Nehéz út után 3 napja megérkezett, tetszik neki Brussa fekvése és klímája. Nyelvi nehézségek is adódtak az út során. Két nap múlva továbbmegy Szmirnába, ahol 10 napot szándékozik tölteni. Brussában 5 napot, két napja hegyet mászott, nagyon tetszenek neki a hegyláncok, tavak és a kilátás. Továbbra is kéri, leveleit Konstantinápolyba Lützow grófhoz címezze, aki majd eljuttatja neki azokat.
Geschrieben in Brussa[a] den 5ten Novemb 1818.[1]
Mein lieber Vater, nach einer ziemlich beschwerlichen Reise von 9 Tagen bin ich vor 3 Tagen hier glücklich angekommen.[b] – Auf denen Prinzen Inseln war ich genöthigt 3 ganze Tage à la lettre Wind zu feӱern – Nachdem sich das Wetter einigermaßen wieder beßerte bin ich zu Schif bis nach Nicomedien;[c] und außer etwas Regen, und wiedrige[2] Winde – hab’ ich im Freien[3] keine Beschwerlichkeiten zu bekämpfen gehabt – Im Inneren3 aber, meiner oft sonderbaren Wohnungen – fand ich allemal den ZufluchtsOrt allermöglichen Insekten, die[4] nun vor der Kälte flüchtend – die schon ziemlich empfindlich wird, – in denen Häusern häufig zu finden sind — und die Reisen wirklich beschwerlich und unangenehm machen. – Von Nicomedien wollte ich über Nicea[d] nach Brussa, jedoch mußte ich die Course nach Nicea glatterdings aufgeben, da der Weg von Nicomedien nach Nicea über steile Anhöhen gehet, die im Sommer wohl zu passiren, in dieser Saison aber, nach denen vielen Regen[5] verdorben, und für einzelne Menschen, nur mit Gefahr practicable sind. Ich nahm also in Nicomedien neuerdings ein Schif – um mich in Karamussal[e] wo man Post Pferde zu nehmen pflegt, zu débarquiren. Diese Fahrt war äußerst glücklich und angenehm und das Wetter fing an sich nach und nach auszuheitern, welches ununterbrochen fort, so wie bei uns im September – bis zum heutigen Tag, fortdauernd blieb – und den Genuß erhöhte, den wir hatten, durch das schönste, fruchtbarste Land, welches ich gesehen habe, mit vieler Bequemlichkeit ziehen zu können. – Die 2 Märsche von unsern4 Landungs5 Platz bis Brussa waren, beinahe das angenehmsten, was mir auf meiner Reise vorgekommen ist – und es ist gar nicht zu läugnen,[6] daß dieser Theil Klein Asiens zu dem angenehmsten Aufenthalt in hinsicht auf Laage und Klima gerechnet werden könnte – wenn es von gebildeten Menschen bewohnt wäre, welches[7] freilich zu5 wünschen4 wäre5 — die Grüne der Bäume, der so herrlich und groß gewachsenen Bäume! die Güte der Luft, die nicht zu denkende milde der Nächte – und die ewig abwechselnden Aussichten — dieses himmlischen Landes – wird immer als eine angenehme Errinnerung in meinem Leben mir zurückbleiben, und ich werde gewiß manchmal mit Vergnügen auf die Täge zurückdenken, die ich in Klein Asien zubrachte. – Von Alterthümern sieht man hie und da freylich noch etwas – Von bedeutendem Interesse ist’s aber nicht – und, um aufrichtig zu sprechen – ist das Land wohl interessant genug, um‘s zu besuchen – die wenigen Überreste menschlicher Kunst, aber verdienen keinesweges, daß man sich die Mühe nehme, diese Reise anzutretten. da sie doch mit weit mehr Beschwerlichkeiten verbunden ist, als man’ wohl glauben könnte. – Jene die türkisch sprechen haben einen großen Vortheil – unangenehm ist’s aber, immerfort sich auf die Übersetzung eines unwißenden Bedienten verlaßen zu müßen, die so wie in allen Ländern nur auf ihren Gewinn denken, besonders da man sie nur auf eine fixirte Zeit aufnimt, und obendrein noch das désangement[8] vor allem andern haben, daß sie gar keine Sprache gut sprechen, indem sie von so vielem etwas verstehen müßen, wenn man sich ihrer auf eine gewiße Strecke bedienen will —. Ohngeachtet dieser difficultät, und der anderen nicht minder