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Címzett Széchényi Júlia
Írás Helye Cenk
Dátum 1829. november 8.
Nyelv német
Címke tanítólevél
Őrzés Helye SOM K.81.26.1
Közlés Helye Majláth 1. 130–135., Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 100–104.
Minősítés Eredeti
Tartalmi Kivonat

Magyar fordítását közli: Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 100–104.

Feje tele van gondolatokkal, amelyeket röviden fog előadni, ezért lehet nem lesznek jól érthetőek.
1. Minél magasabb születésű az ember, annál nagyobb kötelessége van hazájával szemben.
2. Nagy felelősség is hárul rá.
3. Magyarország a hazánk, ne legyenek illúziók.
4. Magyarország csúnya ország, Molnár [Metternich] és mások kellemetlenek, unalmasak, a főnemesek a rothadás szagát árasztják.
5. Aki önmagát tekintélynek képzeli, az hiú. El sem képzelhető, mire képes az ember, aki a jót és nemeset akarja.
6. Szégyenletes, ha valaki magát jobbnak és előkelőbbnek tartja.
7. Ahhoz, hogy boldogok legyünk, táplálni kell gyomrunkat, szívünket és főleg szellemünket.
8. Az okos ember nem forgácsolja szét eszközeit és erejét, nem fog neki mindennek, csak néhány dologra összpontosít.

Az ember gondolkodásra teremtetett. Kötelessége előmozdítania a felvilágosodást és a civilizációt.

A levonható következtetések:
1. Széchenyinek és a grófnőnek is vannak kötelességei, eltérő mértékben.
2. A közjóért áldozatokat kell hozni.
3. Magyarország a bölcsőjük, ezért meg kell szépíteni, fel kell emelni.
4. Mindenki a maga körülményeihez mérten.
5. Több barátjával azon gondolkodott, mi legyen az első lépés.
6. Majd Horpácson megbeszélik az elképzeléseiket.
7. A jövő ismeretlen, a boldogság az istenek ajándéka. De mindenkinek módjában áll a magas fokú elégedettség elérése.
8. A grófnő csak keveset tehet egyedül, ezért kéri, csatlakozzon hozzájuk.
9. Az ember felvilágosítását tűzték ki célul.

Többet az idő rövidsége miatt nem mondhat. Elvei miatt a közjót egyesült erővel akarja előmozdítani.
Kéri, adjon a pesti Hölgy-kupára évente két dukátot.
Kéri, olvastassa el a levelet a rokonokkal, de idegeneknek ne mutassa meg. Örülne, ha egymás közt és vele is beszélgetnének a tartalmáról. Kéri, hogy másolják le a levelet, és azt küldjék el neki, mert szükségesnek látja, hogy efféle levélről legyen egy másolata.

Széchényi Júlia

Liebe Julie,[a] ich habe so viel zu thun, mein Kopf ist so voll, und ich fühle mich so wenig gesammelt, daß ich dir meine Ideen, und Grundsätze über einige Gegenstände wahrscheinlicherweise in großer Unordnung, ganz kurz – und auf diese Art sehr unverständlich vortragen werde. Indessen halte ich es für notwendig, daß ich mich über Einiges[1] einmahl ganz klar ausspreche. — Ich bitte bitte[2] um Geduld, Aufmerksamkeit und besonders um jenen Scharfsinn, der das weibliche Geschlecht auszeichnet, und der darin bestehet. „Selbst das Ungesagte zu errathen, und zu begreifen.2

1. Je höher jemand geboren, je reicher, je verständiger, je unabhengiger er ist, — desto größer sind seine Pflichten gegen seine Nebenmenschen, sein Vaterland.

2. Der in so glücklichen Umständen auf die Welt kam wie wir, hat große Pflichten, und ist geradezu ein schlechter Mensch,2 und ein Taugenichts, wen[3] er die ihm anvertrauten Schätze versperrt, und nichts für das allgemeine Beste opfert, er ist hingegen ein Schwächling oder Dummkopf, wen3 er mehr leisten will, denn er kann! Vous voyez donc que je vent quon y trouve un juste milieu.

