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Címzett Andrássy György
Írás Helye Nagycenk
Dátum 1828. október 24.
Nyelv német
Címke barátság érzelmek
Őrzés Helye MNL OL P 625 B No. 1.
Közlés Helye UR 1890. 216., Majláth 1. 97–102., SzIVM I. 121–126., Kovács‒Körmendy‒Mázi‒Oplatka 83–87.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Magyar fordítását közli: Kovács‒Körmendy‒Mázi‒Oplatka 83–87.

Hamarosan küldi neki a gazdaságra vonatkozó táblázatokat.
Úgy véli, ő kívülről jobban látja barátját, ezért ellátja néhány tanáccsal. Barátja jó helyzetben van, de soha nincs pénze. Politikai pályáját tekintve sincs tisztában magával. Barátja jövőjét tekintve pontokba szedi a teendőket:
1. Minden pénzt tegyen a főpénztárba.
2. Ossza be kiadásait.
3. Ossza be idejét, hogy jusson a közjónak, önmagának és barátainak is belőle.

A házasságot egyelőre nem javasolja, előbb hozza rendbe magát. De a házasság lényegesen hozzájárulna barátja boldogságához, ehhez is adott néhány tanácsot.
Úgy véli, hogy barátja anyja egyetért vele.
Kéri legyen pesten legkésőbb december 20-án, mert január első napjaiban fontos döntéseket tervez.

Andrássy György

Lieber Freund!a Deine Aufträge habe ich besorgt, und nächstens bekommst Du die gewunschenen1 Tabellen, der Wirtschaft, der Maulbeerbäume, der Procente, – Meiner Lasten & & &

Da ich so eben einige freye Momente habe, so will ich Dir bester Freund einige meiner Ansichten mittheilen, die Dein Glück zum Zweck haben – und die vielleicht beitragen werden, Deiner Zukunft eine bestimmte Richtung zu geben. Ich stehe außer Dir,2 und kann deshalb Deine Lage besser beurtheilen, wie Du selber — und daß ich es ‘Ehrlich mit Dir meine, an dem glaube ich wirst Du nicht zweifeln. –

Du bist gegen 30 Jahre alt – und unter uns gesagt, – Du weißt heute noch nicht, was Du sollst und was du willst. Mit einem Wort „Du hast mit Dir selber noch keine Rechnung gemacht“ was Doch die Hauptsache ist.

Um aber, ohne zu irren mit Sicherheit, seine irdische Laufbahn bestimmen zu können, – muß man vor allem andern „sich seine Lage, seine Umstände, Vermögen & genau durchstudiren, und erkennen.

Dazu will ich Dir behülflich seyn ‒ ‒ und, um aus meinen Brief keine zu lange dissertation zu machen – Dir ganz kurz zu sagen ‚Was ich in Deiner Haut thun würde.‘

