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Esterházy Pál herceg
Pozsony
1826. május 2.
német
lovak
MNL OL P 626‒1.‒1826.
Bártfai Adatok I. 59–61., Kovács – Körmendy – Mázi – Oplatka 64‒65.
Eredeti

A herceg két éve Széchenyi gondjaira bízta egyik kancáját, amelyről kiderült, hogy meddő, ezért szeretné tudni, mi legyen a lóval. Emlékezteti a herceget arra, hogy korábban közös vállalkozást terveztek: Eszterházy méneket vásárolna Angliában, Széchenyi pedig Ausztriában és Magyarországon értékesítené a lovakat. Úgy gondolja Széchenyi, hogy ezzel alapvető hasznára lenne az országnak. Arra is kitér, hogyan képzeli el az üzlet technikai részleteit és az elszámolást.
Tenyésztett lovai túlszárnyalják várakozásait.
Pozsonyban marad, ahogyan az országgyűlés ideje alatt végig. Biztos benne, hogy a herceg hallott híreket az országgyűlésről.

Esterházy Pál

Gnädigster Fürst,a schon lange habe ich mir das Vergnügen machen wollen Ihnen zu schreiben, um mich in Ihr Andenken zurückzurufen — : Länger will ich nun nicht mehr zögern, da ich Sie zu gleicher Zeit um etwas fragen muß. – Sie haben mir Ihre einaugige Stute anvertraut: die nun durch zwei Jahre bei mir ist. Sie wurde nicht trächtig. Was soll nun mit ihr geschehen? – Bleibt sie einige Jahre noch bey mir und bleibt sie immer gelte, ‒ was mir wahrscheinlich zu sein scheint — so bekommen Sie endlich eine ganz alte und durchaus keinen Werth habende Stute, — und nebstbey eine Apotheker Rechnung für ihre Haltung, die Sie mir zahlen werden müssen. Solche Ausgaben, par parenthese1 wie klein sie auch seyn mögen, sind die unausstehlichsten, – denn sie gaben nicht das mindeste Vergnügen, ‒ gerade als wenn man sein Geld in das Wasser fallen sehe. ~~ Sie haben die Stute 2 Jahr bey mir gelassen und die Chance gehabt 2 Füllen von ihr zu bekommen. Sie bekam keines. Nun ist die Frage ob Sie länger noch versuchen wollen. Und das ist, was ich bitte, daß Sie mir sagen die Güte haben wollten. — Nach meiner Meinung, so wie ich die Sache sehe, wäre es am besten, wenn Sie mir erlaubten, daß ich die Stute verkaufe ‒ und mich mit ihrem Preis für ihre Haltung bezahlt machte. Sie müssten auf diese Art kein Geld aus Ihrem Sack datzu hergeben — was in der Zukunft der Fall seyn wird. –

Sodann habe ich Ihnen, mein liebster bester Fürst, ‒ noch etwas zu sagen. – Sie wissen sich ganz gewiss zu erinnern, daß wir einmal, in unserem letzten Séjour2 in Paris ‒ es war bey einem Spazierritt, – von der Pferde Zucht in den Österreichischen Staaten sprachen ‒ daß Sie mir sagten — daß ich Recht gehabt hätte Ihnen vorzuschlagen, – „Abja und andere Hengste gemeinschaftlich mit Ihnen zu kaufen &“ Ich glaubte, daß Sie England verlassen würden — nun hat sich das aber geändert, – und Sie sind in Ihrer vorigen Lage. — Wie wäre es nun wenn Sie mit einigen Hengsten, was die Engländer sagen „to fall in“3 zusammen fallen würden4 (die teutsche Übersetzung, und der daraus entstehende Doppelsinn ist wirklich gefährlich) – Sie kauften, und mir auf gemeinschaftliche Rechnung senden wollten? Die Sache müsste aber kaufmännisch und pedantisch betrieben werden: so daß Sie mir, und ich Ihnen nichts schenke. – Mein Hauptzweck5 ist, so viele englische Hengste nach Österreich und Hungarn zu bringen, wie nur immer möglich, ‒ denn ich sehe daß ich dadurch dem Lande einen wesentlichen Nutzen schaffen würde. Diesen Zweck, den gewiß jeder rechtschaffener Mensch erreichen will ‒ möchte ich aber nicht mit großen Aufopferungen, Schaden & vollbringen ‒ sondern auf eine Art – daß ich bestehen kann – und auch mässig gewinne, – um andere Leute zu solchen Untersuchungen anzueifern. Jede Unternahme die Nutzen gibt, wird Nachahmer finden. Was hilft das, ohne zu nutzen, zu einem Bettler werden?

Der pracktische Theil, oder die ausführbarkeit der Sache wäre so. „Sie kauften mehrere Hengste. Keinen zu theuer.“ Ich habe die Erfahrung, daß die Füllen die Gaudy, Manchesterb & bey mir gemacht haben, eben so gut wenn nicht besser sind — als jene die meine Stuten aus England im Leibe, von Phantom, Waterloo, Catton, Partisanb &. mitgebracht haben. „die Renoméi die Sie in England haben ist, für hier gleichgültig, — wenn Sie nur gut gestellt sind und eine gute Action haben, und voll Blut4 sind.