3. Hungarn ist unser Vaterland; wir müssen uns darüber keine Illusion machen. Gott hat uns gewiß nicht ohne Ursache gerade in Ungarn auf die Welt kommen lassen, sondern daß wir nach unseren Kräften, wie gering diese auch immer seyn mögen, an der Verschönerung, und Vervollkommnung des Weltalls beitragen sollen, et la nous avons une forte tâche á remplir, avec cette bonne vieille Hongrie. —

4. Ich finde Ungarn eigentlich ein häßliches Land, es ist auch nicht das schönste. — Molnár[b] und viele andere sind mehr als unangenehm, und langweilig, den[4] sie sind ecklich – der größte Theil des höhern Adels der eigentlich zu allen schöneren, und besseren den Impuls geben sollte ist bereits verfault, oder riecht nach Fäulniß. Indessen wird eine edlere Seele das Mutterland, ob dessen Häßlichkeit, nicht verachten, sondern verschönern trachten.2 Molnár höchstens auslachen, misshandeln, und martern, aber nicht verlassen, damit die kleinen Molnárs anders werden, und ein anderes Gesicht bekommen.

5. Der glaubt er sey eine Autorität, ein Mahommed ist ein eitler Geck, und wahrscheinlich ein Langohr – so wie die sich für eine Zenobia,[c] oder Charlotte Corday[d] hält. In sich selbst aber gar nichts zu bauen, durch sich nichts zu wagen, ist eine Erbärmlichkeit, oder eine strafbare Modestie. Man denkt nicht wie viel ein Einzelner vermag, der Gutes, und edles will, und beharlich ist. 

6. Es ist schändlich sich für besser zu halten, und Vornehmer, weil man durch das Loos begünstigt ward, — und miserabel hinter seinem Rang, Titel, Vermögen und Geburt, sich zu verschanzen. – Der beste Mensch ist der größte, edelste Ausgezeichneteste.

7. Um auf dieser Welt glücklich zu seyn – muß man seinen Magen nähren – Das Herz aber auch, besonders aber seinem Geist. Für den Seelengroßen Menschen, ist ein gutes Buch, oder belehrender Umgang, ein größeres Bedürfniß als Rindfleisch, oder Pilaf.

8. Der Kluge, und der was rechtes in der Welt aufstellen will wird seine Mitteln und Kräfte nicht zerstückeln2 — und jedem etwas schenken der ihn anspricht — aber auf einem oder nur wenig Gegenstände concentriren –

Der Mensch ist zum denken geschaffen, der Seelenausgebildeter ist gewiß auch der glücklichste außer man würde das Wohlbehagen eines Thieres Glück nennen; daher ist es Pflicht die wahre Aufklärung, und die rechte Civilisation allenthalben zu befördern, für[5] uns also in Ungarn den4 das ist unser Posten.2 Gott erschuf den Menschen gewiß zu keinem negativen, sondern zu einem positiven Glück. Ein Stein weil er nicht leidet liegt deshalb noch weit vom Glück. — und ein Bauer, weil er so viele Freuden des Lebens die wir genießen nicht kennt ist deßhalb nicht zu beneiden, sondern zu bedauern.

Jetzt aber ist es mit den Sentenzen für dießmahl genug! — Welche Folgerungen kann man aber, von voll den ziehen?-

1.) Du hast so wie ich Pflichten, aber in geringerem Grade, den4 ich bin wohlhabender, unabhängiger als Du, — und obwohl ich vielleicht nicht mehr Verstand besitze wie Du — so habe ich auf jeden Fall mehr Erfahrung – Du aber hast mehr Pflichten, wie z. b.[6]  Deine Jungfer die Mselle Fanny.

2.) Für das Allgemeine Beste2 mußt Du also Opfer bringen, aber solche die Du ziemlich leicht, ohne große Selbstverläugnung bringen kannst; kein Mensch verlangt das Hemd – und Gottlob die Zeit der Fachsen, obwohl ich sie unter uns gesagt von ganzer Seele bewundere, und beneide — ist aus, und die Codrus, die Decius, die Curtius[e] sind ein unnötiges Möbel geworden. Das Blut nützt selten aber wohl die Gabe, und Arbeit von vielen Menschen.

3.) Ungarn ist unsere Wiege, wir müssen es verschönern, emporbringen, beglücken. Unsere Familie hat von den Miteln die das bezwecken, einen bedeutenden Theil in den Händen. Ein armer Bauer thut mit unseren vereinigten Familien Kräften verglichen, hinlänglich, wenn er zur größeren Herlichkeit Gottes einen Baum pflanzt. — Wir müssen trachten unsere Nationalität, denn auf die stützt sich jede Verbesserung, jeder Fortgang. — auszubilden, zu veredeln. Wir müssen unsere Kenntnisse ausbreiten unsere Sprache verschönern, unsere Sitten verfeinern & —

4.) Jeder und Jede, nach seinen, und ihren Verhältnissen — Ich nicht als Peter der Große,[f] Du nicht als Aspasia[g] — aber Du in dem engern Kreise der deinen, ich in Taback Rauch des Pester Casino!!!