bedeutenden, daß man von diesen Gegenden keine richtigen Karten hat, und so zu sagen immer im Finstern herumtapt, da die Leute nicht einmal eine Eintheilung des Raumes haben, sondern nur immer nach Stunden berechnen – hoffe ich dennoch, lieber Vater, Sie mit meinen Tagebuch manchmal zu unterhalten — welches freylich nicht correct und ausführlich sein kann — da man meistens kein Licht und keinen Tisch findet, und vor Müdigkeit oft die Feder nicht halten kann – aus welchem ich aber, doch an manche Stunden mich errinnern werde die, wenn ich sie bloß meinem Gedächtniß überließ – bald vergeßen wären; den[9] die Begebenheiten, die sich in dem kleinen Zirkel in welchen ich lebe, zugetragen, variren so oft, und häufen sich so schnell, daß mir’s jetzt schon vorkömt als wäre ich, mehr als ein Jahr – abwesend, und von Ihnen, lieber Vater getrennt – Indessen es noch nicht 4 Monathe sind! —
Morgen bleibe ich noch hier – und übermorgen reite3 ich über Magnesia[f] und Sardes,[g] nach Smyrna, allwo ich gegen 10 Tage zu bleiben und etwas auszuruhen gedenke. – In Brussa bin ich 5 Tage auf diese Art geblieben – die für meine Errinnerung immer lebhaft bleiben werden. Herrn von Hammers Werk[h] über die Reise nach Nicomedien nach Brussa und auf den Olymp, war mir von den größten Nutzen — und es ist so ausführlich, daß keinem Reisenden etwas überbleibt anzumerken und nachzutragen. = Vorgestern war auch ich auf der äusersten Spitze dieses schönen Berges, von welchem man Constantinopel — Mehrere Seen, und die Bergkette des Gargarus sehen kann. Andreossӱ[i] giebt in einem Buch welches erst ohnlängst erschienen ist, die Höhe dieses Olymps auf 1900 franzöische Toisen an welches 11,400 Fuß wäre. Der Schneeberg hat nur 6,000 Fuß — Sie können sich also vorstellen, lieber Vater, wie viel Mühe es kostete, diesen Kerl unter die Füße zu kriegen! welches dennoch in einem 8 stündigen Reiten und zu Fuß gehen réussirte. — Der Tag war eine der schönsten und heitersten die es geben kann. — Ich sah’ auch alles was man von so einer Höhe sehen kann – Sie wissen indessen, daß auf solche Entfernungen das menschliche Auge nicht eingerichtet ist, und daß man, Berge, Seen, und Landstriche mit denen Wolken und der Luft verschmolzen sehen kann – und daß die Aussichten von kleinen Bergen, weil man sie wirklich sehen und begreiffen kann, weit schöner und angenehmer sind, als man es – zu erwarten – beinahe das Recht hätte – wenn man an ihre Spitze athemlos und erschöpft angekommen ist. — Die angegebene Höche finde ich übrigens exorbitant — und glaube nicht, daß der Berg, auf dessen höchster Höche mein Thermometer 7 Grad aber den gefrierpunct den 2ten November stand, beinahe zweimal so hoch als der Schneeberg sein könne. – Mir war unendlich leid, keinen Barometer mit gehabt zu haben, da wir mittelst eine Barometer und eines Thermometers, doch sehen hätten können, ob diese Angabe nicht, ein wenig übertrieben ist. — Schön war aber der Contrast zwischen gänzlich Winter – und dem herrlichsten Herbst, den wir in einigen Stunden — gesehen und gefühlt hatten, — den9 noch ist, in der schönen Ebne von Brussa der Herbst in seiner völligen Kraft und der heutige ganz heitere Tag, giebt mir Hoffnung, daß ich bis Smyrna ein brauchbares Wetter haben werde. — Sie, lieber Vater, werden jetzt schon ziemlich kalt haben! das kann ich mir vorstellen – den9 in Wien ist’s um diese Zeit nicht mehr warm! – Wenn der liebe Gott erlaubt, werde ich Sie umarmen, wenn es wieder anfangen wird in Ihrem Garten Grün zu werden; bis dahin gedenke ich zu Zigeunern,3 da ich nun einmal doch schon — diese Partie ergriffen habe. — Meine Gesundheit ist ziemlich gut – und ich hoffe, daß sie gut bleiben wird, da ich ein einfaches Leben lebe. — Die Reise Unkosten sind ein wenig beträchtlicher als ich mir’s im Anfang dachte, indessen gehet’s noch immer mit — und ich hoffe – keine beträchtlichen Ausgaben mehr machen zu müßen, da ich nun alles habe, was zu Reisen dieser Art erforderlich ist. —
