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Címzett József főherceg
Írás helye Pest
Dátum 1835. augusztus 30.
Nyelv német
Címke Lánchíd
Őrzés helye MTA KIK Kt K 210/1.147.
Közlés helye Majláth 2. 89–92., Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 214–216.
Minősítés Másolat
Tartalmi kivonat

Magyar fordítását közli: Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 214–216.
Pest város tanácsában az előző napi ülésen a híd ügye rideg elintézést nyert.
Az elejétől írja le a tárgyalások menetét. Amikor Pestre érkezett, mindkét városi tanács és választott polgárság képviselőit magához kérette, ahol ismertette a dolgot. A pesti szószóló két hétig nem tartott gyűlést, ezért Széchenyi a polgármestert kérte, hogy hívjon össze gyűlést, amire július 29-én sor került. Ezen az ellenzők voltak többségben, akik féltették az ősöktől örökölt jogokat. Augusztus 5-én a szószóló egy nyilatkozatot terjesztett a választott polgárság elé, de Széchenyinek sikerült elérnie, hogy határozat ne legyen belőle. A tárgyat néhány napig elhalasztották, ami végül 24 nap lett, és augusztus 29-én ült össze újra a polgárság. Felolvasták az előző ülés jegyzőkönyvét, amely rögzítette: a híd tulajdonjogát nem engedik át. Két jelentést olvastak még fel, majd lassan berekesztették az ülést. De még előtte a szószóló aláíratta a teremben lévőkkel a nyilatkozatát, 50 vagy 60 név szerepel rajta. A neveket küldi a nádornak mellékletben.
A kedélyeket sok oldalról izgatták. Lechner nemcsak szorgosan munkálkodott, hanem a nemesség ellen is gyűlöletet keltett.
Nem tudja megmondani, mit tesz a városi tanács.

József főherceg

Euer kaiser. könig.[1] Hoheit,

Durchlauchtigster Erzherzog!

Bis jetzt hat die Beharrlichkeit und Leidenschaftlosigkeit in der Brücken-Angelegenheit bei der Pesther Wahlbürgerschaft nicht viel gefruchtet; denn gestern wurde in einer äußerst aufgeregten Communitäts-Sitzung die Sache schroff entschieden, und die mit ./. bezeichnete und hier beigebogene Erklärung von dem Vormund,[a] den beiden Senioren und sehr vielen Wahlbürgern unterfertigt.

