Sie doch am aufrichtigsten liebt – zum Aller elendsten der1 Gott segne Sie, Theuere, ich Kann nicht anders als Ihnen gut seyn — Und wenn Sie einstens in den Armen Ihres Mannes – in Wonne und Lust vergehen, denken Sie dann, daß es in einem entfernten Winkel der Erde ein Wesen giebt – oder gegeben hat — welches Ihr Glück und Heil mehr wie sein eignes Leben wünscht. – Ach aus4 was für einen schönen Traum bin ich erwacht! Wie gräslich ist2 mein Zustand! Mögen Sie das nie empfinden, was in meiner Brust mich so tödtlich erdrückt, und das Leben zeige sich nur von seiner angenehmen Seite! — Jetzt wäre es Ihnen wieder lieb, wenn ich nach Arabien ginge, und so wäre es mir Menschen zu machen – Mir springt das Herz – und mit dem Glauben an Sie2 zerreißt jedes Band, jede Kette, die mich an die Menschen fesseln konnte – Sie sind in meinen Augen tief gefallen, das müssen sie selbst fühlen – und ich bin Ihrer werth – das kann ich jetzt mit Wahrheit sagen – Sie sind von Ihrer Höche zu mir herunter gesunken – – Sie schreiben mir, oder haben Sie es schon vergessen, oder damals wie Sie mir’s schreiben4 aus einem Roman herauskopirt? „Zweifeln Sie nie an meiner Liebe an meiner Treue, das allein könnte ich niemals Ihnen vergeben —„a Mit solcher Seeligkeit die niemals ein Mensch empfand – las ich diese Zeile mit wonne Thränen im Auge – täglich ja stündlich – und Konnte so warm so inbrünstig mein Gebeth gegen Gott erheben – denn ich war überglücklich daß ich jetzt, wenn ich meine2 Lage, mit jener Zeit vergleiche — mehr leide als der der sinnenlos mit dem Tode ringt – oder mit letzter Kraft und Anstrengung für sich selbst – den Gift Becher mischt —. Jetzt wäre es mir vielleicht gut, wenn ich an Gott an die Ewigkeit nicht glaubte – lange würde ich in4 solcher Qual nicht leben wollen – das schwöre ich Ihnen — und der Wahnsinn, die Verzweiflung einiger Augenblicke, der phisische Schmerz, der mir jetzt Wohlthat wäre – was würde das Alles2 im Vergleich der langen Jahre seyn4 die ich weit vom Vaterland – wie ein geächteter ein Verbannter – verleben werde, denn daß ich Ihr Glück weiterhin noch stören sollte, oder mich dem Spott und dem Siegeshohn Ihrer Freunde aussetzen – datzu könnte ich mich nicht entschließen — — O theuer S5 — vergeben Sie mir – wenn ich Sie kränke – Ich schwöre Ihnen, daß ich Sie noch immer über Alles in der Welt liebe, daß mein Herz auf ewig das Ihre ist — und daß ich gegen Sie nie einen Groll haben kann – Wenn Sie recht glücklich sind, so werde ich es vielleicht auch noch werden können.

1 Utólag betoldva.

2 Törölve egy szó. (Széchenyi által.)

3 Javított szó.

4 Utólag beszúrva.

5 Selina.

a Idézet Selina leveléből, amelyet szó szerint rögzített naplójában.