Ich wiederhohle meine Bitte an Sie, lieber Vater, mir ja mit jedem Kurir zu schreiben der von Wien nach Constantinopel expedirt wird — den9 ich prevenirte den Graf Lützow bereits davon – und er hat mir versprochen, Ihre Briefe mir nach Smyrna wo ich nur einige Tage bleiben will zu senden, von wo unser General Consul Mr[10] de Bertrand[j] sie mir nach schicken wird wo ich den9 auch immer sein sollte. – Wie wohl diese Art langweilig zu sein scheint, da ich vor 6 Wochen doch keinen Ihrer Briefe erhalten werde können; indessen ist’s die einzige — und so bitte ich Sie, mein lieber Vater, sie einschlagen zu wollen – Ich werde Ihnen so oft ich kann Nachricht von mir geben –. Nun küße ich Ihre Hände und bitte um ihren Seegen. Denken Sie doch manchmal an mich – und glauben Sie, daß ich mich auf nichts so sehr freue als auf den Augenblick Sie zu sehen, zu umarmen. Nach meinem Calcul werde ich wahrscheinlich gegen den Monath Mai wieder in Wien sein; so hoffe ich wenigstens – und überlaße mich, dem göttlichen Willen –
Meiner guten Mutter sagen Sie doch ja recht viel Schönes von mir – Es vergeht gewiß keine Stunde, daß ich nicht an Sie beide denke, und innig in mein Gebeth einschließe — Wenn ich doch wieder ein Knab werden könnte! Ich würde Ihnen gewiß nicht so viel Kummer und sorge machen, wie ich Ihnen, in meinem kurzen Leben, leider schon verursacht habe –! Denken Sie aber, daß Gott Sie durch mich – versuchen wollte — und vergeben Sie mir. –
Der allmächtige Gott gebe Ihnen Glück und Seegen.
Stepherl
Ich grüße alle meine lieben Geschwister? und Anverwandten; denken die manchmal noch an mich? –
Auf Ihrer Karte werden Sie den Ort von welchen ich diesen Brief schreibe Búrsa geschrieben finden, der eigentlich der Türk‘sche Name ist. –
[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.
[2] widrige
[3] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.
[4] Törölve egy szó.
[5] Utólag beszúrva.
[6] leugnen
[7] Törölve két szó.
[8] Francia: kellemetlenség.
[9] denn helyett
[10] Monsieur
[a] Brussza városa az Olymposz lábánál fekszik.
[b] Bővebb leírást ad naplójában. SzIN 1. 373–403.
[c] Nikomédia, kisázsiai város a Márvány-tenger keleti partján.
[d] Nikaia kisázsiai város, ma Törökország területén Iznik néven található.
[e] Város Kisázsiában, Brussától északra.
[f] Kisázsiai város Szmirnától északkeletre.
[g] Kisázsiai romváros Szmirnától keletre.
[h] Joseph von Hammer-Purgstall (1774–1856) osztrák diplomata, orientalista. Korábban hosszabb időt töltött a török birodalom területén osztrák követségi szolgálatban, amiért udvari tanácsosi címet kapott. Széchenyi valószínűleg Umblick auf einer Reise von Constantinapel nach Brussa und dem Olympos, und von da zurück über Nicäa und Nicomedien. (Pest, 1818) című munkáját használta.
[i] Antoine-François Andréossy gróf (1761–1828) francia tábornok és diplomata. 1812 és 1814 között volt francia követ Konstantinápolyban. Széchenyi valószínűleg a Mémoire sur le système des eaux qui abreuvent Constantinople című munkájára utal.
[j] Mark Anthony Betrand (1799–?) a szmirnai főkonzul.
Ajánlott hivatkozás:
Széchenyi István Széchényi Ferencnek, Brussa, 1818. november 5. S. a. r. és jegyz.: Czinege Szilvia. Közli: Széchenyi István levelezése. Digitális kiadás. Szerk. Czinege Szilvia–Fónagy Zoltán. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ További hivatkozásnál rövidítve: SzIL–Digit