image-default-image
Címzett Selina Meade
Írás Helye Bécs
Dátum 1819. július 31.
Nyelv német
Címke érzelmek
Őrzés Helye MTA KIK Kt K 247 97-83., 59.
Közlés Helye SzIN I. 832–835.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Távol áll tőle, hogy megbántsa, de csak akkor lehet nyugodt, ha egy dologról felvilágosítja. Hiú gyerek volt, nevelő és tanácsadó nélkül nőtt fel, majd jött a háború – nem tudott sok mindent. De 1818-ban változott a helyzet, először reménykedett. Éveit elpazaroltnak érzi. A jövőben úgy rendezné be életét, ahogyan a nő akarja – erről ábrándozott, amikor seregével Milánóban volt. Többször akart már neki írni, de a szíve nem engedte. Egy évig volt egyedül, és elgondolkodott múltján és jövőjén: hűvös, és józan lett, nincsenek illúziói. vagy ő lesz a felesége, vagy senki.

Selina Meade

Wenna ich denke, daß ich an Sie schreibe, so möchte ich beinahe lieber alles das in mir selbst verschließen, was ich seit so langer Zeit Ihnen zu sagen wünschte – Sie zu beleidigen hält mich davon ab – die Gewißheit hingegen, daß ich nur damals ganz ruhig sein kann, wenn ich Sie über ein Ding werde aufgeklärt haben – bestimt mich datzu. Ihre Güte und Großmuth nehme ich also in Anspruch — hören Sie mich, ich bitte Sie, bevor Sie mich verurtheilen, mich selbst bei Ihnen anzuklagen, und um eine Schilderung meiner unendlichen Wanderungen zu geben – ist unnöthig – denn meine Handlungen1 haben das nur zu treu gethan – und in Ihren Augen erscheine ich gewis – als das verächtlichste, verworfenste Wesen, welches Sie in ihrem Leben begegneten. Denken Sie so von mir, und das thun Sie, so kann ich leider nimmermehr ihre Achtung ganz gewinnen – Zum Theil aber ja –, bleibt es mir aber demnach möglich, Gottlob daß ich reden kann — bevor ich mich den ganz und auf immer — aus dem Lande entfernen will wo mich alles auf meine Fehler erinnert – und auf das Glück, was auch für mich geschaffen war – was ich aber von mir wies —

Kaum war ich der Kinderstube heraus als ich das erstemal Sie sah —, wie ich damals für Sie fühlte, Könen Sie sich vieleicht noch errinnern —. Ich war aber ein eitles2 Kind ~ ohne Erziehung ohne Rathgeber –, Es kamen dan viele Jahre1 im Krieg – auf der Reise – und in Gesellschaft der aller schlechtesten Maischen. Grundsätze hatte ich keine, gewußt habe ich nichts ~ so verging in dissipation, Unwissenheit – – – der schönste Theil meines Lebens — bis zu dem Jahr 1818. — Damals fing ich das erstemal an mich selbst zu sehen, und auf meinen eigenen Leben Hoffnung zu machen. Mein Zustand war entsetzlich – denn ich musste selbst mich hassen, – und das meiste war nicht wieder gut zu machen. — Damals glaubte ich – in meiner unverzeihlichen Blindheit – daß es noch Menschen, geben könen, die mich nicht hassen, deren Mitleid ich verdiene —, und Sie waren jene, in Sie ich alle meine Hoffnung gesetzt habe — ich fühlte es daß ich mit Ihnen im Leben, noch seelige Jahre verleben werde können — und als Mann so zu handeln wie ich als Kind es nimmermehr wußte –

— Mich allein traf die traurige Errinnerung mein verlohren Jahre, die ich tief in mir verschloßen leben musste. Alles war in mir festgesetzt – und ich war glückseelig wenn ich dachte, daß ich nunmero2 mein ganzes Leben, Glück nur Ihrem Glück weihen will — Meine Fehler selbst, meine Lebensart, die Menschen mit denen ich umgegangen bin – alles das war, weil ich sie kannte, Ursache – in der Zukunft sie zu meiden ~ und mich zu bessern.

Ich ging so weit – daß ich ernstlich – auf die Rangirung meiner Glücksgüte sah —, untersucht ob mein Vermögen darreichend2 sei, auch in dieser Hinsicht, Ihnen eine angenehme Zukunft zu bereiten. — Ich fand alles in Unordnung, weil ich nie früher darauf gesehen habe, – dachte aber, daß meine unendliche Liebe und Attention2 für Sie, mich3 entschuldigen werden, wenn ich im Anfang unserer Heurath – Ihnen ein eingezognes Leben vorgeschlagen haben würde.

Mein Regiment war in M —, das erste Jahr da zuzubringen – dachte ich – für Sie nicht zu unangenehm, da Sie Italien nicht Kannten, und ich Ihnen ein kleines, aber niedliches und in eine chatmanten Laage gelegenes Haus – und im ganzen eine ziemlich geschenkvolle Haushaltung – antragen konnte —. Zu dem war mein Vermögen hinreichend, den4 mit einem mehr als halben Ersparen,2 hätte ich in kurzer Zeit meine Schulden getilgt, die auch nicht von einer so großen Bedeutung waren, als man es geglaubt hat. — In der Zukunft — hätte ich dan mein Leben ganz nach ihrem Geschmack und Willen eingerichtet —– so träumte ich damals —— und glaubte, ich unglücklicher, daß nur Ihre Zusagen zu meinem vollkommst Glück fehlte ——, Wissen Sie sich noch das Abend bei Gr – Z. zu erinnern — Gott – wie viel dummes Zeug haben ich Ihnen gesagt — wäre ich damals allein mit Ihnen gewesen — Jetzt würde ich nicht mehr brauchen diesen Brief zu schreiben, den4 Sie wäre meine Frau, oder ich nicht in Wien – wenn sich auch alle Mächte in der Welt dagegen gesetzt haben würden.