5.) Wie aber eins, und das andre im Land verbessert werden soll – wo angefangen werden müsse — welcher der erster Schritt sey, — über das habe ich und mehrere meiner Freunde, die Du kennst, die ich aber nicht nennen will, viel nachgedacht. Viel lässt sich nun darüber nicht sagen — Du kannst aber glauben, daß Alles was5 wir begonnen, aus dem reichsten, und bestgemeintesten Absichten gequollen ist. — Wir halten uns weder für infaillibel – noch für verständiger als andere — würden wir aber einem Lob lassen an den Ufern eines Flußes erblicken, wir würden alles erdenkliche mit ihn anfangen — vielleicht auch verkehrtes2 — um ihn in das Leben zu rufen, und deshalb aber für keine Ärzte ausgeben.2 – und ebenso setzen wir uns nicht als Reformatoren a la téte unserer Landleute – aber weil sich niemand Klügerer meldet – um das verwarlost zurückgebliebenen Land zu pflegen und empor zu bringen!

6.) Findet sich ein tiefer und weiter blickender, gerne wollen wir seine Schüler werden und wünschen bei Gott nichts sehnlicher, als das man uns in biederer Vaterlandsliebe, und in der Einsicht wie das Werk zu beginnen, oder zu führen sei, sogar in Völtser und Nemeskér[h] übertreffen möge. Wir werden in Horpács darüber sprechen, und nachdem jeder angehört werden muß, dessen Ideen folgen, der sie meisten Stimmen haben wird. –

7.) Deine Zukunft ist Dir, — so wie mir die meinige, verschlossen — Glück ist ein reines Geschenk der Götter – – – Zufriedenheit zu erlangen, ist aber bis zu einem hohen Grade in unserer Macht. Was mit dir nun einmal immer geschehen mag – so glaube mir Liebe Julie, glaub’s meiner Erfahrung, das1 Wesentlich zu deiner Gemüthes Ruhe beitragen wird, wenn Du in diesem geheimnißvollen wo man nicht weiß woher, und wohin — — dir die angenehme Seelenspeise gönnen werdest, zu der Wohl deiner Heimat beyzutragen – woher quillt die Leere die unausstehliche Leere, die man so oft in sich fühlt, und diese Angst, daß man keinem Menschen notwendig ist, und in der Welt seine Tage vergeudet, – ? Aus dem Mangel an Patriotischen Sinn! Man kann uns alles entreißen, das Liebste was wir besitzen, Ein Mädchen ist nie1 sicher sich in der Welt glücklich zu verbinden; der Mutter stehen eben so viel Sorgen, als Freuden entgegen – Die Heimat findet man zu jeder Stunde, –

8.) Was Du aber thun sollst um etwas Rechtes anzufangen – Das ist leicht — Was vermagst Du allein, wenig, beinahe nichts; – halte also mit uns. Unterdrücke jede Leidenschaftlichkeit, jede Exaltation, die gewöhnlich nicht länger brennen als Stroh — und gewöhnlich pour se distinguer aus Eitelkeit quillen. Der Ungar überströmt ohnehin vor Eitelkeit, was eines der größten Hindernisse ist, die sich uns im Wege stellen. Der jüngste, unerfahrenste will voran gehen, leiten – jeder arbeitet für sich – jeder fängt etwas Neues an, pour être nommé, et pour être un applaudi5 séparé des autres — &

9.) Wir haben die edlere Aufklärung des Menschen vor, durch welche der Bauer, wie der Fürst einsehen lernt – Der Erste, daß er arbeiten, fleißig, und genugsam, und gehorsam seyn muß – der zweite daß Er als Beispielgeber leben, – und die rechte des ärmsten Bauers ehren muß. –

Aus dem Herz quillt alles — Ist das Gesund, und schlägt es kräftig, so wird der ganze Körper mit frischem Blut belebt. Ungarns Herz ist Pest und Ofen (ein Engländer heißt diese beiden Städte Budapest) – freylich ist das arme Herz staubig, und kothig, — wer kann aber dafür? Daran ist nichts zu ändern, desto mehr aber zu helfen. Ich kann das Herz nicht wo anders hin schieben, den4 das ist unmöglich – wohl aber verschönern.