Du bist 30 Jahre alt – nicht sehr starker Gesundheit – Kurzsichtig – (etwas fetter würde nicht schaden) – der Hauptzug Deines charakters, ist Güte des Herzens und Reinheit des Gemütes; ‒ bewahr Dir, – denn das ist, was mich so sehr an Dich anzog. – Dein Wissen2 (le savoir) ist nicht in der Ordnung, – es gleicht einem Schloß oder Gebäu in dem man viel gebaut – geändert – umgerissen, wieder gebaut & wo allerliebste Piecen neben einem schmutzigen Hühnerhof mit Stroh gedeckt stehet – & Steine, Eisen, – mit einem Wort Stoff ist da, um zu bauen, und ein recht sehr erträgliches Ensemble heraus zu bringen. – Von dem aber ein andermal. Die Lage, in der Du in Hinsicht Deiner Glücks Güter3 bist, ist brillant – aber nicht für Dich,2 denn mit allen Deinen Vermögen bist Du eigentlich nicht viel besser – wie ein ‚panier percé‘,4 – Du hast nie kein Geld, – bist nie so ‚a votre aise,5 wie es ein Mann von Deinen Vermögen seyn sollte. Du solltest immer 1000 # baar Geld in der Chatouille, – und wenigstens 10,000 fl.6 CM.7 in der Haupt-Cassa haben. – Deine Familien Relationen sind ganz angenehm, – Du hast nicht viele Anverwandte, – und das ist viel werth. – Deine Mutterb ist gut, liebt Dich – und wenn Sie Dich beunruhiget, – oder Ursache ist, daß sich manchmal peinliche Gefühle in Dir aufdringen ‚so ist es aus zu viel Liebe, aus Besorgniß für Dich — Indessen brauche ich, über diesen Gegenstand, kein Wort zu verlieren, denn Du bist ohnehin ein Guter Sohn, und Gott wird Dich deshalb8 lohnen! Was Deine Wirtschaft anbelangt, so scheint mir, ist sie auf die Einnahme von Morgen,2 und8 nicht für heute2 berechnet. Immer Morgen, morgen – und während du für deine Nachkommenschaft sorgst, NB9 die noch gar nicht da ist,2 darbst Du eigentlich selbst. – Du blickst stets in die Zukunft, und vergißt auf die Gegenwart — und das ist ein Fehler – so wie das ganz verkehrte ‒ das heißt „wenn man nur die Gegenwart erwegt,10 und die Zukunft vergißt –“ & auch hier die Mittelstraße. – –

Was deine politische Laufbahn anbelangt – so bist Du auch nicht im Reinen. ‚Soll ich, soll ich nicht11 – – – ist der Zustand deines Gemütes. Ich wette, daß in dieser Hinsicht auch Deine Mutter nicht recht bestimmt weiß, was sie will –

Nun aber genug von Deinem Portrait!

‚Was zu machen, das ist die Frage! –

Du mußt in den Haupt Lineamenten deiner Zukunft mit dir selber einig werden. – Du mußt ‚Herr im Haus seyn – rangirt – Dem Lande hast Du viel Dank, dem mußt Du dienen – Du mußt ein ehrbarer, würdiger Mann seyn —, – Du wirst auf die Art nützlich dem Lande, ruhig zufrieden im Innern, geschätzt von denen die Dich kennen – & Und was verlangst Du O Mensch mehr!!!

Um das zu erreichen, mußt Du dir ein System machen12

1o Alle Gelder die von den Gütern einkommen sollen in Deine Haupt Cassa abgeliefert werden. NB9 nicht ein Kreutzer soll davon ausbleiben, – auser was auf Conservation des bereits Bestehenden, und der Regie der Wirtschaft nötig ist ‒

2o Theile Deine Ausgaben auf bestimmte Branchen ein, die durchaus nicht in einander greifen sollen, als

a, Interessen der Schulden

b, Andere Lasten

c, Etablissement deiner Mutter sammt, den Hausausgaben, Besoldungen, Gärtnerey, Jägerey, Stall ‒

d, Gestüte ‒

Aus dieser ganz genauer Rechnung, wird sich ergeben, wie viel auf Verbesserung Deiner Güter, und wie viel für Deine Hochgebohrne Person übrig bleibt.

Es wird sich sodann ergeben – welche Reductionen in den verschiedenen branchen zu machen sind.

NB9 Mache, um Himmels Willen, keine zu schnellen2 Veränderungen, Reformationen – Nur langsam! ! !2

3o Theile Deine Zeit so ein, daß du einen Theil des Jahres für das allgemeine Wohl, einen für Deinen Nutzen, und einen für Deine Freuden und Vergnügen verleben könnst.

a) Für das allgemeine Wohl11 – Bringe Dein Wissen in Ordnung, lese über fremde Verfassungen – lerne englisch – das wird, für so einen Maschinisten wie Du bist – vortrefflich zu guten kommen &. Ob Du Dienst oder nicht Dienst ist gleichviel. Zumal so viele, die eine Bedienstung, einen Tittel, und einen Gehalt haben – gar nicht dienen,12 das heißt ‚keine Dienste leisten. – und verkehrt. Ich zum Beyspiel diene ich dem Lande nicht? – Mann13 kann überall, besonders aber in unserem Lande, in jeder Lage dienen – nur muß man das Herz und die Tugend nicht im Mund haben, sondern in Busen. Übrigens kann man excellent nur durch sich selber werden, und nicht wenn ein Dritter einen Excellenten benennen läßt. Man muß seyn, und nicht scheinen!

