image-default-image
Címzett Széchényi Ferenc
Írás helye Athén
Dátum 1818. december 25.
Nyelv német
Címke pénz utazás
Őrzés helye MNL OL P 623 A-I.-9.-No.44/35.
Közlés helye Zichy 264–267.
Minősítés Eredeti
Tartalmi kivonat

December 22-én indultak el Szmirnából, három nappal később érkeztek meg Athénba. Talált magának egy kellemes lakást, ahol a háziúr francia. Az athéni francia konzulátuson kedvezően fogadták, és a várost olyan helynek találja, ahol az ember szívesen leélné az életét. Még egyedül van, ha kísérői megérkeznek, elutaznak a Thermopülai szoroshoz. Csodálja az egyes látványosságok kapcsán, hogy a görögök mire voltak képesek. Újév alkalmából boldogságot és áldást kíván szüleinek. Két hónap múlva Patrasból Máltára tervezi az utazást, majd szeretné Szicília egy részét is beutazni, mielőtt Nápolyba érkezik, ahol tájékozódni akar szabadságáról és pénzügyeiről. Eddig 1885 dukátot költött, többet, mint amennyit várt.

Széchényi Ferenc

Athen den 25ten december 1818.[1]

Mein lieber guter Vater, Meinen letzten Brief den ich in Smyrna geschrieben habe,[a] wird Graf Lützow[b] wahrscheinlich besorgt, und Sie ihn bereits in Händen haben. Sie wissen also, daß ich mich mit meinem Kammerdiener[c] auf ein englisches KriegsSchif embarquirte, und meine andern Begleiter[d] in Smyrna zurück ließ. – Der 22ten gegen Mittag sind wir in einem heftigen Wind, mit vieler Mühe aus den Golf von Smyrna – die Vielen Inseln und die ungeheuren Sandbänke, die die Fahrt in diesem engen Meere unbequem machte, gaben der équipage viele Arbeit zum Glück doublirten wir vor Sonnen Untergang den Cap Kara Bornu,[e] und befanden uns auf der Stelle, wo man von einen Nordwind einen guten Gebrauch machen kann. Das Wetter wurde immer heftiger, alle Segeln wurden eingesperrt: der Brig[f] gieng ohne allen Segeln 8 See Meilen in einer Stunde – und wir waren so glücklich den 23ten in der Früh bei Anbruch des Tages in der Höhe von der Insel Andri[g] zu sein – bald darauf doublirten wir den Cap d’oro[h] und warfen um 1 Uhr nachmittag Anker in dem Hafen Mandri, gegenüber der Isola lunga, ganz nahe von Cap Colonna,[i]  14 Stunden von Athen. – Geschwinder als in 25 Stunden kann man diese Fahrt nicht machen.[j] Je mehr kleine See Reisen ich mache desto angenehmer kömt mir diese Art vor, sich ohne allen Fatiguen, von einem Ort zu dem andern zu bringen. – Den 23ten blieben wir am Bord da der Sturm nicht erlaubte die Caique‘s aus dem Brig zu heben. – den 24ten[2] schiften wir aus, und waren so glücklich, in dem 2 Stunden von dem Hafen entfernten Ort, Keratea,[k] einige Maulthiere und Esel zu finden, die uns allmählich nach Athen brachten. Sie waren aber so schlecht, daß wir den ganzen Weg beinahe zu Fuß machen mußten,[l] was nicht sehr angenehm war, da es untereinander regnete und schneite. Der Commandant[m] der Brig und Mr[3] Brant[n] von den ich in mehreren meiner Briefe Erwähnung mache, waren in meiner Gesellschaft gegen Mitternacht sind wir angekommen,[o] und sind in dem Haus des englischen Consuls abgestiegen wo wir uns wärmten und trockneten. Meine Begleiter, das heißt der Capitaine und Mr Brant gehen morgen wieder weg um nach Malta ihre Reise fortzusetzen. Diesen Brief werde ich ihnen mit geben, um Ihnen, lieber Vater zu sagen, daß ich mich viel besser befinde, als ich in Smyrna gewesen bin, und daß mir die kalte Luft dieser angenehmen Gegenden wunderlich gut thut.