Mehr kann ich nun wegen Kürze der Zeit nicht sagen. Du kannst dir leicht denn Sinn meiner Bemühungen enträthseln. Ich hoffe Du denkst nicht so seicht2 von mir, um zu glauben ich werde die besten Jahre meines Lebens datzu verwenden, um endlich einige Pferde laufen zu sehen, oder eine Tabagie zu errichten. Ich finde daß es eben so unangenehm ist von der Pfeife, als vom Stall zu riechen – – – und nur mit großer Selbstverläugnung bin ich im Stande, mich um derley Übelriechende Etablissements, als das Wettrennen, und das Casino mit so vieler Ausdauer anzunehmen –, Ich halte aber diese Mitteln für unschuldig, und für hinlänglich ausgiebig,2 um unsere Landsleute, aus ihren Bärenhöhlen allmählig herauszulocken, sie in einem Ort zu versammeln, sich untereinander, und sie mit gebildeten Fremden bekannt zu machen. – Während ich vom Pferde, vom Schaf von der Kuh rede, rasple2 ich allmählich und ganz sachte, an den Vorurtheilen des Landmanns, und kann Dich versichern, daß ich schon bereits einigen das Ausspucken auf einem Teppich abgewöhnt — und mehreren, die etwas zu lange Ohren hatten, diese um ein Bedeutendes abgekürzt habe — &

Ich mache nicht gerne Geschenke an Einzelne wegen meinen Grundsätzen Nro 8. weil ich gerne das allgemeine Wohl mit vereinigten Kräften emporbringen möchte. Deshalb sprach ich mit deiner Mutter[i] – – – – bin aber sehr froh, wenn dieß unbedeutende Geschenk, das ich Dir Louise,[j] und Agathe[k] machen will – – – meine Pläne befördern. –

Gebe 2. Ducaten alle Jahr lebenslänglich — für den Pester Damen Becher[l] – und ich glaube in der That, daß Du in deinen jetzigen Verhältnissen, gerade das rechte Mittel werdest gefunden haben. Ni plus, ni moins – – – Louise eben so – und Agathe vielleicht 3. Ducaten!

Das ist der langen Rede kurzer Sinn.

Sey so gut, liebe Julie, diesen Brief allen unseren Anverwandten lesen zu lassen, die Du siehst, – aber keinem Fremden2 — Ich bin sehr froh wenn ihr über dessen Inhalt unter Euch sprechen wollet, und besonders mit mir,2 – aber nur mit Fremden2 nicht – denn ich würde so unsere Pfeifenrohrbeißer2 ganz scheu machen, ahndeten sie nur von weitem, daß ich eigentlich Sie,2 und nicht meine Pferde trainiren will! Antworte mir auf diesen Brief wenn auch ganz kurz – wir wollen darüber desto mehr sprechen.

Dann habe ich noch eine Bitte an dich die sonderbar genug klingt diesen Brief abzuschreiben, oder von Carl,[m] oder Louise abschreiben zu lassen, das Original zu behalten, dessen Copie mir aber zu senden. Ich finde keine Gelegenheit ihn selber abzuschreiben und will keine Fremde Hand gebrauchen – – – finde es aber Notwendig eine Abschrift von derley Briefen, deren ich alle Jahre einige Hundert schreibe — – aufzubewahren.

Adieu

Zinkendorf den 8ten November 1829[n]


[1] Törölve egy szó.

[2] Széchenyi aláhúzása egyenes vonallal.

[3] wenn helyett

[4] denn helyett

[5] Utólag beszúrva.

[6] zum Beispiel


[a] Széchényi Júlia grófnő (1809–1885), Széchényi Lajos lánya

[b] Metternich államkancellár gúnyneve.

[c] Odaenathus palmürai király második felesége, aki 267–272 Palmüra királynője volt.

[d] Marie-Anne Charlotte Corday d’Armont (1768–1793) elszegényedett francia nemes családba született, a francia forradalom támogatója volt a girondisták oldalán. Ő ölte meg a jakobinusok vezetőjét, Jean-Paul Marat-t.

[e] Codrus Attika utolsó királya az i. e. 11. században. Traianus Decius római császár (249–259). Marcus Curtius római hős a 4. században. Mindhárman önfeláldozó módon haltak meg. Kovács–Körmendy–Mázi–Oplatka 102. 5. jegyzet

[f] I. Péter orosz cár (1672–1725), 1682-től haláláig uralkodott Oroszországban.

[g] Periklész (i.e. 495–i.e. 429) athéni államférfi második felesége.

[h] Nemeskér és Völcsej Sopron megyei községek.

[i] Széchényi Lajos első felesége, Alojzia Clam-Galles grófnő (1781–1822)

[j] Széchényi Alojzia (1807–1842), Júlia nővére.

[k] Széchényi Lajos János nevű fiának (1802–1874) felesége, Erdődy Ágota grófnő (1808–1882)

[l] Hölgyek Díja a pesti lóversenyen.

[m] Széchényi Károly (1812–1842), Júlia testvére.

[n] Az elküldött levél egykorú másolatai az MTA KIK Kt K 210/1.35. és MTA KIK Kt K 199/157. jelzetek alatt találhatók.