b) Für deinen eigenen Nutzen.14 Ich wiederhole es, mache Dir ein System. Lasse lieber das beste Feld unbebaut – unterlasse jede Erneuerung, jede Probe wenn sie auch 1000 Procente versprechen sollte, bevor Du Dich von Geld ganz entblößest. ‒

Mache Dir einen Plan auf 20 Jahre voraus – und unternehme nichts bevor das Geld nicht in der Tasche ist —

In dieser Hinsicht — oder eigentlich über diesen Gegenstand müssen wir ein Langes und Breites sprechen, – denn ich halte Dich, deine Mutter & mit allen detail Kentnissen, – für erbärmliche Wirthe – wenn es auf reinen Gewinn ankommt, und das Geld auf den Tisch –

c) Für Deine Freuden und Vergnügen.14 – Wie groß ist das Universum, wie weit der Syrius – wie entfernet ist aber auch nur Rio Jannerio, – und der kleine Mensch – mißt den Lauf der Gestirne – setzt seinen Fuß in alle Weltheile – und Du Freund, warst nicht so weit wie St. Pölten!!!!

Und warum, wegen dem Mangel der Sufficientibus15

& & & .

Glaube mir — es ist eine erbärmliche Confusion in Allen Deine Handlungen Gütern – & .

System, System! Wenn auch fehlerhaft!

Du sprachst mir auch von Heirat – In der Confusion!!! Nein Freund, das wiederrathe8 ich. Es muß8 vorerst Ordnung in das Haus gebracht, — und Dann die Frau – Ordnung kann man aber in einem Monath haben –, um genau von allem unterrichtet seyn –

Gehe auf Dein Gut – und mache sodann die Eintheilungen. die ich Dir angerathen16

Eine Frau findet man bald und eine Gute und Unverdorbene –. Ob sie dann gut bleibt, das hengt von dem Mann ab, der sie heiratet –.

Ich glaube, daß es wesentlich zu Deinem Glück beitragen würde – wenn Du heiratetest – Eine Conditio sine qua non,17 ist es aber nicht – denn ein Mann ist durch seine Kraft schon selbstständig – Hast Du etwas, die Hauptbranchen von denen ich gesprochen geordnet, so kannst Du, was dein Vermögen anbelangt, gleich heiraten, – denn ich hoffe nicht, daß Du der zukünftigen Gräfin Andrassy, die Beleidigung anthun würdest ‚Sie mit Diamanten Perlen, Spitzen & wie ein Freuden Mädchen gewinnen zu wollen. Ich hoffe nicht, daß Du auch, mit den gewöhnlichen hungarischen Fachsen und Fanfaronaden, – uns lächerlich machen wirst. Auswendig hui, und Einwendig pfui –, Perlen auf dem Hals — und nichts im Magen – Diamanten auf der Stirne, und einen Juden auf dem Genick – so wie Fürst Esterhazy, den Wertheinsteine, Eskeles, Fürst Pallfy den Khan — Hunyady den Biedermann & —c

Nein, so eine Lebensgefährtin, die dein derangement, so zu sagen verlangt — die wähle Du Dir nicht – –

Offene Sprache, das ist das beste. Ich habe 12,000 fl.6 zu verzehren – wollen Sie mich?, sind es dann 24,000 desto besser –

Nur keine falsche Scham!!!