den 25ten Abends.2

So eben erfahre ich durch unsern Consul, Herrn Gropius,[p] daß in 3, 4 Tagen eine sichere Gelegenheit nach Constantinopel gehet: ich denke es weit besser, diesen Brief dahin zu senden, da ich von Gr.[4] Lützow’s Güte für mich, zu viele Proben habe, um nicht ganz sicher zu sein, daß mein Brief auf diese Art schneller ankommen wird, Sie vergeben also wenn ich meinen Brief indessen schließe, und mich ein wenig um eine Wohnung, und das Merkwürdigste2 umsehe. Meine Wohnung ist auch übrigens so kalt, daß ich die Feder kaum halten kann, was Sie aus meiner Schrift leicht sehen können.

den 31ten2

Ich habe eine recht gute und angenehme Wohnung gefunden; mein Hausherr ist ein Franzose, und hat ein kleines Amt bei dem franzöischen Consulate in Athen. Er und seine Frau sind excellente Leute, und ich bin so angenehm auf meiner ganzen Reise nicht gewesen. Welch‘ ein schönes Land in welchen ich jetzt lebe, Lieber Vater, welche gute Luft, welche herrliche Ruhe und Stille. Ich bin recht zufrieden hier, und werde meinen Aufenthalt so viel wie möglich in Griechenland verlängern —. Wer einmal in Constantinopel gewesen ist, der fürwahr, wird nie mehr wünschen dahin wieder zuruckzukommen, Athen ist aber so ein Aufenthalt wo man sein ganzes Leben verbleiben möchte. – Ich unterhalte mich recht gut, meine Lebensart ist übrigens sehr Einfach – den ganzen Vormittag laufe ich herum, und die Abende bringe ich bei mir zu Hause zu. Ich habe[5] keinen einzigen Bekannten hier, und Landschulz und Ender sind noch nicht angekommen. Der Wind hat sie wahrscheinlich auf eine Insel verschlagen. Sobald sie ankommen, mache ich eine Reise nach Thermopyle[q] und Negropont,[r] wo ich beinahe 14 Tage bleiben will. Der Unterschied zwischen dem Clima dieser Stadt und Smyrna ist auffallend, hier zeigt sich der Winter in seiner ganzen Strenge – und alle Berge sind mit Schnee bedeckt.

Morgen haben wir Neues Jahr. Nun Gottlob wieder ein Jahr vorüber. Ihnen lieber Vater und meiner guten Mutter wünsche ich Glück und Seegen; das künftige Jahr sei das angenehmste welches Sie erlebt haben. Ob dieß mein wahrhafter Wunsch sei, überlaße ich Ihnen zu glauben, gewiß ist aber, daß ich keine sehnlichere Bitte an unsern gnädigen Allvater habe, könnte ich nur eine der Stunden versüßen, die Sie mein theuer Vater zu verleben[6] noch übrig haben, dan würde ich mit mir ganz zufrieden sein, und glauben, daß ich nicht ganz umsonst auf dieser Welt gewesen bin. – Ich will morgen, an dem Tag, wo wir auf unser vergangenes Leben zurückzublicken pflegen, mein Gebeth inbrünstig zu dem Allmächtigen erheben, um heil und Segen für alle die an mich noch denken zu erflehen – Gott wird meine Bitte erhören, den[7] er hört die gewiß, die nur in seine Barmherzigkeit ihren Trost finden. Morgen werden Sie auch6 an5 mich, denken, nicht wahr? und einige Augenblicke meinem Andenken schenken. Nehmen Sie meinen Dank tausendfach.

Das was von denen Griechen in Athen noch übrig geblieben ist, verdient nicht nur unsere Aufmerksamkeit sondern unsere Bewunderung; ich selbst, ein profaner Beseher2 der Kunstwerke fühle mich jedesmal ergriffen, wenn ich neue Gegenstände der vormaligen Bildung und Vervollkommnung zu sehen das Vergnügen habe. So hab’ ich mir’s nicht vorgestellt – Nach mehr als 2,000 Jahren, solche Überreste! Und wie kleinlich sind selbst diese Tempeln diese Gebäude, die wir nicht nachahmen können, wenn man, von ihrer Stelle hinaus in das Meer in die lieblichen blauen Wogen blickt – Wie klein, wie albern findet man sich damals nicht?

