image-default-image
Széchényi Ferenc
Szmirna
1818. november 16.
német
utazás
MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/28.
Zichy 234–236.
Eredeti

Előző este érkezett meg, az út nehéz volt, elfáradt. Úgy döntött, egy hónapot marad Szmirnában, az osztrák követnél. Hálás, hogy a nehézségek ellenére sikerül levelet váltania szüleivel.

Széchényi Ferenc

Smyrna den 16ten Novemb. 1818[1]

Mein lieber guter Vater, gestern gegen Abend bin ich hier angekommen. Heute gehet ein franzöisch Kaufmanns Schif nach Triest; das will ich benützen, um diesen Brief Ihnen zu übersenden. Die Post nach Wien gehet von hier über Constantinopel – da sie aber nur alle 14 Tage expedirt wird – und erst gestern von hier abgesendet wurde, so zog ich die Gelegenheit, eines unsichern Schifes vor – als daß ich beinahe zwei Wochen gewartet hätte um Ihnen zu sagen, daß meine Reise hierher sehr intéressant aber äuserst beschwerlich war,[a] und daß ich mich, wiewohl nicht krank, dennoch sehr ermüdet finde – und daher den Entschluß gefaßt habe, mich ein Monath lang in dieser Stadt zu fixiren, wo ich in einen sehr gutem und bequemen Wirtshaus zu wohnen das Glück habe, und wo mich der östreichiche General Consul mit allen den überhäuft, was man nur erdenken kann, um einen ermüdeten Reisenden wieder aufzuhelfen, und zur vorigen Kraft zu bringen. – Während dem größten Theil unserer Reise war das Wetter schlecht; und wir hatten vor der Kälte und Regen viel auszustehen. Die Wohnungen die wir an unserer Straße fanden, können keine Häuser genannt werden – und allenthalben fanden wir eine unzählige Anzahl von Insecten, allerley Gattung, die uns verhinderten, einige Stunden zu ruhen. – Was man auch immer über das Clima von Klein Asien[2] sagen kann, was zu dessen Lob ist, und was es auch verdient, so gestehe ich doch, daß das Reisen in denen spat Herbstmonathen und im Winter – äuserst unangenehm und langweilig ist — und daß ich jedem wiederrathen würde, diese Course in der schlechten saison zu unternehmen.

Ich war so glücklich einen Ihrer Briefe, lieber Vater, hier zu finden.[b] Sie schreiben mir daß Sie nicht wissen, ob ich in Constantinopel schon angekommen bin, den[3] Ihr Brief ist von 13 October datirt – Guter Gott wie wir doch schwer correspondiren können. Jetzt werden Sie’s wahrscheinlich doch schon durch meine Schreiben ersehen haben, und auch wissen daß ich über Nicomedien[c] und Brussa[d] nach Smyrna reisen werde: und durch diesen daß ich ein Monath hier bleiben, und während der Zeit, Scio[e] und Ephesus und Sardes[f] ansehen will. – Gegen das Neue Jahr werde ich, wenn es Gott erlaubt, in Athen sein – und von da aus nach und nach meinen Rückzug[4] beginnen. – Indessen sind das leere Pläne, und ich kann mit Bestimtheit nicht sagen, wie ich meine Reise weiter fortsetzen und wie ich nach Wien wieder glücklich zurückkehren werde, den3 mehr oder weniger muß man zufrieden sein wenn man in sein Vaterland zurückkann,4 ohne sich auf eine oder die andre Art, ausschließlich beschränken zu wollen. –

Der Allmächtige Gott segne Sie, lieber Vater, indessen, mit allen dem was nur Menschen hier auf der Welt glücklich und zufrieden machen kann. Schließen Sie mich in Ihr Gebeth, so wie ich Sie keinen Tag vergeße — der Schutz auf den ich vertraue, ist gewiß der aller beste, und unter dem hoffe ich Sie bald froh und vergnügt zu umarmen. Dann aber soll mich nichts, als etwa meine Pflicht, von Ihnen mehr trennen. Auf diese Zeit freue ich mich noch – den3 Sie lieber guter Vater, und meine innig geliebte Mutter sind mir das Liebste das theuerste was ich in der Welt nur immer besitze. Vieleicht werde ich Ihnen noch einige vergnügte Stunden geben können — Wenn das ist, so bin ich dann ruhig […][5] Gott hat mein Gebeth erhört.

Vergeben Sie, lieber Vater, daß ich über meine Reise gar nichts schreibe – es lohnt sich aber nicht der Mühe, und ist für alle jene die es nur lesen und nicht selbst mitmachen von gar keinem Interesse.

Geben Sie mir Ihren Segen, und denken Sie zuweilen an Ihren

Sohn Stepherl

Haben Sie die Güte, diesen Brief beigeschloßenen Brief an die Gemahlin des Maler Ender[g] zu besorgen.


[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

[2] Törölve egy szó.

[3] denn helyett

[4] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[5] Pecsét helye miatt nem látszó szövegrész.


[a] Kellemetlen, esős időben kellett utazniuk, s az esti szállás tele volt rovarokkal, így sem nappal, sem éjjel nem tudták magukat kipihenni.

[b] A levél nem ismert.

[c] Nikomédia, kisázsiai város a Márvány-tenger keleti partján.

[d] Brussza városa az Olymposz lábánál fekszik.

[e] Chios, az egyik Sporád sziget az Égei tengerben Kisázsia nyugati partján.

[f] Kisázsiai városok.

[g] Johann Ender (1793–1854) osztrák festő, Széchenyi kísérője keleti útja során.