image-default-image
Címzett Wesselényi Miklós
Írás Helye Nagyvárad
Dátum 1821. szeptember 15.
Nyelv német
Címke utazás
Őrzés Helye MNL OL Mikrofilmtár 8768. doboz
Közlés Helye Majláth I. 70–72., SzIVM I. 92–93., Kovács-Körmendy-Mázi-Oplatka 58–59.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Magyar fordítását közli: SzIVM I. 92–93., Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 58–59.

Reméli, levele kézhezvételekor már meggyógyult.
Az emberek nem ismerik önmagukat, azok legkevésbé, akiket okosnak tartanak. Hosszabban ír arról, miért lett a barátja.
Ha nem gyógyul meg, meglátogatja, mielőtt elindul.

Wesselényi Miklós

Großwardein den 15ten Septemb. 821

Wenn ich nicht überzeugt wäre, daß unser Zusammen=Leben und Reisen irgend in einem Sternbilde unabänderlich festgesetzt ist – so würde mich dein Brief nicht wenig betrübt haben –: so aber, da ich auf das Zusammentreffen gewißer Ereignisse, auf die Harmonie der Umstände, möchte ich sagen, mit türkischer Hartnäckigkeit glaube so möchte ich wetten, daß Du jetzt schon, bei dem Empfang dieses Briefes gesund bist – oder nächstens, wenn auch nicht ganz hergestellt und kurirt, dennoch transportable seyn werdest. –

Vor allen andern noch Eines. –

In der Natur des Menschen liegt es, daß ihr die Täuschung so wie die Wahrheit, leidenschaftlich genommen, einen gleich starken Eindruck zu machen gepflegt — und daß er oft manche Andre betrügt, indessen er sich selber täuscht, – und in sich selber überzeugt ist – wahr gehandelt zu haben.[1] Mit einem Worte, die Menschen kennen sich nicht — und die, die wir die Klügern nennen – vielleicht am wenigsten. — Ich habe in meinem Leben nie viel combinirt, und gab dem Drang meines Herzens gerne nach. Aus dem entstand Gutes und Böses – geändert habe ich mich nicht – und ich kann es nicht läugnen, daß ich mehr Herz zum Leichten als zum Beständigen habe. Dieß will ich nicht bergen, und könnte es auch nicht — Du musst es wohl errathen haben, und in Dir gedacht – daß ich, leicht zu begeisternd, augenblicklich eine heftige Leidenschaft für Dich bekam — „Weit von meinen Freunden entfernt, ennuyirt, – Wegen Mangel an anderen Leuten, mit denen man nicht Tieferes reden kann: &“ Und daß ich eben so volage[2] als facile[3] seyn werde – und mich am Ende auskühlen[4] —. Du glaubtest nie, daß ich Dich betrügen könnte, dessen bin ich überzeugt, Du möchtest aber unausgesprochen in deiner Seele[5] gefühlt haben, daß ich mich selber getäuscht haben konnte. —

Ich selbst wußte nicht, ob ein falscher oder ein rechter Appetit – (Wenn dieser Vergleich nicht der eines Antropophagen wäre) mich gegen Dich hinzöge — Ob nicht Mangel an Menschen,4 Dich mir weither machte. Ob nicht endlich ein loderender Funke meines Hungarismus, mich verführte, mein unbestelltes, oder eigentlich unbesetztes Herz, an Dich zu verschenken. – Ich setzte gegen mich selbst Mißtrauen. – Du bist und bleibst aber mein Freund – ebenso sehr aus Sympathie als aus Überzeugung.4 — En voila assez:[6] Wenn Du krank bist und bleibst, so besuche ich Dich, wenn es irgend möglich ist, noch vor meiner Abreise. – Schreibe mir indessen — kannst Du nicht mit mir kommen, so erwarte ich Dich in Zinkendorf oder in Wien. Sollten wir sterben, ohne den Wasserfall der Niagara gesehen zu haben?[a]

Habe Geduld mit deinem Magen, Brust, und allen Theilen die die Weh thun könnten — „Der Geist gewinnt immer mit dem detriment des Fleisches.„

Meine Empfehlung an deine liebe Mutter

Széchényi


[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

[2] Francia: csapodár.

[3] Francia: könnyed.

[4] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[5] Törölve egy szó.

[6] Francia: ez elég.


[a] Azt tervezték, hogy az Egyesült Államokba utaznak, de erre Széchenyi nem kapott engedélyt.