In 2 Monathen werde ich in Patras sein, und sollte ich da ein Transport Schif finden, welches für Reisende appointirt ist, so gehe ich wahrscheinlich nach Malta um da die quarantaine zu passieren. Ich würde gerne länger hier bleiben, und einen Theil Siciliens bereisen, ich will aber vor dem Monath Mai in Neapel sein, um doch zu erfahren, wie ich mit meinem Urlaub und meinen Geldgeschäften stehe. Ich habe schon 1885 ducaten ausgegeben, das ist über meine Erwartung, und meine Rückreise und die Zurücksendung meiner Herrn Begleiter wird viel kosten. Sie haben auch viele Ausgaben für mich gehabt, und auf diese Art wird mein Credits-Brief gar bald erschöpft sein. In der Zukunft werde ich dan nur mit meinem Kammerdiener und einem Bedienten herumwandern, das ist das allerbeste. In Neapel erwarte ich alle Ihre5 Briefe. 4 Monathe werde ich also wieder sein ohne von denen lieben Eltern Nachricht zu haben. Sind das Entbehrungen? Sind das Versuche? – Denken Sie nur immer an mich, da wird mein guter Genius mich nicht verlaßen.

Nun lieber Vater, leben Sie wohl. Ich lebe so, vergeßen Sie das nicht, daß ich nicht zu erröthen brauche, wo immer ich Sie wieder begegnen sollte – Keinen andern Trost kann ich Ihnen, kann ich meiner guten Mutter nicht geben.

Stepherl

Meinen guten Geschwister und Anverwandten, wünsche ich ein Glückseeliges neues Jahr.2


[1] Széchenyi aláhúzása hullámos vonallal.

[2] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[3] Mister

[4] Grafen

[5] Utólag beszúrva.

[6] Törölve egy szó.

[7] denn helyett


[a] Lásd 1818. december 21-én írt leveleit!

[b] Rudolf von Lützow gróf (1780–1858) osztrák diplomata, konstantinápolyi osztrák követ (1818–1823), majd Rómában teljesített követségi szolgálatot (1827–1848). Széchenyi vele utazott Konstantinápolyba.

[c] Zimmermann Jakab, Széchenyi inasa.

[d] Johann Ender (1793–1854) osztrák festő, Julius Landschulz filológus és Krebs, Széchenyi szakács.

[e] Kara Burau kisázsiai fok a Szmirna előtti félsziget északi hegyes részén.

[f] Két árbocos hadihajó.

[g] Andros/Andri a legészakibb szigetek Euboia szigettől délkeletre.

[h] Az Euboia sziget délkeleti csúcsának hegyfoka.

[i] Az attikai félsziget déli csúcsa.

[j] Az utat a Scout hadihajón tette meg.

[k] Keratag, görög város az attikai félsziget déli részén.

[l] Nandsi kikötő és Athén közt az út rendesen 12 óra hosszat tart. Az általuk használt szamarak azonban fáradtak voltak.

[m] William Ramsden sorhajókapitány.

[n] James és Richard Brant, Széchenyi úti társai.

[o] Éjjel 10-kor látták meg az Acropolist.

[p] Georg Christian Gropius (1776–1850) osztrák alkonzul Athénban. Ender Széchenyi gyűjteménye számára lerajzolta.

[q] A híres szoros, ahol Leonidász spártai király 300 katonájával hősi halált halt hazájáért.

[r] Euboia sziget neve. E szigetek nyugati részén volt egy hasonló nevű falu.

Ajánlott hivatkozás:

Széchenyi István Széchényi Ferencnek, Athén, 1818. december 25. S. a. r. és jegyz.: Czinege Szilvia. Közli: Széchenyi István levelezése. Digitális kiadás. Szerk. Czinege Szilvia–Fónagy Zoltán. https://szechenyilevelezes.abtk.hu/ További hivatkozásnál rövidítve: SzIL–Digit

PDF Generálása