Um Ew.[2] kais.[3] Hoheit meiner Pflicht gemäß von der jetzigen Lage der Angelegenheit in Kenntniß zu setzen muß ich den ganzen Hergang dieser Unterhandlung vom Anfange an mit einigen Worten beleuchten. Hier angelangt bat ich einen Ausschuß des Ofner und Pesther Magistrats und der Wahlbürgerschaft zu mir, und theilte demselben die Protocolle der Landtags-Deputation[b] mit, und forderte ihn auf, diese Angelegenheit ehebaldigst zum Gegenstande ihrer Berathung zu machen. Es vergingen sodann über 14 Tage, ohne daß der Vormund von Pesth eine Communitäts-Sitzung halten wollte, so daß ich nach mehreren fruchtlosen aber direct[4] an ihn gemachten Schritten, endlich gezwungen war, den Bürgermeister dienstlich aufzufordern,[c] eine Versammlung der Communität verursachen zu wollen; worauf sich den 29ten Juli die Wahlbürgerschaft versammelte. Hier setzte der Vormund die Frage: “Ob die Bürger ihre Rechte, die sie von ihren Ahnen erhielten, und an ihre Kinder ungeschmälert überliefern sollten, an das Land vergeben und verschenken[5] wollen, oder nicht?“ worauf natürlicher Weise ein allgemeines ‘Nein‘ ertönte. Jede Bitte, die Sache mit kaltem Blut zu berathen und von allen Gesichtspunkten zu erörtern, blieb fruchtlos, ja — außer mir — kam keiner zu Wort, der etwas Anderes als schroffe Protestation im Munde führte. Ein Paar Tage darauf versammelte sich eine sehr zahlreiche Commission, wo beiläufig nichts Anderes gethan[6], als fürchterlich geschrien wurde. Den 5ten August legte der Vormund die oben erwähnte Erklärung sub ./. der Wahlbürgerschaft vor, und mit genauer Noth gelang es mir zu verhindern, daß die Sache damals nicht zu entscheidendem Beschlusse kam. Ich bat, ich flehte die Communität an, sich nicht zu übereilen, sodann aber nach Gewissen und Einsicht zu verfahren. – Der Gegenstand ist auf einige Tage vertagt worden. Die Tage schwanden aber, ohne eine Sitzung der Wahlbürgerschaft herbeizuführen. Ich schrieb demnach directe an den Vormund, und bat ihn, die Sache nicht gar in das Unendliche hinausziehen zu wollen. Worauf er mir sagen ließ “Er wolle den Tag darauf Sitzung halten, was er aber in einer Stunde wiederrief. Sodann kam der Markt, und es sind gerade 24 Tage verstrichen, bis endlich – wie ich oben erwähnt —gestern die Wahlbürgerschaft sich wieder versammelte. Zuerst veranlaßte der Vormund die Vorlesung des Protocolles der letzten Brücken-Sitzung, worin stand, daß es unanimiter ausgesprochen wurde, das Eigenthumsrecht der Brücke auf keinen Fall und unter keinem Vorwand zu überlassen, und welches, ohne irgend jemanden anzuhören, von dem Vormund und den beiden Senioren unterschrieben wurde. Darauf ließ der Vormund eine Relation des städtischen Ablegaten Patatics[d] vorlesen, in welcher ununterbrochene Klage gegen den Adel im größten Maße vorherrscht. Sodann ließ er jene Repraesentation der Stände an Se[7] Majestät in ungarischer und teutscher Sprache, ich kann wirklich sagen, vordeclamiren, die, wie es mir scheint, von dem Deputirten der Stadt Theresiopel in Anregung gebracht, und E.2 kaiserlichen Hoheit bekannt ist. Endlich ward eine synoptische Darstellung des ganzen Gegenstandes vorgelesen, worin stets nur einseitig der Wille des Landtages und des Adels, die Brücke an sich zu ziehen, darüber zu entscheiden etc. auf das Tapet kam. Den Schluß dieser Vorarbeiten machte endlich die Vorlesung des wahlbürgerlichen Eides. Zunächst ward die oben erwähnte Erklärung sub ./. mit einigen kleinen Modificationen — die ich mir bis jetzt nicht verschaffen konnte – wieder hervorgebracht, und ohne alle Discussion die Majorität ausgesprochen. Gegen dies aber wurde eingewendet, und dem Wahlbürger Valero[e] gelang es im Namen mehrerer Anderen als Vorschlag jene Erklärung — damals aber noch im Namen der ganzen Wahlbürgerschaft stilisirt — vorzulesen, die ich sub ://: Ew.2 kaiserlichen Hoheit hiemit zu unterbreiten die Ehre habe. Kaum war aber dieses Vorlesen, nach öfterer Unterbrechung, worüber, als der Vormund die Feder ergriff, die von ihm propronirte Declaration unterfertigte, sie durch die Senioren unterschreiben ließ, und der Versammlung “Wohl zu speisen“ wünschte, was seine Art ist, die Versammlung zu solviren, in denen wahrlich Vieles vorkommt, was nicht ganz berechnet ist, den Appetit eines ehrlichen Mannes zu erhöhen. Die Aufregung stieg nun auf das Äußerste, ich flehte um Zeit, ruhiges Überdenken etc. davon war aber keine Rede. Herr Valero bat, seinen Vorschlag, den er im Namen Vieler gemacht, doch in Erwägung zu bringen, dem Magistrat mit einzureichen etc. was man indessen rund und imperatif abgeschlagen hat. Jetzt fing die Gemeinde an, auseinander zu gehen; worauf die mit voller Wahrheit geschilderte Sitzung mit der Farce endete, daß der Vormund zur Thür des Communitäts-Sales lief, sie versperrte, und alle die noch im Saale anwesenden Wahlbürger zum Unterschreiben seiner Declaration aufforderte. Ich wurde auch eingesperrt, kam aber doch noch glücklich heraus.