Arm18 seyn ist keine Schande — Schande ist es aber reicher8 scheinen3 zu wollen, als man ist. Man betrügt dadurch andere, und das ist schlecht – man betrügt sich aber auch selber – und das ist dumm. –

Der zuletzt lacht, der lacht am Besten. Laß die Leute sagen: „Sehet Doch Andrassy, der reiche, der große! geb seiner Braut beinahe gar nichts“ und bemühe Dich daß Deine8 Frau sagen könne „Wie froh bin ich, daß ich diesen rechtschaffenen Mann geheiratet habe – wie glücklich bin ich &“ bemühe Dich „Daß Du alle Jahre einen gesunden Buben dem Lande schenken könnest – la pime n‘est pas si grande, et il faut se sacrifier pour le bien public en bon citoyen &19

Ich bin überzeugt, daß Deine Gute Mutter, der ich3 mich mit dem Gefühl der tiefsten Ehrfurcht empfehle, ganz einer Meinung mit mir ist. Vermeide bey Deiner Hochzeit alle so genannten Feste oder vielmehr Freßplage,2 – wo man ganze Ochsen bratet, während der Bauer das ganze Jahr kein Fleisch riecht — ich sey aber eingeladen —

Lebe nun wohl – vergebe meine Offenheit — und die etwas fehlerhafte Folgenreihe2 meiner Ansichten – ich bin nicht allein. Ein Vicegespann aus Oberhungarn, guter Kerl aber nicht ganz nett von Vorurtheilen, und immer meine besseren Auctoren sind bei mir — Il faut faire l’aimable20

Ich beschwöre Dich, sey längstens bis 20ten Dezember in Pest. Kommst Du später, so bleibe lieber aus, denn die 1sten Tage Jänners, muß das Meiste entschieden seyn, und datzu muß man sich vorbereiten.2

Nugent kam um 24 Stunden zu spät zur Schlacht von Wagram, und sie wurde verloren,d – Grouchye kam um 10 Stunden zu spät zu Schlacht zu Waterloo — und sie wurde verloren.

Bedenke dieß. Du kannst ja bey gut gefrorenen Weg – dann auf einige Zeit zurück, pour faire beaucoup dans peu de tems21 – und nicht wie Boileauf sagt

Il s’agita beaucoup mais fit tres peu —22

Adieu Adieu

Széchenyi

Schreibe mir Doch nach Pest

alle Sonntage12

Zinkendorf 24 October

1828

1 gewünschten helyett

2 Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

3 Utólag beszúrva.

4 Francia: lyukas kosár.

5 Francia: nyugodt.

6 florins

7 Conventionsmünzen

8 Törölve egy szó.

9 Nota bene, latin: jól jegyezd meg!

10 erwägt helyett

11 Széchenyi aláhúzása szaggatott vonallal.

12 Széchenyi aláhúzása kettőzött vonallal.

13 man helyett

14 Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

15 Latin: elég, elegendő.

16 Hiányzó szó: habe.

17 Latin: elengedhetetlen feltétel

18 Hiányzó szó: zu

19 Francia: a fáradság nem oly nagy, és az embernek fel kell áldoznia önmagát jó polgárként a közjóért (Oplatka András fordítása)

20 Francia: a barátságost kell játszani (Oplatka András fordítása)

21 Francia: hogy rövid idő alatt sokat tegyél (Oplatka András fordítása)

22 Francia: Sok mindent felkavart, de igen keveset végzett. (Oplatka András fordítása)

a Andrássy György (1797–1872) cs. kir. kamarás, valóságos belső titkos tanácsos, Sáros vármegye főispánja, országbíró, magyar királyi főpohárnok, a Tudós Társaság egyik alapítója, tiszteletbeli és igazgató tagja.

b Gróf Andrássy Istvánné Festetics Mária grófnő.

c Eszterházy Miklós herceg (1775‒1856), Wertheimstein bécsi bankár, Bernhard von Eskeles (1753–1839) bécsi bankár, Pálffy József herceg, Khan – ismeretlen személy, Hunyady József gróf (1801‒1869), Michael L. Biedermann bécsi nagykereskedő.

d Laval Nugent Westmeath gróf, János főherceg seregének vezérkari főnöke.

e Emmanuel de Grouchy Napóleon tábornoka.

f Nicolas Boileau francia költő.