Sie gaben mir beinahe5 keine Antwort, ich sah Sie aber verlegen.1 Sie waren böse, dachte ich wie da ich so geradetzu an Sie zu sprechen mich wagte –, und weil ich nicht eitel genug sein konnte Ihre Verlegenheit anders auszulegen ~~, Ich ging aber auf der Stelle weg – um bis zum andern Morgen alles zu Reife zu bringen –. Ich hielt mich damals noch für meinen eignen Herrn – und so Sie, die eigne Herrin ihres Geschicks — „Hätte ich den4 auch den 3ten schicken sollen, um Sie zu überreden, mich zum Mann zu nehmen — Ich kannte Sie lang genug, um einzusehen, daß ich Sie nur wirklich lieben, nur mit Ihnen allein glücklich sein kann —— und sie kannten mich, um zu wißen, ob mit mir Ihre Zukunft möglich und erträglich sei ~~

Ich habe seit dem1 Abend mit Ihnen kaum ein nur unbedeutendes Ding gesprochen, keinen einzigen Versuch gemacht, um mich1 über mein Zukunft aufzuklären —— ich verreiste nach Italien —— Sie mussten, weiß Gott, was von mir gedacht haben — ich will nicht daran mehr denken3 was ich seit der Zeit ausgestanden habe — Wissen Sie aber nun, daß ich keiner inconsequenz schuldig1 war ~ und mit ihrem Glück keinen Scherz getrieben habe — Auch damals hätte ich Sie mit einem Wort davon überzeigen können; Ein unbegreifliche Zusammenhang legte mir aber die entsetzliche Pflicht auf, Ihnen ~6 alles zu verschweigen und ohne eine Art Rechtfertigung — fremde Länder zu sehen –

Mehr als ein mal wollte ich Ihnen schreiben, mit Ihnen sprechen. Mein Herz erlaubte es nie – und ich siegte endlich in dem traurigen Kampf mein Glück, mein Pflicht zu opfern. =

Mir war bloß um Ihre Opinion zu thun, aller andre Menschen Urtheil war mir mehr als gleichgültig — und doch musste ich mich von Ihnen trennen, die mich verabscheuen musste, indem wir andre minder theure2 Menschen, lieb gewonnen haben. ~~

Ein Jahr hab ich nun, so zu sagen, allein mit mir zugebracht ~~ über die Vergangenheit und meine Zukunft reif und ernst nachgedacht: ich bin kühl und vernünftig geworden, und kann keine Illusionen mir mehr machen —, Sie sind die, die die Vorsicht zum Weibe, mir vorgezeichnet hat, ich fühle es in mir — Meine Denkungsart, mein Geschmack, mit einem Wort, rein ganzes Sinn stimmt mit dem Ihrigen vollkommen ein — Ich weiß es, den4 ich kenne Sie, und bin gewiß, daß ich auch so, wie Sie sind, werden kann – Sie werden das dan erst einsehen – wenn Sie mich kennen1. Ob ich, der durch alle meine Verwirrungen2 sie verlohren habe, – und ob wir getrennt, dem Ziele des Lebens zu eilen sollen ~ weiß Gott — Ich schwöre Ihnen nur eins daß Sie oder sonst nie eine mein Frau sein wird. — Ich bin auf mein Glück und mein Unglück gefaßt –. In meiner Wandlung glimte die Hoffnung wie ein Strahl,1 oft durch die getrübte Aussicht,2 ins künftige Leben, und mich ergriff unnenbare Seeligkeit — oft verlischte sie aber, und ich weinte bitter — so elend so verworfen geworden zu sein – Ihre Liebe Ihr Zutraun Aufrichtigkeit vieleicht nie mehr verdienen zu können. Es mag nun sein wie es will, Nie werde ich aufhören, Sie über alles in der Welt zu lieben zu schützen. Ihren Namen, den ich als Kind2 vor 7 Jahren7 bewußtlos was ich that in mich brannte – werde ich am Arm, so wie Ihr Andenken im Herzen unauslöschbar tragen, ja bei dem All-Gott, bis in das Grab. —

Wollen8 — mir erlauben zu sprechen? – Ich will aus Ihrem Mund mein Schicksal hören. Mein Vaterland wird mich nur als den glücklichste Menschen, oder nimmer wieder sehen.

1 Törölve egy szó. (Széchenyi által.)

2 Széchenyi aláhúzása egy egyenes vonallal.

3 Törölve két szó. (Széchenyi által.)

4 denn helyett

5 Utólag beszúrva.

6 Törölve három szó. (Széchenyi által.)

7 Törölve öt szó. (Széchenyi által.)

8 Törölve négy szó. (Széchenyi által.)

a Levélfogalmazvány, nem biztos, hogy elküldte.