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Széchényi Ferenc
Málta
1819. március 28.
német
pénz utazás
MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/7.
Zichy 289–291.
Eredeti

Máltára már 18 napja megérkezett, és másnap indul Messinába, ahonnan kiindulva az egész szigetet be szeretné járni, majd innen megy Nápolyba. Nem tudja, hogy apja megkapja-e levelét, illetve, hogy az eddigieket megkapta-e. Egy máltai angol bankártól 500 dukátot vesz fel, hogy fedezze úti költségeit, és ezzel 2834 dukátra emelkedik az általa felvett összeg.

Széchényi Ferenc

Mein lieber guter Vater, Ich hab Ihnen vor 14 Tagen, vor 8 Tagen, vor 3 Tagen und endlich gestern geschrieben,[a] da aber alle diese Briefe, die Ihnen immer das selbe sagen, verschieden, zum Theil gefährliche Wege gehen und wahrscheinlich nie oder nur nach einigen Jahren an ihre Bestimmung gelangen werden, so will ich noch einmal in kurzem wiederhohlen, daß ich vor 18 Tagen hier angekommen bin, nachdem ich eben so viele Täge von Patras nach Malta auf dem Meer verlebt habe, daß es mir ganz gut gehet, und daß ich morgen nach Messina[b] von hier abreisen werde. –

Diesen Brief nehmt ein Commandant eines östreichischen Kauffahrthey Schifes mit, der morgen nach Triest absegeln soll — Sobald ich nach Messina komme, welche Stadt nicht gar sehr entfernt ist, werde ich Ihnen wieder schreiben — Der Gedanke allein macht mich glücklich, daß es möglich ist, daß mehrere meiner Briefe auf einmal in Ihre Hände kommen, die Ihnen, lieber Vater alle insgesammt einen Beweis geben sollen, daß ich immerfort mit dankbaren Herzen an Sie und an meine liebe Mutter denke, und keinen Tag versäume Sie beide, dem Schutz des Allmächtigen zu empfehlen — der mir vieleicht vergeben wird – daß ich – alle Ihre Liebe und Sorgfalt, nur mit Undank lohnte. Ich fühle es zu sehr, daß es wahr ist, was ich sage, und daß ich längst verdient hätte, meinen eignen Schicksal überlaßen zu werden, indessen Sie mich immer mit gleicher Liebe und Theilnahme zu sich wieder aufnehmen. Ein Rückblick in die vergangenen Jahre, die auf immer verlohren, macht mich immer traurig, und wenn ich denke was ich sein hätte können, und was ich geworden bin! — Meine Hoffnungen sind so ziemlich alle verschwunden, und ich trage die Erndte — so wie ich mir in meiner Jugend angebaut – trage es aber mit Freude, wenn Sie lieber Vater, und meine innig geliebte Mutter denken, daß ich Ihrer Liebe nicht ganz unwürdig bin. – Sie können glauben, daß ich in der Welt nichts sehnlicher und aufrichtiger wünsche, als Sie glücklich und zufrieden zu wissen, den[1][2] mein Glück und meine eigne Zufriedenheit[3] hengt damit so eng zusammen, daß ich keinen vergnügten Augenblick erleben könnte, ohne die Erfüllung meines Wunsches zu hoffen. — Von Messina werde ich die Tour der ganzen Insel Sicilien machen – und mich endlich in Palermo[c] nach Neapel einschiffen. Diese Reise ist eine neue Ausgabe, die ich nicht berechnet habe — ich denke aber, daß es ungeschickt[4] wäre, sie nicht zu unternehmen, den1 es ist doch wahrscheinlich, daß ich nie oder wenigstens nicht so bald, in die Möglichkeit kommen werde – dieses intéressante Land kennen zu lehrnen. –

Ich habe in einer meiner Briefe die ich Ihnen von hier geschrieben habe, gesagt, daß ich gegen 500 ducaten bei dem Banquier Calvert Bell[d] aufnehmen werde, um meine Reise von Patras hierher, meinen Aufenthalt in Malta, und die Reise nach Messina zu bestreuten. In ducaten würde ich aber gar zu viel verlieren, daher werde ich’s in Gulden oder Thaler berechnen, und meinen Wechsel geradetzu an Arnstein[e] senden. Nach meiner Rechnung[5] hab’ ich also bis zum heutigen Tag 2834 # von meinen Credits Brief ausgegeben. Ich will keine Entschuldigung dieser großen Ausgabe machen – Glauben Sie mir aber, lieber Vater, daß ich mit dem Anstand der nothwendig ist, alle unnöthigen Ausgaben, vermeide, und in allen, eine große Oeconomie beobachte. Mehr von allen diesen – in Wien. –

Ich erwarte mit Sehnsucht Ihre Briefe in Neapel zu finden – die mich dan bestimmen werden, was mit meiner Zukunft geschehen soll. – Man sagt, daß unser Kaiser in Neapel sein wird – wenn ich dahin komme — Mir ist das ein sehr erwünschter Zufall – und vieleicht werde ich gut machen können, was ich bis jetzt verdorben habe. –

Ich habe hier die Aquisition von 100 bouteillen Marsalla und eben so viel Catania Wein gemacht[f] — das einzige Andenken aus der Insel Sicilien. – Das Haus Calvert Bell wird es besorgen und nach Triest an das Haus „Reiger und Schlick„[g] senden,[h] dem ich die Ordre gab, bis auf meine weitere Entscheidung, den Wein in seinen Keller in Triest aufzubewahren. – Sollte eine Rechnung an Sie kommen, so haben Sie die Güte es zu bezahlen „es wird eine Kleinigkeit sein„.

Daß Sie alle meine Geschäfte, so gut sind, zu besorgen und zu verwalten, danke ich Ihnen, nebst andern so vielen Gnaden, deren Sie mich theilhaftig machen. –

Nun aber bitte ich Sie um den Seegen, und den meiner lieben Mutter. Ich umarme Sie beide aus ganzen Herzen.

Stepherl

Malta den 28 März 18195


[1] denn helyett.

[2] Törölve két szó

[3] Utólag beszúrva.

[4] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[5] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.


[a] A levelek nem ismertek.

[b] Olasz város Szicília északkeleti csúcsán a hasonló nevű öbölben.

[c] Tengerparti város Szicília északi részén.

[d] Máltán lakó angol bankár.

[e] Nathan Adam Arnstein báró (1748–1838) bécsi bankár. 1805-ben alapította Bernhard von Eskeles bankárral együtt az Arnstein & Eskeles bankházat, amely Ausztria három évtizeden keresztül meghatározó pénzintézménye volt.

[f] Marsalla Szicília nyugati részén, Catania a sziget keleti részén található városok, mindkettő híres volt borairól.

[g] Trieszti bankárok és szállítók.

[h] A levél nem ismert.