Nun sollen auf diesem Bogen gegen 50, nach Andern gegen 60 Wahlbürger stehen; während auf dem andern Vorschlag alle jene unterzeichnet sind, deren Namen E.2 k.3 Hoheit auf der Abschrift sub ://: finden werden. Morgen sollen diese beide Declarationen dem Magistrat eingereicht werden.

Wenn man diese beiden Erklärungen mit kaltem Blut überliest, und keine Unterschriften sieht, so sollte man meiner unterthänigsten Meinung nach, und nach allem dem, was bereits in Ofen entschieden worden, gerade das Umgekehrte denken; nämlich daß jene sub ./. die Declaration einer turbulenten Opposition, die sub ://: aber jene einer gemäßigten Majorität5 sei.

Die Gemüther wurden aber von vielen Seiten aufgeregt. Wobei — ich muß es gerade heraussagen – Lechner[f] nicht nur mit einer Leidenschaftlichkeit zu Werke ging, die ich — weil es menschlich ist — nicht geradezu tadeln will — aber auch mit einer Gehäßigkeit gegen den Adel, und unrichtiger Darstellung der Facta, die in der That scharfe Rüge verdienten. — Der Vormund schürrte das Feuer der Leidenschaft nach seiner besten Kraft und Macht.

Was nun der Magistrat thun wird, weiß ich wohl nicht zu bestimmen. Meiner Meinung nach würde aber die Declaration ./. — wenn sie so nackt, wie sie ist, beim Landtage erschiene — das bereits Bittere zwischen Adel und dem Bürgerstand noch mehr verbittern, was wohl — glaube ich – nicht zu wünschen wäre.

Ich trachte mit aller Ruhe die Leidenschaften zu beschwichtigen, indem ich die5 Lage der Dinge, so wie sie ist, vortrage. Sollte ich fehlen, oder überhaupt gefehlt haben, so beruhigt mich mein ehrliches Bewußtsein Gutes zu wollen; beruhigt mich aber auch nebstbei der feste Glaube an E.2 k.3 Hoheit; und an Höchstdero Seelengröße, der meine vielen Gebrechen eben so wenig entgehen können, als die reine Absicht, die mich beseelt.

Mit tiefster Ehrfurcht nenne ich mich

E.2 k. k.[8] Hoheit

Pest, den 30ten August 1835

ganz unterthänigster Diener

Gr. St. Sz.[9]


[1] kaiserlich-königliche

[2] Euer

[3] kaiserliche

[4] Javított szó.

[5] Törölve egy szó.

[6] Hiányzó szó: wurde.

[7] Seine

[8] kaiserlich-königlichen

[9] Graf Stephan Széchenyi


[a] Kolb János, a pesti választott polgárság szószólója.

[b] Az országgyűlés február 2-án vegyes országgyűlési küldöttséget állított fel a Pest és Buda városokkal való tárgyalásra. A küldöttség egy albizottságot is kinevezett, amelynek Széchenyi is tagja lett.

[c] Lásd Széchenyi Seeber Károlynak július 28-án írt levelét!

[d] Patachich József (1797–1848 után) pesti polgár (1829), tanácsnok (1834), Pest szabad királyi város országgyűlési követe az 1832–36. évi diétán. Városkapitány 1836 és 1838 között.

[e] Valero Antal pesti választott polgár, nagykereskedő.

[f] Lechner Károly pesti aljegyző, később városi tanácsos.

Ajánlott hivatkozás:

Széchenyi István József főhercegnek, Pest, 1835. augusztus 30. S. a. r. és jegyz.: Czinege Szilvia. Közli: Széchenyi István levelezése. Digitális kiadás. Szerk. Czinege Szilvia–Fónagy Zoltán. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ További hivatkozásnál rövidítve: SzIL–Digit.   

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