Sind die Hengste gekauft, so senden Sie sie, so wohlfeil wie möglich nach Wien, wo ich sie übernehme. Die Leute die sie bringen gehen zurck. Ich bezahle auf der Stelle auf Ihren Wechsel die ½ von allen Ausgaben.5 — Nun fängt mein Geschäft an, ich verkaufe sie wieder — oder lasse sie indeß um Geld belegen ‒ und mache sodann mit Ihnen Rechnung. Sollte einer von uns dem Andern länger schuldig bleiben, so werden wir 6 procent dazu rechnen. Die Sache könnte sodann fortgehen. Der Anfang würde mit 46 Stück seyn.

Sie würden Ihrem Lande wesentliches Gut erweisen, – mir hingegen eine große Gefälligkeit. – Schaden glaube ich, würden wir keinen haben können, wenn Sie den Einkauf billig machen, die Ausgaben im Lande, die Versendung, die return money der Leute & Oeconomisch einzurichten. Ich müsste trachten sie gut, aber nicht übertrieben zu verkaufen. Gut ‒ da man doch berechnen muß, daß manchmal Eines zu Grunde gehen, und vielleicht eine ganze Transport7 verlohren gehen kann. — Nicht übertrieben um der ganzen Sache Dauer zu verschaffen.

Vor allen Andern müsste die Sache zwischen uns beiden ganz geheim bleiben.

Ich habe, den Dienst verlassen, und werde wohl einen großen Theil meines Lebens, dem allgemeinen Wohl aufopfern. Ich glaube es muß ein schönes ein edles Gefühl, in seinem Alter, — wen8 einmal alle Leidenschaften ruhen – die Illusionen verschwunden sind, – sich sagen zu können „ich habe für das Glück für das Wohl meiner Nebenmenschen, meiner Landsleute, nach meinen Kräften gearbeitet. ‒ Es ist ein großes innerliches Vergnügen von seinen Lands Leuten geschätzt und geachtet zu seyn!

Ich bin erst gestern von Zinkendorf gekommen. Meine Pferde, die ich erziehe übertreffen meine Erwartung: ich erwartete freilich nicht viel. Nun will ich an Beharrlichkeit verdoppeln — besonders wenn Sie mein gnädigster Herr mir zu meiner Unternahme die freundliche Hand bieten.

Nun bleibe ich wieder hier — und bin so zu sagen ununterbrochen während dem ganzen Landtag hier gewesen. Man wird Ihnen gar Manches von diesem Landtage gesagt haben.c Die Nachrichten kamen oder verstellt oder verdreht bis zu Ihnen. Da möchte ich beynahe mein Wort dafür geben. – Die Philosophie dieser, ich weiß nicht wie ich sagen soll, ganzen Sache ist aber — daß sich ein vortrefflicher König, ein treues biederes Volk — Minister mit den besten Willen und ehrlichsten Absichten — bis jetzt noch nicht verstehen konnten, ‒ daß vom König bis zum letzten Bettler ein Jeder täglich ärmer wird ‒ während alle Leute wohlhabend seyn könnten — und daß die Sonne9 noch vielmal auf und nieder gehen wird, bevor alles ausgeglichen wird. Die Wahrheit wird aber endlich siegen ‒ und der der glücklichste seyn, der auf dem höchsten Punkt der moralischen Unabhängigkeit stehen wird.

Vergeben Sie, daß ich meinen Brief so weit ausdehne, – Ich hatte aber wirklich das Bedürfniss, mich in Ihr Gedächtniss zu rufen.

Ist es Ihnen angenehm, von einem wirklich Unabhengigen Menschen, geachtet und geschätzt zu seyn — so kann ich in so weit zu Ihrem Glück und zu Ihrer Zufriedenheit beytragen, denn Sie können mir glauben, daß ich von Ihrem Herz und von Ihrem Gemüt eine große Meinung habe, – und Ihnen wirklich aufrichtig zugethan bin.

Erhalten Sie mich in Ihrer Güte und Ihrem Wohlwollen, ‒ auch ich werde dessen werth seyn!

Schreiben Sie mir ein Wort.

Széchenyi

Presburg 2 Mai 1826

1 Francia: zárójelben

2 Francia: tartózkodás.

3 Angol: roskadozik

4 Széchenyi aláhúzása kettőzött vonallal.

5 Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

6 Javított szám.

7 Törölve egy betű.

8 wenn helyett

9 Utólag beszúrva.

a Esterházy Pál Antal herceg (1786‒1866) diplomata, londoni nagykövet, később a király személye körüli miniszter.

b Lónevek.

c Akadémiai felajánlására utal. Lásd az 1825. november 8-i Országgyűléshez és József nádorhoz címzett nyilatkozatokat, valamint az 1826. március 19-i Országgyűléshez intézett levelet.